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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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schwebte einen Kilometer hoch über der Hauptstadt.
    Die Sonne versank, das Rot des Himmels wandelte sich in ein kräftiges Violett. Mehrere große Kugelraumschiffe setzten zur Landung auf dem Terrania Space Port an. Ybarri sah die Schiffe im Widerschein der letzten Sonnenstrahlen wie Sternschnuppen aufleuchten.
    Es wurde Zeit, dass sie sich auf den Weg machte. Rhodan, entsann sie sich, hatte um diese Zeit schon in der Akademie sein und die ersten Gespräche unter vier Augen führen wollen.
    Henrike Ybarri wandte sich von der Fensterfront ab.
    »Servo, sobald ich das Büro verlasse, alle Funktionen auf die Ausweich-Zuständigkeiten umschalten. Ich will in der Waringer-Akademie nicht gestört werden. Die einzige Ausnahme wäre, falls das Solsystem brennt ...«
    Täuschte sie sich, oder zögerte die Positronik den Bruchteil einer Sekunde mit der Bestätigung?
    »Persönliche Ansprache ab Alarmstufe Rot. Erste Terranerin, soeben meldet die Hyperfunkzentrale eine dringliche Nachricht von Ganymed. Autorisiert für direkte Verbindung.«
    Henrike Ybarri stutzte.
    Ganymed?
    Der größte Mond des Sonnensystems galt längst nicht mehr als Insidertipp, er war sogar außerhalb des Solsystems als Paradies für Schneesportler und Eistaucher avanciert. Von den Kuppelstädten, die nahe dem Nordpol lagen, war Galileo City mit zweihundertfünfzig Kilometern Durchmesser die größte.
    Naturgemäß hatte eine eigene Industrie erst mühsam aufgebaut werden müssen. Ganymed war bis heute auch kein Selbstversorger, sondern auf Importe angewiesen, wenngleich die Quote permanent rückläufig war.
    Eines der Standbeine, die der wachsenden Bevölkerungszahl auf Ganymed Wohlstand sicherten, war der boomende Tourismus. Noch größere Bedeutung kam allerdings dem Syndikat der Kristallfischer zu. Mit dem Isidor-Bondoc-Building hatte das Syndikat sein Hauptverwaltungsgebäude auf dem Eismond errichtet und rundherum ein kleines Paradies erschaffen.
    »Sagona Stuschenik wünscht dich zu sprechen, Erste Terranerin«, fuhr die Positronik fort. »Er redete von einem möglicherweise bedeutungsvollen Fund.«
    Bedeutungsvoll ... Oft bekam sie das zu hören, und oft steckten nur Fantastereien dahinter.
    »Der übliche Entscheidungs... warte!«, unterbrach sie sich selbst.
    Der übliche Entscheidungsweg!, hatte sie sagen wollen. Das wäre gleichbedeutend gewesen mit positronischer Plausibilitätsprüfung und gegebenenfalls Weiterleitung an einen Sachbearbeiter. Aber der Servo hatte autorisiert festgestellt. Demnach verfügte der Anrufer über einen persönlichen Kode.
    Stuschenik – der Name sagte ihr auf Anhieb herzlich wenig. Eigentlich gar nichts. Erst als sie intensiver nachdachte, stieg eine Erinnerung in ihr auf. Ybarri glaubte, ein markantes Gesicht vor sich zu sehen: ein dichter schwarzer Vollbart, der gerade so lang war, dass sein Besitzer mit beiden Händen darin wühlen konnte. Graue Augen, denen nichts zu entgehen schien, und darüber eine ungewöhnlich hohe Stirn.
    »Stuschenik ...«, murmelte sie sinnend.
    »Sagona Stuschenik ist Wissenschaftler, Materialanalyst und spezialisiert auf Legierungstechnik«, erläuterte der Servo. »Er hat auf Olymp in der Anson-Argyris-Universität promoviert und siedelte vor drei Jahren nach Terra um. Seitdem hat er eine leitende Position bei Micro-Dynamics, Stichwort Linearkonverter. Du bist ihm vor zwei Jahren begegnet ...«
    »... anlässlich der großen Whistler-Wohltätigkeitsgala.« Die Erste Terranerin nickte zögernd. »Er ist ein sehr tiefgründiger Gesprächspartner, ich entsinne mich. Er berichtete mir von einer geplanten Legierung mit Hyperkristallen, die in der Lage sein soll, die gängigen Aggregatbeschichtungen aus Kristallfolien zu ersetzen. Kostengünstig zu ersetzen. Deshalb gab ich ihm den Kode für den Direktkontakt. Allerdings hat er sich bisher nie gemeldet.«
    »Soll das Gespräch durchgestellt werden? Ich erinnere an den Termin in der Akademie.«
    Henrike Ybarri warf einen Blick auf die Zeitanzeige ihres Kombiarmbands. »Hyperkristalle ...«, murmelte sie nachdenklich. »Wenn er sich auf Ganymed aufhält, steht er zweifellos in Kontakt zum Syndikat. Womöglich arbeitet er schon für Starbatty. Ich gebe ihm fünf Minuten. Das Gespräch durchschalten!«
    Das Übertragungsholo ließ nicht erkennen, wo der Wissenschaftler sich aufhielt. Er trug einen mittelschweren Schutzanzug, den Helm hatte er in den Nackenwulst zurückgeschoben. Die hohe Stirn ... Ybarri entsann sich ausgeprägter

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