Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
Nachhinein, als habe Tianna Bondocs Blick ihn bis auf den Grund seines Ichs gemustert.
    Er fröstelte leicht. Noch immer, mehr als fünfzehn Minuten später, glaubte er ihren Blick zu spüren.
    Er beobachtete die Frau.
    Sie war die Urenkelin des Syndikatsgründers, eine waschechte Ganymedanerin. »Tianna ist Syndikus des Syndikats«, hatte Sofaer ihm zugeraunt. »Du wirst bestimmt noch ausführlich mit ihr reden können.«
    Er schätzte die Frau auf Mitte vierzig. Sie hatte kurzes, weißes Haar und eine Lockenpracht, die zu gleichmäßig war, als dass sie natürlich sein konnte. Ein wenig fühlte Rhodan sich an seine Jugend erinnert. Seine Mutter hatte auch diese Locken getragen, nur war ihr Haar länger gewesen.
    Tiannas Augen hatten zumindest im Lift in unbestimmbarem Farbton geschimmert. Grünlich, aber auch grau, und auf jeden Fall ... stechend? Nein, das war es nicht, was ihn an ihr störte. Er schaffte es einfach nicht, Isidor Bondocs Urenkelin einzuschätzen.
    Sie war gut einen Meter achtzig groß und schlank wie alle Ganymedaner. Ihre Beine, das sah er jetzt, wirkten endlos lang. Auch ihre Arme erschienen ihm zu lang, von den schmalen Händen ganz abgesehen.
    Ihre Stimme? Hell und zu der Erscheinung passend. Tianna fühlte sich überlegen. Ihre Haltung, die Art, wie sie redete – zudem drehte sich alles, was sie sagte, um das Syndikat der Kristallfischer. Eine Ehre sei es für Galileo City, dass das Isidor-Bondoc-Building hier errichtet worden war. Die Arbeiten in der Jupiteratmosphäre sollten in den kommenden Jahren noch ausgeweitet werden.
    »... wir werden nicht nur teilhaben an einer ungewöhnlichen Entwicklung, wir forcieren sie. Es wird keine drei Jahrtausende mehr brauchen, um Ganymed zum gesegneten Land zu machen. Das Syndikat setzt sich mit aller Kraft dafür ein.«
    Dann war der Part an Rhodan und Reginald Bull.
    Sie redeten frei und warfen sich, wie sie es gewohnt waren, gegenseitig die Bälle zu. Die Glückwünsche der Liga Freier Terraner ... die eigene Erfahrung, Ganymed schon gesehen zu haben, bevor die ersten Siedler den Kampf gegen die tödliche Kälte aufgenommen hatten und dass deren Nachfahren sich zu Recht als Ganymedaner fühlen durften. »... alle haben Großartiges vollbracht. Mit solchen Leistungen können wir zuversichtlich in die Zukunft sehen.«
    Nach Rhodan übernahm Starbatty das Wort. Wahrscheinlich schon deshalb, um das Gleichgewicht zwischen Politik und Wirtschaft zu wahren. Der Erste Syndikatssenator war Terraner, gleichwohl gestand er ein, sich längst als Ganymedaner zu fühlen. Viele seiner Kinder, betonte er mehrmals, seien auf dem Mond geboren worden, und er selbst tue viel für die Zukunft von Galileo City.
    Das alles, fand Rhodan, war nichts anderes als Tianna Bondoc auch schon erklärt hatte. Eigentlich eine unnötige Wiederholung. Aber Wiederholungen schadeten nicht, im Gegenteil. Sie festigten das Gehörte.
    »Was man oft wiederholt, wird deshalb nicht wahrer«, raunte Bully neben ihm.
    Rhodan taxierte den Freund von der Seite. »Sagt Adams?«, erkundigte er sich knapp.
    Bull nickte nachdenklich. »Ich weiß, dass Homer Vorbehalte gegen das Syndikat hat. Zu schnell expandiert, zu undurchsichtig, zu verschwenderisch ... Doch solange er keine Beweise für unlautere Machenschaften hat, sind ihm die Hände gebunden – wobei ich davon ausgehe, dass er noch immer Einfluss in der LFT hat, auch wenn er jetzt für das Galaktikum tätig ist. Ich denke, Homer hat einige Vorbereitungen getroffen.«
    Rhodan lachte verhalten. »Wann hätte er das nicht? Seine Vorsicht und seine Risikobereitschaft gleichermaßen machen ihn zu dem Perfektionisten, der er nun einmal ist. Die zwielichtigen Finanztransaktionen, die er damals für Hiram Bary unternahm ...«
    »Damals.« Bully winkte ab. »Ich habe dieses Wort heute schon öfter gehört als in den letzten fünf Jahren. Du warst damals gerade erst volljährig, ich noch nicht einmal zwanzig, als Adams wegen seiner Machenschaften verurteilt wurde.«
    »Keiner von uns kannte ihn«, sagte Rhodan. »Aber wir haben Homer vertraut und mit ihm das große Los gezogen.«
    Der Resident dachte an die Dritte Macht, die er mit Bull und den anderen nach der Rückkehr vom Mond in der Wüste Gobi errichtet hatte, dort, wo sich heute Terrania City erstreckte, eine der großen Metropolen der Galaxis. Damals hatten sie mit Hilfe der arkonidischen Technik die Menschheit geeint. Homer G. Adams hatte die General Cosmic Company gegründet und sie als

Weitere Kostenlose Bücher