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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Servostimme begrüßte.
    »Es ist spät geworden, Reginald. Ich habe lange vor Mitternacht mit deiner Rückkehr gerechnet.«
    Die Programmierung hatte der Mausbiber Gucky umgestellt. Kein Wunder, dass der Ton vorwurfsvoll klang. Morgen, sagte sich Reginald Bull, würde er das alles rückgängig machen. Aber nicht sofort. Jetzt brauchte er noch einen guten Brandy und dann wollte er wenigstens drei oder vier Stunden schlafen. Batterien aufladen, nannte er das, obwohl er dank des Aktivatorchips mit sehr wenig Schlaf auskam.
    »Jemand hat versucht, dich zu erreichen.«
    Jemand. Auch das so ein Wort, das er vom Servo nicht hören wollte, weil es präziser ging.
    »Drei Kontaktversuche, Dicker. Hast du es nicht nötig, dich zu melden, oder ...?«
    »Halt die Luft an!«, sagte Bull scharf. Er stand bereits an der Getränkeausgabe und nahm den bauchigen Kognakschwenker in Empfang. Genüsslich umfing er das Glas mit der Hand. »Lass mich raten. Der Anrufer war Gucky?«
    »Mondra Diamond. Soll ich die Aufzeichnung wiedergeben?«
    »Ja, natürlich.« Ihm fiel ein, dass er sein Kombiarmband abgeschaltet hatte, um für kurze Zeit ungestört nachdenken zu können.
    »Bully, ich habe versucht, dich zu erreichen.« Das war Mondras Stimme. Ein Déjà-vu, was die Wortwahl anbetraf.
    Die Holoprojektion von Rhodans Vertrauter stand gerade mal zwei Meter neben ihm. Bull wandte sich ihr zu, aber sie reagierte nicht darauf. Ihr Blick ging an ihm vorbei, als suche sie ihn an völlig anderer Stelle. Dabei hätte die Positronik das Hologramm nur nach seiner Position ausrichten müssen. Der Mausbiber hatte offensichtlich das gesamte System durcheinandergebracht.
    »Entweder bist du schon Richtung Ganymed unterwegs, oder du hast noch gar nichts von dem Fund erfahren. Ich hab's eben in den Trivid-Nachrichten gesehen und wundere mich gelinde gesagt ein wenig, warum keine offizielle Information vorliegt. Zwei Sender ergehen sich bereits in Spekulationen.«
    Bull nippte an seinem Brandy. Mit einem Fingerschnippen aktivierte er die Bildwand.
    »TTC-Trivid waren die Ersten«, hörte er Mondra sagen. »Ist das ein Gag für die bevorstehenden Feierlichkeiten oder Zufall? Nachdem die größten Gerüchteküchen das aufgegriffen haben, von uns aber keiner Bescheid weiß, halte ich Ersteres für wahrscheinlich.«
    Mondra Diamonds Abbild wirkte mit einem Mal, als sei sie in das Schwerefeld eines Schwarzen Lochs geraten. Innerhalb weniger Sekunden verzerrte sich die Wiedergabe bis zur Unkenntlichkeit, dann erlosch die Projektion.
    Die Dreitausendjahrfeier von Galileo City! Reginald Bull hatte ebenfalls daran gedacht. Die Einladungen für den 11. Februar waren seit Monaten bestätigt. In sieben Tagen ...
    Total Terrania Colportage gehörte zu den schillernden Sendern. Schon die Aussprache des Kürzels, fand Bull, ließ die Klatschpresse erkennen. Umso überraschter reagierte er auf die Bildsequenzen von Ganymed.
    Das Artefakt war in einer wildromantischen Eisregion aufgetaucht. Riesengroß hing Jupiter mit seinen markanten Wolkenfeldern über dem Horizont, und die nahe Hotelkuppel verriet, dass es sich um eines der bevorzugten Sportgebiete auf dem Mond handelte.
    Es musste schlicht unmöglich sein, in diesem Bereich etwas geheim zu halten.
    Die hellen, wie Porzellan schimmernden unterschiedlich großen Würfel erinnerten Bull an Bauklötze. Kinder türmten sie oft ähnlich schief übereinander.
    Das Areal wurde von Robotern abgesperrt. Das größte Interesse an dem Objekt schien ohnehin bereits erloschen zu sein. Mehrere Sporttouristen taxierten es zwar abschätzend, gingen aber rasch weiter.
    Bully zählte überschlägig fünfzehn Personen, die sich an dem Objekt zu schaffen machten. Desintegratorfräsen lösten das Eis rund um das Fundstück auf. Es hatte den Anschein, als reiche das Objekt noch tiefer in den Untergrund.
    »... fremd, kompakt und widerstandsfähig – mit diesen Adjektiven werfen die beteiligten Wissenschaftler und Techniker um sich. Womit sie es allerdings zu tun haben, scheint noch keiner zu wissen ...«
    Bull schaltete ab.
    Er gestand sich ein, dass er ebenfalls keine Ahnung hatte, was er von dem Objekt halten sollte.
    Aber nachdem es rund zweihunderttausend Jahre friedlich im Eis gelegen hatte, kam es auf einige Nächte mehr oder weniger bestimmt nicht mehr an.

3.
     
     
    Ihre Eltern waren noch allein gewesen, die einzigen Menschen im weiten Umkreis, als sie die wildromantische Eiswelt der Ovadja Regio nach lemurischen

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