Perry Rhodan - Jupiter
sich die Deckenbeleuchtung in ein paar Pfützen. Im weiten Hintergrund des Hangars waren einige Container aufeinandergestapelt, eine überschaubare Anzahl.
Ein Empfangskomitee erwartete sie: drei Menschen, ein Roboter. Die Maschine erhob sich auf sechs hohen, dünnen Beinen; der Leib war kugelförmig, vielleicht einen halben Meter im Durchmesser. Ein optischer Sensor leuchtete in einem dunklen Blau; etwas im Kugelleib klickte leise und in unregelmäßigen Abständen. Keine externen Waffen, keine Abstrahlflächen – keine Gefahr.
Rhodan wandte sich den drei Menschen zu. Links und rechts standen zwei Männer, der eine groß, korpulent und ganz kahlköpfig. Schweiß auf der Stirn, den er mit einem großen weißen Stofftuch abtupfte. Der zweite Mann hager, blass; die schwarzen Haare so kurz geschnitten, dass sie wie aufgemalt wirkten; im rechten Ohr ein reifenförmiger, goldener Ohrring.
Beide trugen einfache Anzüge, einer auf der Erde längst veralteten Mode nach aus einem grün schimmernden, leicht spiegelnden Synthogewebe geschnitten.
Die Frau, die in der Mitte stand, überstrahlte ihre Begleiter förmlich. Groß, schlank und kühl. Sie sagte mit einem bezaubernden Lächeln: »Wir hätten uns die Mission, die uns zu Hilfe eilt, ein wenig besser ausgestattet vorgestellt.«
»Mein Name ist Perry Rhodan«, stellte der Resident sich vor. »Das ist Firmion Guidry. Bist du die Leiterin der Station?« Im selben Moment fragte er sich: Warum spreche ich die Frau an? Warum nicht einen der Männer?
Die junge Frau lächelte so einnehmend, dass Rhodan sich in die Faust räuspern musste, um den Blick von ihr abzuwenden.
»Nein«, sagte sie. Ihre Stimme war hell und klar – von geradezu gläserner Reinheit. »Die Chefwissenschaftlerin unserer Station ist Irene Lieplich.«
»Perry Rhodan also«, sagte der hagere Mann.
»Dann sind wir gegen jeden Sturm gefeit«, setzte der Korpulente hinzu. Täuschte sich Rhodan, oder troff seine Stimme geradezu von Sarkasmus?
Die Frau dagegen lachte, und ihr Lachen klang, als käme es nicht aus ihrem Mund, sondern aus einem anderen, menschenfreundlicheren Raum. Aber es klang so begeisternd, dass Rhodan unwillkürlich mitlachte. Für einen Atemzug regte sich etwas wie Unmut in ihm, Unmut über seine – ja, was war es denn? Seine Ergriffenheit, seine Eingenommenheit von dieser Frau. Aber war es nicht ganz natürlich, dass er so auf sie reagierte? Er war ein Mensch, ein Mann. Und sie war – nun ja, eben eine Frau. Musste er sich deswegen schuldig fühlen? Wohl kaum. Sie war eine Frau, und was für eine Frau.
Er nahm sich Zeit, sie näher zu betrachten: ihr schmales, ovales Gesicht und die sehr geraden, sehr dunklen Augenbrauen, ihre flachsblonden und kurzen, dafür wirkungsvoll ungeordneten Haare. Ihr fast herausfordernd offener Blick aus dunklen Augen. Die Andeutung eines Lächelns auf ihren hellen, ungeschminkten Lippen.
Ihr Aufzug erinnerte ihn ein wenig an einen prähistorischen Samurai, wenn auch kein einziges ihrer Kleidungsstücke Ähnlichkeit mit einer Rüstung hatte. Doch der Gesamteindruck war von einer untergründigen, erotischen Angriffslust geprägt: eine hellblaue Weste, die bis knapp über die Hüfte reichte und an den Schultern ein wenig ausgestellt war. Dunkles Blau, dunkles Rot, ein florales Muster aus möglicherweise echten Pflanzen, die in der flachen Textur wuchsen.
Ein schwarzes, golddurchwirktes Cape darüber aus einem sehr leichten, durchscheinenden Stoff. An den Oberarmen wie von einer Bö gebauscht.
Sowohl die Weste wie auch der Überwurf waren erfreulich tief ausgeschnitten. Allerdings spross aus dem von Rhodan aus gesehen rechten Teil des Kragens eine große, flache, tief schwarze Rose, die das Dekolleté wieder verhüllte.
Der Saum der Samurai-Weste umschloss eng ihre Hüfte. Sie trug Shorts, unter den Shorts eine schwarze und mit malerisch angeordneten Löchern übersäte Strumpfhose.
Merkwürdigerweise übrigens keine Schuhe. Sie ging barfuß. Sicher ist sie überall zu Hause, dachte Rhodan. Wenigstens überall willkommen. Möglich allerdings, dass sie sich eine dieser Schutzfolien übergezogen hatte, die für das bloße Augen nicht sichtbar waren, die Füße aber wärmten und die empfindliche Sohle vor Verletzungen schützten, ohne dass ihr Träger das Gefühl verlor, unmittelbar auf dem Boden zu stehen.
Der Terraner hatte den Eindruck, selten zuvor einen derart selbstsicheren Menschen gesehen zu haben, der zugleich durch seine Schönheit den
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