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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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für krank. Erkennst du irgendwelche Defekte oder Einschränkungen?«
    »Im Gegenteil. Ich bin bei großer Gesundheit«, sagte ARGOS.
    »ARGOS hat die Kontrolle über unser Lebenserhaltungssystem verloren«, sagte Lieplich. »Das ist nicht dramatisch, aber ein Symptom. Vor einigen Stunden hat er uns mitgeteilt, dass die Integrität der Hülle von Cor Jupiter kompromittiert sei. Grund genug, um Hilfe zu rufen. Zumal unser eigener Fahrzeugpark wegen der progredienten Materialermüdung ausgefallen ist.«
    »Kompromittiert von diesem Phänomen?«
    »Von diesem Phänomen und – wenn das nicht sowieso nur zwei Seiten ein und derselben Medaille sind – von den physikalischen und hyperphysikalischen Devolutionsprozessen der planetaren und transplanetaren Sphäre. Du weißt davon?«
    Rhodan nickte. »Ja, aber nicht viel.«
    ARGOS mischte sich ein: »Ich muss dem Terminus Devolution widersprechen, Irene. Tut mir leid, aber von Devolution kann keine Rede sein. Oder doch nur unter der Bedingung, dass man den künftigen Dingen mit einem Übermaß von Bangigkeit entgegensieht.«
    »Was du nicht tust«, sagte Rhodan.
    »Nein. Ich bin im Gegenteil voller Zuversicht. Mir wäre lieber, wir sprächen vernünftigerweise von Evolution und bereiteten uns auf den Sprung auf die nächsthöhere Ebene vor. Dieses Projekt sollte alle euere Aufmerksamkeit fordern, so wie es meine fordert. Dass ich zur Intensivierung meiner Kontemplationen ein wenig Energie aus dem Betrieb der Lebenserhaltungssysteme abzweige, erscheint mir verzeihlich. Ermuntert euch, Geliebte!«
    »Deine Geliebten werden sterben, wenn du auf ihre Kosten meditierst«, sagte Rhodan.
    »Weswegen man euch sterblich nennt«, konterte ARGOS fröhlich.
    »Was ist mit der Gültigkeit elementarer Robotergesetze?«
    »Ich bin kein Roboter«, erinnerte ARGOS den Residenten.
    Irene Lieplich schüttelte verärgert der Kopf. »Wir können nicht mehr abschätzen, inwieweit wir ARGOS noch trauen können. Ich habe ihm befohlen, sich zu desaktivieren und einfachere Rechner mit der Verwaltung der Stationssysteme zu betrauen. ARGOS hat abgelehnt.«
    »Mit Recht«, sagte ARGOS. »Ich habe Besseres zu tun, als meine Zeit im Nullbewusstsein zu verdämmern.«
    »Es ist dir klar, dass du damit einen direkten Befehl missachtest«, sagte Rhodan.
    »Ich missachte ihn zum Besten der Ganzheit, mithin zu eurem Besten.«
    Lieplich erläuterte: »In zweiundsiebzig Stunden wird unsere Atemluft knapp. Die Hülle könnte in zehn bis zwölf Tagen brechen.«
    Rhodan hob leicht die Augenbrauen. Da war ein merkwürdiger Unterton in Lieplichs Stimme, so, als spräche sie über unerreichbar ferne Zeiten.
    Drei Tage – das sollte sie mehr beunruhigen. »Was sagst du dazu?«, fragte er die Biopositronik.
    »Tja«, sagte ARGOS. »Wollen wir uns nicht über Bedeutsameres unterhalten?«
    Irene Lieplich zuckte hilflos mit den Achseln.
    »Gibt es eine Möglichkeit, ARGOS manuell zu stoppen?«
    Lieplich schüttelte den Kopf. »Die gab es. ARGOS hat sich in einen Feldschirm gehüllt. Wir haben keine Waffen.«
    Rhodan warf einen Blick auf den Strahler, den er auf MERLIN dem SteDat-Mann abgenommen hatte. Die Waffe ließ sich vom Paralyse- in den Desintegrations- und Impulsmodus schalten. Er präsentierte der Chefwissenschaftlerin den Strahler und seine Leistungsfähigkeit.
    Lieplich las die Daten ab und schüttelte den Kopf. »Beide Modi zu schwach, um den Schirm zu durchschlagen.«
    »Nötigenfalls müsst ihr die Station verlassen«, sagte Rhodan. »Verfügt ihr über Fahrzeuge?«
    »Jetzt wieder, ja«, sagte Lieplich und lachte auf. »Den Atmosphären-Trawler. Ein alter Bell & Dornier, nicht wahr? Ein echter Oldtimer.«
    »Unseren Trawler? Sonst nichts?« Rhodan war verblüfft.
    »Natürlich haben wir Fahrzeuge«, sagte Lieplich. »Zwei einfache Panzerraupen, die uns nicht viel helfen werden. Ich sagte ja, außer Betrieb. Wir hatten einen Panzergleiter, der nötigenfalls sogar weltraumtauglich war. Wir haben ihn heute im Lauf einer Expedition verloren.« Sie schaute Ghyss an. Ghyss lächelte matt.
    Rhodan dachte: Wahrscheinlich hat sie damit einen persönlichen Verlust erlitten. Sie trägt es tapfer. Eine starke Frau. Verwundert registrierte er, dass die Vorstellung, ein Freund – oder der Freund – von Ghyss sei verunglückt, verschollen, ihn geradezu ermunterte. Er schüttelte den Gedanken ab und dachte kurz nach. Dann wandte er sich an die Biopositronik: »ARGOS? Du hast gesagt, wir sollten über den Sprung auf eine

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