Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 009 - Rhodans Hoffnung

Perry Rhodan Neo 009 - Rhodans Hoffnung

Titel: Perry Rhodan Neo 009 - Rhodans Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
schlaff gewordenen Fingern und warf sie verächtlich zur Seite.
    »Was war das?«, fragte Rhodan.
    Thora verzog das Gesicht. »Wir nennen es ›Dagor‹. Ich erzähle Ihnen vielleicht einmal mehr darüber. Bei einer passenderen Gelegenheit. Wir müssen weg hier!«
    Die Absätze von Stiefeln knallten auf dem Stahl, kamen näher. Die Verstärkung, die de Soto angefordert hatte.
    »Schnell!«, rief Thora. Sie rannte auf eine Wand zu – und im letzten Moment, bevor die Arkonidin aufschlug, entstand eine Öffnung.
    John Marshall stand wie gelähmt da, traute seinen Augen nicht. Dann packte ihn Rhodan an der Schulter und zog ihn mit sich und durch die Öffnung.
    Die Öffnung verschloss sich wieder – und einen Augenblick später prasselten Kugeln wie Hagel gegen die Wand.

8.
    26. Juli 2036
    Crest da Zoltral
     
    »Sie haben einen schönen Blick«, sagte Tatjana Michalowna, als sie in den Raum trat.
    »Das bringt die Höhe mit sich«, antwortete Crest unverbindlich.
    Crest hatte die Menschenfrau gebeten, ihn in sein Apartment im Stardust Tower zu begleiten. Reginald Bull hatte das mit einem missbilligenden Stirnrunzeln kommentiert. Der Arkonide spürte, dass er von der Menschenfrau nichts zu befürchten hatte. Nicht auf der Ebene wenigstens, die der impulsive Bull befürchtete.
    »Ich habe keine Aussicht in meinem Zimmer.« Michalowna drehte sich zu Crest. »Man hat mir einen Keller zugewiesen, am Stadtrand.«
    »Die Versorgungslage ist nicht einfach. Das wird sich geben.«
    »Sicher.« Sie umfasste mit einer Handbewegung das Gebäude. »Man sagt, Sie hätten den Tower entworfen, Crest?«
    Die Menschenfrau hatte ihn mit Sicherheit nicht aufgesucht, um Höflichkeiten auszutauschen. Aber Crest beschloss abzuwarten. Arkoniden wie Menschen hatten in diesem Bereich ähnliche Normen.
    »Das ist eine Übertreibung. Ich habe den Robotern den Bau des Turms befohlen, das ist alles. Die Idee stammt von Lesly Pounder. Er hat sich von dem Kontrollturm von Nevada Fields inspirieren lassen. Der Abschied muss ihm schwergefallen sein.«
    »Es ist kein gewöhnliches Gebäude.«
    »Das war nicht die Absicht. Die STARDUST war ein Symbol für viele Menschen. Wir brauchten für Terrania ein neues.«
    Tatjana Michalowna trat auf den Balkon. Noch lag die Kühle des Morgens über der Stadt, aber die Strahlen der Sonne brannten bereits auf der Haut. Crest blieb im Schatten.
    »Wie hoch wird er sein?« Die Menschenfrau beugte sich weit über die Brüstung und reckte den Kopf nach oben. Die Höhe schien ihr keine Angst zu machen.
    Crest schon. Er beeilte sich, ihr zu folgen, trat so nahe an sie heran, dass er sie hätte packen können, sollte sie das Gleichgewicht verlieren. »So hoch wie nötig«, sagte er. Er hielt ihr auffordernd eine Hand entgegen.
    Sie ignorierte die Hand und lehnte sich noch weiter über die Brüstung. »Bei Ihnen zu Hause, auf Arkon. Baut man dort auf diese Weise?«
    Was war mit dieser Frau los? Der Arkonide wartete darauf, dass die Stimme in seinem Innern sich zu Wort meldete und ihm riet. Sie schwieg wie so oft, seit er sich zu den Menschen begeben hatte. Als hätte seine Kühnheit ihr die Sprache verschlagen.
    »Auf viele Weisen«, antwortete Crest. »Terrania ist ein winziger Einblick in unsere Möglichkeiten. Die einzigen Grenzen, die es für uns Arkoniden gibt, sind die unserer Phantasie.«
    Grenzen, die allzu oft so eng waren, dass sie Crest wie eine Fessel angemutet hatten, die ihn langsam, aber sicher erdrosselte. Aber das sagte er Michalowna nicht. Er würde es niemals einem Menschen anvertrauen.
    »Sie reden nicht gern über Ihre Heimat, nicht?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich spüre es. Mir geht es genauso. Es schmerzt. Es schmerzt so sehr, dass ich schon mehr als einmal am Abgrund stand. Ein Schritt, und der Schmerz ist vorbei ...«
    Deshalb hatte die Menschenfrau keine Angst vor der Höhe! »Das dürfen Sie nicht! Das Leben ist das wertvollste Gut im Universum!«
    »Wer sagt das?« Sie richtete sich wieder auf, ging an ihm vorbei ins Zimmer und sah sich suchend um. »Haben Sie etwas zu trinken?«
    Crest folgte ihr. »Natürlich.« Er nahm ein Glas und eine verbeulte Plastikflasche aus einem Schrank. Sie waren mit chinesischen Schriftzeichen verziert, die er nicht lesen konnte. Manchmal fragte er sich, ob er mit dem Englischen nicht die falsche Menschensprache erlernt hatte. Er schenkte ein und hielt der Menschenfrau das Glas hin. »Hier, trinken Sie!«
    Sie lachte auf, als hätte er einen Scherz gemacht.

Weitere Kostenlose Bücher