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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Geheimratsecken, aber sie waren mittlerweile deutlicher geworden. Eigentlich stand nur ein schmaler Haarkranz und mitten über die Schädeldecke zog sich ein Sichelhaarkamm, nur längst nicht so voll wie bei einem Ertruser und lediglich wenige Zentimeter hoch.
    Der Mann stand vor einer leicht durchscheinenden Wand. Verschwommen zeichnete sich ein annähernd turmartiges Gebilde ab.
    »Dr. Stuschenik, ich freue mich, dich wiederzusehen.«
    »Das kann sich sehr schnell ändern«, konterte der Wissenschaftler.
     
    Der Mann war 3109 Jahre alt. In drei Monaten und ein paar »lausigen Tagen«, wie er eben erst beiläufig erwähnt hatte, würde er schon wieder Geburtstag feiern. Diese Feiern nahmen überhand, sie kamen in scheinbar stetig kürzer werdenden Abständen und waren nur mehr Routine.
    »Was ist heute noch ein Jahr?«, murmelte er mehr zu sich selbst als für den Freund bestimmt, der ihm nachdenklich und mit einer nicht zu leugnenden Anspannung auf die Finger schaute.
    »Die Tage vergehen wie im Flug. Schneller noch.« Er stutzte, kniff die Brauen zusammen und schürzte gleich darauf anerkennend die Lippen. »Das ist wirklich ein prachtvolles Stück.« Anerkennend streifte er mit den Fingerspitzen über das lackierte Gehäuse. Schwer ließ er danach die Hand auf die Kurbel fallen und bewegte sie leicht hin und her.
    »Vor allem, wenn man bedenkt, dass dieses Exemplar alle Unbilden heil überstanden hat. Summa summarum ...«, er tippte mit dem ausgestreckten Zeigefinger gegen den geschlossenen Schub, »... kommt da schön was zusammen. Selbst wenn wir den Großangriff der Zeitpolizei auf die Erde außer Acht lassen und ebenso, was die Sammler aus Gruelfin im Sonnensystem angestellt haben. Bleibt immer noch die Flucht unserer Heimat vor der Lareninvasion, ihre Versetzung durch den Mahlstrom der Sterne, die Zeit ohne Menschen und ...«
    »Lass es gut sein, Reginald. Solche Aufzählungen sind unproduktiv. Außerdem liefert dir jede Positronik die Daten präzise.«
    Reginald Bull nickte stumm. Er maß die Höhe des Schubes mit Daumen und Zeigefinger ab, lächelte und streifte mit der Hand über eine Reihe der hellen Perlmuttknöpfe hinweg.
    »Es ist schon sehr viel Wahres dran«, fuhr er sinnend fort. »Je älter man wird, desto schnelllebiger erscheint alles. Ich wollte das früher nie wahrhaben ...«
    Der andere lachte kurz. Ein wenig Mitleid schwang in diesem Lachen mit, aber auch sehr viel Nachdenklichkeit. »Wem sagst du das, Reginald. Ich erinnere mich an Worte, die ein ... nun ja, ein durchaus kluger Mensch vor einer kleinen Ewigkeit von sich gegeben hat. Von ihrem Wahrheitsgehalt haben sie bis heute nichts verloren.«
    »Lass den Spruch schon hören!« Bulls Hand landete wieder auf der Kurbel, die nach rechts aus dem geschwungenen Metallgehäuse ragte. Er schloss die Hand um den leidlich anatomisch geformten Griff.
    Sein Gegenüber seufzte tief. »Wir Menschen haben meist nichts Besseres zu tun, als die Zeit totzuschlagen – bis sie sich eines Tages revanchiert.«
    »Hm.« Bull nickte zögernd. »Da ist in der Tat sehr viel Wahres dran.« Er rüttelte immer heftiger an der Kurbel, bis der andere abwehrend beide Hände hob. »Ich mach dein gutes Stück schon nicht kaputt, Homer«, stellte der Residenz-Minister für Liga-Verteidigung verhalten fest.
    »Banause!«, zischte Adams.
    Bull grinste eine Spur breiter. »Im Ernst: Mich interessiert das Exemplar.« Er bückte sich und blies leicht zwischen die Knöpfe. »Nicht ein Stäubchen. Sieht danach aus, als fehle dem Ding überhaupt nichts. Das ist eine Replik, oder?«
    »Wärst du sehr enttäuscht, wenn es anders wäre?«
    Reginald Bull hob die Schultern und ließ sie zögernd wieder sinken.
    »Die Registrierkasse ist echt. Ein Ausstellungsstück, das nie in Gebrauch war«, erklärte Homer G. Adams.
    Er war knapp zwanzig Jahre älter als Bull und trug wie dieser einen kleinen Aktivatorchip unter der Haut, der ihm die relative Unsterblichkeit sicherte. Der Chip schützte aber keinen der Aktivatorträger vor einem gewaltsamen Ableben. Manchmal sprachen sie darüber: Adams hatte keine Angst vor dem Tod, nicht einmal vor dem Sterben. Das mochte unter anderem daran liegen, dass er oft von den Medien als Fossil bezeichnet wurde. Die einen gebrauchten das Wort eher als schmeichelhafte Bezeichnung, die anderen brachten damit ihren Unwillen zum Ausdruck – und das so wetterwendisch, wie Menschen eben waren.
    Adams machte sich nichts daraus. »Wer mit der Großfinanz

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