Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega
Mistding überhaupt so nennen will.«
Ich legte mir gerade eine weitere, unverfängliche Antwort zurecht, als er sagte: »Kommst von Terrania her, was? Einer – nimm's mir nicht übel – von den Verrückten, die dort ihr Heil suchten und dann merkten, dass die Leute dort auch nur stinkendes Wasser pinkeln?«
Diese Geschichte war ebenso gut und ebenso schlecht wie jede andere. »Ja«, antwortete ich deshalb.
»Ein bisschen unterhaltsamer könntest du schon sein, wenn du nicht laufen willst! Hast du vergessen, was ich dir gesagt habe?«
»Terrania hat mich mächtig enttäuscht«, log ich. Meiner Einschätzung nach war es genau das, was Takezo hören wollte, warum auch immer. »Ich hatte etwas völlig anderes erwartet.«
Das entlockte dem Fahrer ein breites Grinsen. »Meiner Meinung nach sind das alles Spinner. Sollen die Aliens doch bleiben, wo sie die ganze Zeit über waren! Ab ins All mit denen, die Erde gehört uns Menschen, und fertig! Wir brauchen niemanden von außen.«
Eine seltsame, naive und beschränkte Einstellung. »Richtig.«
Nun verfiel Takezo in einen Monolog, den ich nur noch hin und wieder mit der einen oder anderen Zustimmung untermalen musste. Offenbar hörte er sich gern reden.
Ich schaute nach draußen in die Nacht, brachte irgendwann die Rede auf sein Fahrtziel und erfuhr zu meiner Freude, dass er mich ein ganzes Stück näher an mein Ziel bringen konnte. An ein Meer, in dessen Gestaden ... etwas auf mich wartete.
Takezo kratzte sich am Kopf und schüttelte danach ein Haar von seinen Fingern ab. »Verdammter Mist! Jetzt fallen mir die Haare meiner Perücke aus! Die echten sind ja längst weg, und auf einmal das! Hab seit Jahren Krebs, weißt du.« Er lachte dröhnend. »Da siehst du mal, was für eine scheißstarke Chemotherapie ich alle paar Wochen bekomme, wenn mir schon die Kunsthaare ausfallen!«
Ich lachte mit aufgrund einer nüchternen Kosten-Nutzen-Analyse, denn ich wollte noch einige Zeit mit ihm fahren und durfte ihn nicht verärgern. Es zählte nur eins: Ich kam dem Meer näher. Langsam, aber unaufhaltsam.
10.
Das Licht zurückbringen
Thora
Ras Tschubai materialisierte direkt vor Thora, ächzte, presste beide Hände seitlich gegen den Kopf und wankte einen Schritt vorwärts. Er kippte um, fiel mitten durch das strategische Hologramm. Symbole huschten über sein Gesicht, leuchteten auf der schwarzen Haut und tanzten im Kraushaar. Dann schlug der Teleporter auf.
Die Arkonidin sah, dass sich Conrad Deringhouse um ihn kümmerte; gut, so konnte sie sich um den anderen Neuankömmling kümmern: um den Schiffbrüchigen, eine menschenähnliche, blauhäutige, untersetzte Gestalt, die mit Tschubai gemeinsam wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Er hatte sich vor dem Sprung offenbar in einer sitzenden Haltung befunden und war deshalb nur wenige Zentimeter zu Boden gestürzt. Seine Hände krallten sich um den Hals, der Mund stand offen, er schnappte nach Luft.
Thora bückte sich über den Außerirdischen, exakt in der Sekunde, in der sich auch Tako Kakuta neben ihn kniete. »Mangel an Atemluft«, diagnostizierte sie das Offensichtliche.
»Er ist fast erstickt«, tönte es matt von Ras Tschubai, dem es offenbar besser ging, als es zunächst den Anschein erweckt hatte. Immerhin war er noch bei Bewusstsein. Wahrscheinlich hatte nur der weite Teleportersprung vorübergehend an seinen Kräften gezehrt.
»Gab es eine Sauerstoffatmosphäre in der Rettungskapsel?«, rief Thora. »Mister Tschubai, schnell! Unsere Luft könnte ebenso gut Gift für ihn sein!«
»Sauerstoff ... wie bei uns.« Die Worte des Teleporters gingen in ein Husten über. »Leg dich hin«, hörte sie die Stimme von Conrad Deringhouse.
Kakuta löste die Hände des Fremden von dessen Hals. »Sie sind hier in Sicherheit«, erklärte er, obwohl ihm zweifellos klar war, dass der andere ihn nicht verstand. Er hoffte wohl darauf, dass der Blauhäutige den beruhigenden, freundlichen Tonfall wahrnahm. Thora schloss sich ihm an und wiederholte die Worte auf Arkonidisch.
Der Fremde saugte scharf Luft ein. Seine dunklen Augen verdrehten sich in den Höhlen. Er versuchte sich aufzusetzen, sackte aber wieder zurück. Die Hände tasteten zum Brustkorb.
»Wie ein Mensch, der dort Schmerzen erleidet oder Probleme mit dem Herzen befürchtet«, sagte Kakuta. »Ich habe nie einen Angehörigen seines Volkes getroffen, aber er scheint uns trotzdem erstaunlich ähnlich zu sein.«
»Ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse«, warnte
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