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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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diesen beiden.
    »Erkunden Sie das Schiff«, schlug Jenves vor. »Der Roboter wird Sie begleiten, um Ihnen behilflich zu sein, sollten Sie auf Probleme stoßen.«
    »Ein hilfreicher Kampfroboter.« Bull gab einen knurrenden Laut von sich. »Diese Fantan-Leute scheinen eine ähnliche Begabung zu besitzen wie unsere Politiker. Man kann alles auf zwei Arten darstellen.«
    »Das Schiff jedoch dürfen Sie nicht verlassen«, ergänzte Skelir und musterte unablässig Sue Mirafiore. Die übliche Angst wühlte in ihm wie bei jeder Besun-Jagd, aber auch das ebenso bekannte Wohlbehagen darüber, dass er sich trotz seiner verachtenswerten Verkrüppelung wenigstens während der Jagd wie ein vollwertiger Fantan verhielt. Und diesmal gesellte sich eine dritte Empfindung hinzu. Er wollte Sue nicht zurücklassen, sich nicht von ihr trennen, ehe er ihr nicht ihr – Geheimnis entrissen hatte.
    Aber ihm blieb keine andere Wahl. »Ich kehre bald zurück.« Er wandte sich ab.
    »Warten Sie!«, rief Bull. »Solange Sie beide hier sind, Skelir, gilt es noch etwas zu klären. Sie sind doch unsere – Betreuer. Was unternehmen die Beiboote, die in alle Richtungen ausgeschwärmt sind? Es ist wichtig, dass ich darüber Bescheid weiß und die Information auch weitergeben kann. Sonst besteht für Sie die Gefahr, dass die Führer der Nationen unserer Welt unangemessen reagieren.«
    »Gefahr für uns?« Skelir staunte erneut über diese Menschen. Ein bemerkenswertes Volk, in der Tat, auch nach so vielen besuchten Planeten. »Sie beurteilen es völlig falsch. Aber ich danke Ihnen für Ihre Besorgnis.«
    Bull lachte, was der Fantan nicht richtig einzuschätzen wusste. »Ich erbitte dennoch eine Antwort«, beharrte der Terraner auf seinem Standpunkt. »Was werden die Beiboote ...«
    »Sie sollen Ihre Antwort haben«, entschied Skelir aus einer bloßen Laune heraus. »Ich schwärme nun ebenfalls aus. Jenves wird Ihnen ein Empfangsgerät überreichen, mit dessen Hilfe Sie die Bilderströme meiner Außenkamera beobachten können.«
    »Wir werden sehen, was Sie sehen?«, hakte Sue nach.
    »So ist es. Genauer gesagt, das, was mein Schiff sieht.«
    Die Menschen schwiegen.
    »Sind Sie nun zufrieden?«, fragte Skelir.
    »Es ist akzeptabel«, erwiderte Bull. »Wir danken Ihnen fürs Erste. Wohin werden Sie fliegen?«
    »In das Land, das Sie Indien nennen. Vielleicht zum Rashtrapati Bhavan.«
    »Dem Präsidentenpalast?«
    »Sagte ich das nicht?« Skelir ging. Das Einpersonenboot wartete auf ihn ... Besun ... und seine quälende Angst.

9.
    Rico:
    Mehr als das Gefühl
     
    Der Sog zum Meer war mehr als das bloße Gefühl, die richtige Richtung zu kennen, stärker noch als magnetische Anziehungskraft. Es musste etwas mit meiner Bestimmung, meiner Aufgabe zu tun haben. Irgendetwas in mir erinnerte sich und reagierte, ohne dass die nötigen Informationen im bewussten Teil meines Verstandes ankamen.
    Dennoch zweifelte ich nicht. Es war – Intuition. Glaube, der tatsächliches Wissen übertraf.
    Ich stand noch einige Stunden am Rand des kleinen Salzsees, während sich die letzten Details meines menschlichen Aussehens perfektionierten. Winzige Rillen in der Haut der Fingerkuppen. Die komplizierten Windungen der Ohrmuscheln. Eine leichte Verfärbung auf Teile der vorher zu ideal ausgeprägten Zähne. Eine unauffällige Narbe über der linken Augenbraue – das Überbleibsel einer durchlittenen Kinderkrankheit.
    Bevor ich dem Sehnen nachgeben und losmarschieren durfte, galt es ein letztes Problem zu lösen. Ich würde die weite Strecke bis zu meinem Ziel nicht ohne fremde Hilfe zurücklegen können. Nach den geografischen Informationen in meinem Speicher trennten mich 1608 Kilometer von der nächsten Küste, an die ich mich setzen und auf das Meer hinausschauen konnte. Und da ich auf menschliche Unterstützung angewiesen war, durfte ich nicht nackt bleiben.
    Also bückte ich mich, brach vorsichtig etliche Salzkristalle vom Boden des Sees und legte sie ans Ufer. Zwischen den Steinen in Sichtnähe fand ich vertrocknete Zweige, dürr und ohne jedes sichtbare Leben. Mit etwas Glück existierten darauf noch einige abgekapselte Bakterien oder Mikroben. Ich schabte eine Handvoll Sand zusammen und berechnete die Menge an Salzwasser, die in den Vorgang der Synthetisierung einfließen musste.
    Endlich begann ich mit der Verarbeitung. Die Herstellung einer passenden Garderobe nahm mehr als eine Stunde in Anspruch, doch das Ergebnis stellte mich durchaus zufrieden. Ein Manko

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