Perry Rhodan - Jupiter
Rhythmus entwickelt. Neuerdings schlafen viele in den Städten gar nicht mehr. Ihr werdet es erleben: Menschen, die seit Wochen terranischer Standardzeit ohne Schlaf auskommen. Geht es nicht jedem Träger eines Zellaktivators ähnlich?«
»Ein paar Stunden Schlaf sind schon angebracht«, sagte Bull. »Wenn es sein muss, geht es natürlich für kurze Zeit ohne ...« Übergangslos fragte er: »Was ist eigentlich mit dem Artefakt im Skigebiet? Ich warte die ganze Zeit über, dass du darauf zu sprechen kommst.«
Sofaer machte eine unschlüssige Geste. »Ein paar eigenartig bleiche Würfel, die eine Ewigkeit im Eis konserviert waren. Soweit mir bekannt ist, liegen der LFT alle Informationen vor, die wir in Galileo City ebenfalls haben. Was immer es einmal gewesen sein mag – auf Dauer wird das Artefakt seine Geheimnisse nicht verbergen können.« Sie wirkte plötzlich unschlüssig. »Terra traut uns nicht zu, dass wir allein damit fertigwerden?«
»Das hat niemand behauptet.«
Die Ganymedanerin bedachte Bull mit einem Kopfschütteln. » Frage nicht danach, was Menschen sagen, sondern achte darauf, wie sie handeln. Dahinter verbirgt sich sehr viel Wahrheit. Du hast drei namhafte Wissenschaftler geschickt, aber was haben sie erreicht? Bestimmt nicht mehr als unsere eigenen Leute.«
»Es war der Versuch, euch zu unterstützen ...«
»Unter Freunden fragt man, ob Hilfe wirklich gewünscht wird, man drängt sie nicht kommentarlos auf. Außerdem war keiner eurer Leute hier in Galileo City. Die drei sind einfach beim Artefakt erschienen und haben sich in den Vordergrund gespielt. Dieses rigorose Vorgehen führt im Stadtparlament zu Irritationen.«
»Deshalb sind also nur ein paar Beiräte zu unserer Ankunft erschienen?«, wandte Mondra Diamond ein.
Kaci Sofaer nickte knapp. »Terra traut uns nicht allzu viel zu, sagen die anderen. Wir werden wieder nur ein wenig gehätschelt, darüber hinaus aber mild belächelt.«
»Der Eindruck täuscht«, widersprach Rhodan sofort. »Dass überhaupt eine solche Irritation entstehen konnte, gefällt mir nicht. Ich stehe den Räten jederzeit für ein klärendes Gespräch zur Verfügung.«
»Nach den Feiern«, sagte die Bürgermeisterin. Sie wandte sich wieder Bull zu. »Von mir aus hätte ich das Artefakt nicht zur Sprache gebracht. Meine Gründe dafür habe ich genannt. Wenn du diese seltsamen Würfel jedoch sehen willst, stelle ich dir nach den Eröffnungsreden einen schnellen Gleiter zur Verfügung.«
»... werden die nächsten Jahrtausende Ganymed eine rasante Entwicklung bringen. Einst gehörten eine große Portion Mut und Abenteurergeist dazu, auf dem Eismond Fuß zu fassen. Wir sind jenen wagemutigen ersten Siedlern über alles dankbar dafür, dass sie unter größten Entbehrungen den Grundstein für unsere Existenz legten. Unsere Welt im Schutze Jupiters wird weiterhin prosperieren, und wir werden sie zu einem Vorzeigeobjekt machen. In dreitausend Jahren sollen unsere Nachfahren ebenso stolz zurückblicken können, wie wir es heute tun.«
Beifall brandete auf.
Ein farbiger Schimmer senkte sich über das Stadion im Herzen von Galileo City. Hunderttausend Augenpaare verfolgten allein von hier aus, wie sich die Panzertroplon-Kuppel über der Metropole in die Farben eines Regenbogens hüllte.
Die ersten Sterne fielen. Innerhalb weniger Augenblicke war der künstliche Himmel übersät von flirrender Helligkeit. Sie veränderte ihre Struktur und ließ ein Abbild entstehen, das jeder kannte: die heimische Galaxis. Atemberaubend groß hing die Milchstraße mit ihren geschwungenen Spiralarmen, dem dichten Zentrumsbereich und den vielen kleinen Sternhaufen im Halo plötzlich über der Stadt.
Dort, im Orionarm, wo die kleine gelbe Sonne Sol mit bloßem Auge nicht einmal erkennbar war, entstand ein pulsierendes Leuchten. Es breitete sich aus, erfasste die gesamte Sterneninsel – und schlagartig stand da eine Zahl: 3000.
Auf der Plattform in zehn Metern Höhe über dem Stadionboden – ein Bild, das in Großraumholos überall in Galileo City zu sehen war – schaltete die Leitpositronik. Ein projiziertes Deflektorfeld entzog Kaci Sofaer den Blicken.
Eine andere Frau stand nun da. Perry Rhodan hatte sie, während er im Antigravlift zur Bühne hinaufgeschwebt war, flüchtig kennengelernt. »Tianna Bondoc«, war sie ihm von der Bürgermeisterin vorgestellt worden.
Ein joviales Nicken ihrerseits, mehr nicht. Keine Zeit für ein Gespräch. Dennoch erschien es dem Residenten im
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