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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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...
    Seit langem fragte sich Kateen, wie es sein würde, sobald sie fündig wurde. Sie hatte keine Antwort darauf, nicht einmal jetzt. Sie spürte weder Triumph noch neue Trauer. Vielleicht, sobald sich entlang der Verwerfung Desintegratorfräsen in die Eiskruste hineinfraßen und endlich eine vergessene lemurische Station freilegten ...
    Keine zwanzig Meter vor ihr brach der Untergrund auf. Fauchend stieg eine weitere Eisfontäne in den rötlichen Himmel. Wie eine Blume mit funkelnden Blütenblättern entfaltete sie sich. Es war ein überwältigender Anblick ...
    ... und endlich begriff Kateen die drohende Gefahr. Immer noch halb benommen, warf sie sich herum und wollte fliehen. Es war zu spät dafür. Auch neben ihr platzte der Boden auf, Wasser und zähflüssiges Eis waren plötzlich überall.
    Kateen wurde von der neuen Fontäne in die Höhe gerissen. Ein heftiger Schlag gegen ihre Hüfte ließ sie fürchten, dass ein scharfer Eisblock den Schutzanzug beschädigt hatte. Spontan griff sie mit beiden Händen zu, um den Riss zu finden – und atmete erleichtert auf, denn sie spürte weder eindringende Kälte, noch zeigte das Helmdisplay ein Warnsignal.
    Für Sekunden sah sie die fernen Wolkenbänder Jupiters vorbeihuschen, dann versank alles im Grau des Eises. War die Eruption so heftig gewesen, dass sie die geringe Schwerkraft des Mondes überwand? Die ersten Ausbrüche hatten diese Stärke keinesfalls erreicht. Kateens Überlegungen wirbelten durcheinander, andernfalls hätte sie längst daran gedacht, den Helmfunk wieder einzuschalten.
    Erneut drang der Widerschein der Jupiteratmosphäre zu ihr durch. Der Planet hing aber nicht mehr schräg über ihr, sondern drehte sich zu ihren Füßen, als stünde die Welt kopf.
    Kateens Gleichgewichtssinn rebellierte. Sie war keine Raumfahrerin, im Weltraum zu schweben machte ihr sogar Angst. Sie fürchtete den endlosen Abgrund, und obwohl sie wusste, wie falsch diese Vorstellung war, kam sie nicht dagegen an. Mit aller Vernunft schaffte sie es nicht, ihre jedes Mal von Neuem gegen das Nichts aufbegehrenden Magennerven zu beruhigen.
    Wie lange schon, seit die Eisfontäne sie mitgerissen hatte? Wahrscheinlich hatte sie den höchsten Punkt der Eruption überschritten und fiel bereits zurück. Ganymeds Schwerkraft lag nur bei einem Siebtel der Erdgravitation, das machte es leichter, den befürchteten Aufprall abzufangen.
    Kateen zog die Beine an den Leib und versuchte, sich mit Schwimmbewegungen gegen die fester werdenden Eismassen zu behaupten. Rings um sie herum erstarrte das Wassereis bereits.
    Sie schlug rückwärts auf.
    Der Aufprall war weit weniger hart als befürchtet. Halb gefrorenes, unter ihrer Last splitterndes Eis dämpfte den Sturz. Kateen sank tiefer, schaffte es aber nicht, ihrem Fall eine Richtung zu geben. Ohnehin hätte sie nicht erkennen können, ob sie sich nach außen bewegte oder womöglich tiefer in der erstarrenden Masse versank.
    Wie eine Zwangsjacke raubte ihr das Eis die Bewegungsfreiheit.
    Mit einem eindringlichen Blick schaltete sie den Helmfunk wieder ein. Kaum verständliches Stimmengewirr brach über sie herein. Es ließ sie befürchten, dass auch beim Gleiter der Boden aufgebrochen war. Kateen glaubte, die Stimme des Akonen herauszuhören. Jedenfalls versuchte ein markanter Bass, die anderen zu übertönen. Jemand rief nach dem Rettungsdienst.
    »Kateen?«, hörte die junge Frau dazwischen. »Warum meldest du dich nicht?«
    »Hier! Ich bin hier, auf der anderen Seite der Barriere.« Kratzend ihre Stimme und wahrscheinlich kaum verständlich. Ein Hustenanfall ließ sie nach Luft ringen. Der Druck des Eises wurde bereits unerträglich.
    »Kateen?«
    Sie stöhnte gequält. Weil sie es nicht einmal mehr schaffte, den Arm anzuwinkeln. Der Widerstand des Eises wurde größer.
    Ihr Schutzanzug war die Sportversion. Jeder im Gleiter hatte ein solches widerstandsfähiges Kleidungsstück erhalten. In erster Linie isolierte es gegen die tödliche Kälte des Mondes. Der Sauerstoffvorrat reichte für dreißig Stunden unter starker körperlicher Belastung, mehr als genug für den ersten Tag im Schneeparadies. Allerdings gab es keinen Schutzschirm, kein Gravopak und erst recht kein Flugaggregat. Solche Hilfsmittel waren in der Ovadja Regio verpönt.
    Ein lauter werdendes Krachen erschreckte die Frau. Das Eis verschob sich und baute neue Spannung auf. Gegen den stärker werdenden Druck von allen Seiten schützte der Anzug nur unvollkommen.
    »Ich stecke im Eis

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