Perry Rhodan - Jupiter
GLOBES gehören unverkennbar zu Albion 3D.« Er lachte schallend. »Einige Sender ergehen sich ja seit Tagen in Mutmaßungen und schlecht recherchierten Berichten. Aber wir holen uns die besseren Bilddokumente!«
»Fürs Erste reicht es, wenn du Galileo City ins rechte Licht rückst ...«, bemerkte die TLD-Agentin trocken.
»Und danach das Artefakt«, wandte Rhodan ein. »Wir werden auf jeden Fall dort sein, sobald dieses Objekt in unserer Gegenwart ankommt.«
Mondra setzte die Micro-Jet auf der Piste auf.
Die Außenbeobachtung zeigte, dass sich ein kreisrundes Stück des Stahlbodens unter dem Schiff wie ein Lamellenschott öffnete. Ein schlauchartiges Gebilde schob sich in die Höhe. Es pendelte leicht von einer Seite zur anderen, als müsse es sich erst orientieren, dann stieg es ruckartig weiter auf.
Im selben Moment zeigte die Übertragung aus dem unteren Schleusenbereich die flexible Röhre von innen. Ein breiter Dichtungsrand presste sich rund um das Einstiegsschott der Jet auf den Schiffsrumpf. Bläulich flirrende Energiefelder zuckten wie Elmsfeuer über den Verbindungsbereich. Sehr schnell verloren sie ihre Farbe. Man musste schon genau hinsehen, um zu erkennen, dass weiterhin ein leichtes Flimmern das gesamte Kopplungsteil überzog.
»Die hermetische Verbindung wurde hergestellt«, stellte Mondra Diamond fest. »Der Antigrav ist durchgängig nutzbar.«
Reginald Bull landete nur wenige Meter entfernt. Fast gleichzeitig kam über Funk die Bestätigung, dass das Empfangskomitee wartete.
Sie trugen nur leichte SERUN-Schutzanzüge, die Helmfolien hatten sie im Nackenwulst zusammengerollt. Sogar die drei TLD-Agenten hatten auf schwere Ausrüstung verzichtet. Rhodan nickte kaum merkbar, als Bull ihm einen bezeichnenden Blick zuwarf. Es war schon richtig: Schwere SERUNS und Kampfausrüstung machten sich bei Feierlichkeiten nicht allzu gut. Die leichten Warrior III ds, die die beiden Männer und die Frau des Terranischen Liga-Dienstes auf Bulls Intervention hin angelegt hatten, wirkten längst nicht so klobig. In den Magnetholstern hingen nur leichte Kombistrahler. Die Projektoren für den Individualschirm und die üblichen kleineren technischen Spielereien waren von außen ohnehin nicht erkennbar.
Das Empfangskomitee bestand aus zwei Ganymedanern. Ein Mann und eine Frau, beide mit dem typischen grazilen Körperbau der Mondgeborenen, wie er sich nach einigen Generationen in den Kuppelstädten herausbildete. Sogar Rhodan musste zu ihnen leicht aufsehen. Auf knapp zwei Meter schätzte er ihre Größe.
Wie so oft blieb die Begrüßung eher kurz und floskelhaft. Rhodan glaubte wieder einmal, eine gewisse Zurückhaltung zu spüren, aber diesmal war er sich sicher, dass sie weniger dem Amt des Residenten galt als vielmehr dem potenziell unsterblichen Zellaktivatorträger. Es war nicht jedermanns Sache, einem Menschen gegenüberzustehen, der mehr als dreitausend Jahre alt war. Was sollte man mit so einem Methusalem reden, wie sich ihm gegenüber sinnvoll verhalten? Meist war das Ergebnis eine distanzierte Scheu, die dennoch mühsam verhaltene Neugierde erkennen ließ.
Neugierde. Rhodan kaute auf seiner Unterlippe, als er den beiden Ganymedanern folgte und rechts und links neben sich Dion Matthau und Porcius Amurri sah, die beiden TLD-Männer. Der Wortstamm ist Gier. Gier nach dem ewigen Leben. Vielleicht ist das gerade hier auf Ganymed noch deutlich ausgeprägt. Die Siedler haben sich ein Paradies geschaffen, auch wenn es hermetisch unter den Kuppeldächern abgeschlossen ist. Außerdem haben sie die Wunder der Schöpfung täglich vor Augen: der Riese Jupiter, seine Monde, das ist für sie eine eigene kleine Welt. Und selbst wenn sich Jupiter sehr schnell dreht, seine gigantischen Stürme haben über Generationen hinweg Bestand. Man muss schon unsterblich sein, um überhaupt Veränderungen feststellen zu können.
War es also eine gewisse Statik, die das Leben der Ganymedaner prägte und ihren Hunger nach mehr weckte?
Ein wenig benommen fuhr Rhodan sich mit beiden Händen über die Schläfen. Er war gewiss kein Kosmopsychologe, doch der Denkansatz erschien ihm keineswegs falsch.
Sie schritten durch einen kurzen, hell erleuchteten Korridor. Der aufgeraute Boden und die in gleichmäßigen Wellen geprägten Wände bestanden aus Terkonit. Die unsichtbar bleibende Beleuchtung sorgte für ein wohltuendes Miteinander von Licht und Schatten. Akustikfelder dämpften das Geräusch der Schritte bis fast zur
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