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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Hinterlassenschaften abgesucht hatten. Helen und Simon war jedoch der Erfolg verwehrt geblieben, weil sie um mehr als ein Jahrzehnt zu früh gekommen waren.
    Heute war vieles anders. Die Eishänge und Schluchten waren erschlossen. Aus Galileo City fluteten die Sportler herüber, manche nur für wenige Stunden, andere bezogen Quartier in der nahen Hotelkuppel. Und seit gestern kamen mehr Besucher als gewöhnlich, einige Wissenschaftler aus der Stadt hoch im Norden des Mondes, die anderen Gaffer.
    Kateen Santoss mochte diese unermüdlich Neugierigen nicht, die es immer wieder schafften, alle Absperrungen zu überwinden und bis zu den Würfeln vorzudringen. Die mit Desintegratormessern an den verwitterten Kolossen schabten, als hinge ihr Seelenheil von einem Souvenir ab.
    Die Ersten waren inzwischen sogar im Begriff, Hightechzelte aufzubauen. Wahrscheinlich, um dem Artefakt näher zu sein, denn das Hotel war keineswegs schon überfüllt. Die anderen aus Kateens Gruppe, auch Gaider Molkam, waren mit einem der Zubringergleiter nach Galileo City zurückgeflogen.
    Zögernd blickte die Archäologin an dem Würfel empor. Sie stand auf dem nur knapp zwei Meter breiten Eisband, das die Desintegratorfräsen als Arbeitsraum gelassen hatten. Mit beiden Händen streifte sie über das Objekt hinweg. Es war der mittlere der fünf Würfel, die sich scheinbar wahllos übereinandertürmten.
    Die Handschuhsensoren übermittelten ihr das Gefühl, als streife sie mit bloßen Fingern über das Artefakt hinweg. Und trotzdem war es anders, nicht die richtige Berührung.
    Das Material war keineswegs kalt, eigentlich temperaturlos. Es fühlte sich angenehm an, wie glasiertes Porzellan. Zugleich registrierte Kateen aber auch die Verwitterung, die dem Block eine seltsam raue Patina verlieh.
    Vier Tage inzwischen, seit die Würfel aus der Tiefe emporgestiegen waren und das Eis durchbrochen hatten. Vorgestern, am 2. Februar, hatte sich das Artefakt noch einmal massiv in die Höhe gedrückt und sich dabei um mehr als fünfzig Meter gehoben.
    »Bemerkst du wieder eine Bewegung?«
    Die Stimme im Helmempfang schreckte die Lemur-Archäologin aus ihren Überlegungen auf. Sie brauchte einen Moment, bis sie erkannte, dass Chatrun zu ihr sprach, der Echsenartige, der in der tödlichen Kälte keinen Schutzanzug brauchte, nur das kleine Atemgerät, in dem auch sein Funkgerät steckte.
    »Hier, schräg über dir«, sagte der Wissenschaftler.
    Sie blinzelte in die Höhe und musste den Kopf weit in den Nacken legen, bis sie Chatrun sah. Er stand gut dreißig Meter über ihr, am oberen Ende des Würfels, und hantierte immer noch mit Geräten für die Altersbestimmung.
    »Ich habe dich einige Minuten lang beobachtet«, gab er zu. »Du schmiegst dich an den Block, als wäre er etwas Lebendiges. Du hast eine besondere Beziehung zu diesem Gebilde?«
    »Vielleicht«, murmelte sie. »Ich bin mir nicht sicher.«
    Natürlich war sie das. Sie zögerte nur, es einzugestehen, weil sie selbst keine Erklärung dafür hatte. Sie wurde von den Bewegungen das Artefakts beeinflusst. Das war draußen in der Ebene so gewesen und auch etliche Stunden später in der Hotelbar, als das Gebilde die Eisdecke durchbrochen hatte. Und noch schlimmer waren ihre Kopfschmerzen und das Gefühl völliger Desorientierung geworden, als die Würfel sich vorgestern erneut in Bewegung gesetzt hatten.
    Sie spürte das Objekt.
    Und jetzt?
    Ohne sagen zu können, warum, war sie überzeugt davon, dass das Gebilde zum Stillstand gekommen war. Es würde nicht mehr weiter aufsteigen.
    Emporquellendes Wassereis hatte eine bizarre Zauberwelt entstehen lassen. Nahezu alles davon war inzwischen wieder beseitigt. Die Desintegratorfräsen hatten das Artefakt bis zum Boden des untersten Würfels freigelegt. Mehr als zehn Meter breit war der Graben. Es standen noch einige Eisbrücken, an den einzelnen Elementen führten Treppenstufen in die Höhe, und an vielen Positionen gab es diese bis zu zwei Meter breiten Arbeitsflächen. Dazwischen war technisches Gerät im Übermaß aufgebaut.
    Prallfelder und sensorgesteuerte Antigravprojektoren sorgten für ein Mindestmaß an Sicherheit. Wer an dem Objekt abstürzte, durfte sicher sein, dass er nicht mit zerschmetterten Knochen in der Tiefe liegen würde.
    »Ohne deine Warnung, Kateen, hätte es vor zwei Tagen mehrere Tote gegeben.«
    Sie wünschte, Chatrun würde nicht immer wieder versuchen, ihr Dinge zu entlocken, für die sie selbst keine Erklärung hatte.
    Kateen

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