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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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wird.«
    Bull schaute den Freund an, als sehe er einen Geist vor sich. »Geht das etwas genauer?«, drängte er.
    »Wie viel Zeit hast du?«, antwortete Adams mit einer Gegenfrage. Er ließ sich wieder in den Sessel sinken.
    »Knapp und präzise reicht mir«, sagte Bull. »Es muss kein Vortrag über innergalaktische Handelsbeziehungen werden.«
    »Damit liegst du nicht einmal schlecht«, bemerkte Adams anerkennend. »Bis heute gilt der alte Grundsatz, dass auf jede große Investition eine Phase der Festigung folgen sollte, bevor der nächste Schritt in Angriff genommen wird. Das hat mit Überforderung zu tun, mit daraus resultierenden Fehlerquellen und anderen Unzulänglichkeiten. Aufbauen, sichern, weiter aufbauen – das nenne ich gesundes Wachstum, und so kannte ich das Syndikat der Kristallfischer. Seit beinahe fünf Jahren expandiert die Firma allerdings über jedes vernünftige Maß hinaus. Die Faktoreien werden umgebaut und erweitert, und dabei scheint nur das Beste gerade noch gut genug zu sein. Das trifft ebenso auf die Faktorei MERLIN zu. Und was den Luxus im Isidor-Bondoc-Building anbelangt ...« Er ließ offen, was ohnehin längst über die Grenzen des Solsystems hinaus bekannt war.
    »Eine gewisse Portion Größenwahn scheint mitzuspielen«, bemerkte Bull. »Aber wer sich's leisten kann ...«
    »Genau das ist der Punkt«, sagte Adams nachdenklich. »Ich frage mich, woher das nötige Kapital stammt, zumal das Syndikat parallel dazu große Beteiligungen eingeht. Die Kristallgewinnung allein kann diese Summen eigentlich nicht mehr abwerfen.«
    »Also doch: Drogen! Das seit ewigen Zeiten übliche Verfahren.« Reginald Bull sagte es im Brustton der Überzeugung. Außerdem war er froh darüber, nicht zu tief in die Wirrungen der Hochfinanz einsteigen zu müssen; das war etwas, was er nur zu bereitwillig den Finanzfachleuten überließ. »Ich denke, du hältst mich auf dem Laufenden, Homer.«
    »Während du dir das Artefakt vornimmst?«
    »Ungefähr so«, bestätigte Bull.
     
    Unbewegt und fast schon geheimnisvoll spiegelte der Goshun-See die Skyline der Stadt, als Reginald Bull mehrere Stunden später mit dem Gleiter vor seinem Bungalow landete. Wie ein funkelnder, von pulsierendem Leben erfüllter Brillant spannte sich Terrania von Horizont zu Horizont. Die Nacht war schriller und imposanter als der Tag und überstrahlte die Sterne. Die einzigen Lichtpunkte am Firmament waren die startenden und landenden Raumschiffe.
    Es war kühl geworden. Bully schloss den Kragen seiner leichten Kombination. Tief atmete er ein, und die Kälte klärte seine Gedanken. Die Luft schmeckte nach Salz und Nässe, aber ein wenig hatte sie auch das beißende Aroma von Ozon.
    Er hatte noch eine Weile mit Adams geredet, nicht mehr über aktuelle Themen, sondern über die Vergangenheit. Die erste Erkundung der Jupitermonde war relativ spät erfolgt. Zu einem Zeitpunkt, als die kleine GOOD HOPE bereits das Solsystem hinter sich gelassen und die von Perry Rhodan ausgerufene Dritte Macht schon ins galaktische Geschehen eingegriffen hatte.
    Bei Homer habe ich dem Syndikat eine gewisse Portion Größenwahn unterstellt, ging es Bull durch den Kopf. Aber was war das damals, wenn nicht Größenwahn, als wir uns anmaßten, mit einem kleinen Beiboot im Konzert der großen, technisch weit überlegenen Völker mitspielen zu wollen? Wer waren wir denn schon? Halbwilde vom dritten Planeten einer unbedeutenden Sonne fernab des wirklichen Geschehens. Nun ja – in erster Linie waren wir eine Handvoll Verrückte mit Visionen.
    Vielleicht hatten die Leute des Syndikats auch Visionen. Musste die nicht jemand haben, der in der Atmosphäre des Gasriesen nach Hyperkristallen fischte und dabei sogar sehr erfolgreich war?
    Als er sich anschickte, den Bungalow zu betreten, schweifte Bullys Blick noch einmal nach Südwesten. Wie eine gigantische Orchidee mit fünf blau schimmernden Blüten schwebte die Solare Residenz über der Stadt.
    Der Blick hinüber zum Regierungssitz war schon Routine. Ebenso wie Bulls gelegentliche Ausflüge mit dem Gleiter, falls ihm am Abend Zeit dafür blieb. An diesem Tag war er im Westen gewesen, hatte den Gleiter über den im nächtlichen Glanz erstrahlenden Canopus-Boulevard gejagt und war über Klein-Goshun zum Ernst-Ellert-Mausoleum abgebogen. Manche Erinnerungen verblassten, andere hatten immer Bestand. Ernst Ellert, fand Bully, war die Verkörperung des Traums von Raum und Zeit.
    Er betrat das Haus und nickte nur, als ihn die

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