Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
einer dieser grellen Blumen beugte, erlosch diese und nahm eine stumpfgraue Färbung an, wirkte wie verdorrt. Sogar einige graue Flocken schwebten wie Asche in die Tiefe.
    Sue seufzte enttäuscht. Der Anblick schien sie verwirrend schwer zu treffen.
    »Gefällt dir die Scheue Sternenkämpferlilie?«, fragte Skelir. »Es gibt nur noch wenige Exemplare.«
    Das Mädchen sah erschrocken aus, packte Sid und zerrte ihn mit sich einen Schritt zurück. Einen Lidschlag später erstrahlte das Grau der Blütenblätter erneut in leuchtender Helligkeit.
    »Sie ist hübsch«, erwiderte Sue. »Bezaubernd schön.« Langsam streckte sie die Hand aus, und diesmal erlosch die Blume bei der Annäherung nicht, sondern öffnete ihren Blütenkelch noch weiter. Plötzlich erklang ein heller, singender Ton wie von einem im Wind klingenden Glockenspiel, und Blütenstaub tanzte in der Luft.
    Sue lächelte.
    »Komm zurück«, forderte Eric Manoli. »Wir wissen nicht, ob ...«
    »Die Sternenkämpferlilie ist nicht gefährlich«, behauptete Sue.
    Skelir eilte zu ihr und packte sie mit einer seiner Armextremitäten. Er zog sie mit sich, doch Sue sträubte sich, lehnte sich dagegen auf. Als der Fantan ruckartig fester an ihr zerrte, stolperte das Mädchen und fiel mit dem Armstumpf gegen den feingeschuppten Zylinderleib. Sue ächzte und wand sich im Griff des Außerirdischen.
    Da war bereits Sid heran und hob drohend seine Stimme: »Lassen Sie sie los!«
    »Sid«, sagte Bull scharf, der sich nur zu gut vorstellen konnte, wie der Junge in plötzlichem Zorn mit bloßen Fäusten auf den Fantan losging – falls er nicht sogar ein Messer oder eine ähnliche Waffe mit an Bord geschmuggelt hatte. Bei Sid wusste man nie. Eine derartige Eskalation musste er um jeden Preis vermeiden. »Bitte, Skelir, wir wollen keinen Ärger.«
    Der Außerirdische löste seine Umklammerung und entfernte sich von Sue. »Es besteht keine ernsthafte Gefahr. Die Scheue Sternenkämpferlilie kann durch ihren hypnotischen Blütenstaub allerdings allzu leicht eine verzaubernde Wirkung ausüben. Vor allem sensible Gemüter humanoider Völker sprechen darauf an. Wir sind dafür jedoch nicht empfänglich.«
    »Warum haben Sie sie dann an Bord?« Sids Frage klang wie eine Anklage.
    Bull kannte die Antwort schon, bevor er sie hörte. »Besun«, sagte Jenves erwartungsgemäß.
    Danach schwiegen alle und gingen weiter. Sie passierten eine breite, leer stehende Wandnische. Die verschiedenen Pflanzen rundum verströmten die unterschiedlichsten Düfte, die sich zu einem sinnverwirrenden Potpourri mischten. Mal süß wie nach Schokolade, mal unangenehm wie ranzige Butter oder verdorbener Fisch.
    »Wie hat er sich angefühlt, als du auf ihn gefallen bist?«, hörte Bull Sid flüstern.
    Sue zögerte mit einer Antwort. »Ölig«, sagte sie schließlich, aber sie klang nicht sonderlich überzeugt. »Wie eine Schlange.«
    »Schlangen sind trocken und rau.«
    Sue atmete tief durch. »Dann eben so, wie ich mir eine Schlange vorstelle.«
    Irgendwann endete die Reihe der Pflanzengefäße, und mit einem Mal waren die Wände selbst von einer Art Farn überwuchert. Die Blätter bedeckten über viele Meter weit nahezu die komplette Fläche, nur vereinzelt lugte das Metall hindurch. In diesem Bereich roch die Luft frisch, fast, als würde man am Meer stehen. Nur der salzige Geschmack auf den Lippen fehlte.
    Skelir, der vorausging, wandte sich plötzlich zur Seite, und eine Tür, die Bull zuvor nicht bemerkt hatte, wich leise zischend beiseite. »Treten Sie ein.«
    Die kleine Gruppe folgte der Aufforderung, und im nächsten Moment glaubte sich Reginald Bull in ein bizarres Wunderland versetzt. Sie standen in einer Lagerhalle, ähnlich dem Raum, über den sie in das Schiff geschleust worden waren; allerdings bedeckten Regale die Wände, und auf fast jedem Zentimeter des Bodens erstreckten sich gläserne Vitrinen. Dazwischen blieb nur wenig Freiraum, gerade breit genug für den Zylinderleib eines Fantan.
    »Das gibt's nicht!«, raunte Sid, und Reginald Bull glaubte mit einem Mal endgültig zu verstehen, was das mysteriöse Wort Besun bedeutete.
     
     
    Skelir
     
    Während die vier Terraner den Raum betraten, ging eine Nachricht ein, und die Botschaft stürzte Skelir in weitere Verwirrung.
    Rokarn meldete sich über Bordfunk und implantiertem Empfänger bei ihm; eben jener Rokarn, gegen den er das Wahlspiel verloren hatte. »Es gibt immer noch Verzögerungen beim Start des letzten Boots. Genauer gesagt: Es

Weitere Kostenlose Bücher