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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Regierung verkaufen. Sie können Geld immer gebrauchen, und das wäre ein gutes Zubrot für sie gewesen. So was geschieht bestimmt nicht zum ersten Mal hier am Rand der Gobi.«
    Ich verstand nicht, worauf sie hinauswollte. Wusste sie etwa, wer – was – ich war? Die Regierungen dieser Welt würden zweifellos jeden Preis für einen wie mich bezahlen. Nur dass es solche wie mich nicht gab; ich war einzigartig. Es gab nur einen Rico. Aber zu dieser Annahme, dass sie meine Identität kannte, passte ihre Behauptung nicht, derlei Entführungen und Geschäfte wären schon des Öfteren passiert.
    »Du begreifst es nicht, richtig?«, fragte Queen.
    Weil es sicher nicht mehr nötig war, das Gewehr in den Händen zu halten, verstaute ich es in dem kleinen Freiraum zwischen Sitz und Ausgangstür. »Leider nicht.«
    Sie drückte einen Knopf am Armaturenbrett, und ihr Fenster fuhr herunter. Ploppend spuckte sie den Kaugummi hinaus. »Wieso sie dich verkauft hätten?« Ihre Kiefer mahlten noch immer, als wäre der Kaugummi noch im Mund. Dabei hob sie beide Mundwinkel zu einem frechen Grinsen. Der Fahrtwind durch das geöffnete Fenster ließ ihre Haare flattern. »Na, sieh dich doch an, Mister Rico. Du bist ein hübscher Junge.«
    »Aber das ... was?« Die Bemerkung ließ mich sprachlos zurück.
    Meine verwirrende Retterin lehnte sich im Sitz nach hinten und lenkte mit ausgestreckten Armen. Lachend streckte sie die Rechte aus, legte sie auf meine Schulter und kniff zu. »Nur ein Witz, okay?« Der Wagen rumpelte durch ein Schlagloch und zog zur Seite. Sie packte das Lenkrad schnell mit beiden Händen. »Aber einmal in deine verträumten Augen zu schauen genügt, um dich zu verraten.«
    Meine Augen. Der starre Blick. Also wusste sie es doch?
    »Du kommst aus Terrania, richtig? Von Rhodan? Ihr sternverrückten Träumer seid alle gleich. Man erkennt euch aus zehn Metern Entfernung, wenn man einmal weiß, wonach man zu suchen hat.«
    Das war es also. Dass die Queen doch keine so gute Beobachterin war, wie sie zu sein glaubte, verschwieg ich ihr. Möglicherweise würde sie irgendwann ihren Irrtum erkennen. »Du hast recht.« Ich fragte mich, ob das Lügenspiel, das zuletzt Takezo und ich, jeder auf seine Art, gespielt hatten, erneut von vorne losging.
    »Die Regierung will Leute wie dich, und unter der Hand zahlen die Geheimdienste ordentliche Preise, heißt es. Man braucht natürlich die richtigen Verbindungen, aber das dürfte bei diesem Pack nicht das Problem gewesen sein. Wenn sie dich erst mal in den Fingern haben, quetschen dich die Mächtigen in diesem Land nach allen Regeln der Kunst aus. Glaub mir, du hättest verraten, was du weißt.«
    Das bezweifelte ich allerdings.
    »Die Regierung will um jeden Preis Rhodans Geheimnis ergründen«, fuhr Queen fort. »Ich übrigens auch. Aber dazu lasse ich keine Leute entführen, die Terrania den Rücken zukehren.«
    »Stattdessen rettest du sie, ehe sie von anderen verkauft werden.«
    Sie schnalzte mit der Zunge. »Du bist mein Erster, aber ich bin bislang sehr zufrieden mit dir.« Sie bremste etwas ab, drehte sich zu mir. »Wie schon gesagt, du bist ein hübscher Junge.«
    Meine Retterin wurde mir unheimlich. Was war das für eine Frau? Hatte sie den Verstand verloren? Spielte sie mit mir, oder war das hier tatsächlich ihre Art, an Informationen über Terrania und Perry Rhodan zu gelangen? Ich stand in ihrer Schuld, daran gab es keinen Zweifel, aber ich wusste noch nicht, ob ich mich diesem Maßstab irdischer Ethik beugen sollte.
    Ich schaute nur geradeaus – mein starrer Blick, dachte ich erneut. Irgendwann drehte sie sich deshalb ebenfalls nach vorne und konzentrierte sich auf die Fahrt. Nach einer Minute fragte sie unvermittelt: »Wohin willst du eigentlich, mein Freund Rico?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Das glaube ich dir nicht. Jeder Mensch will irgendwohin. Schließ die Augen und horch in dich hinein. Spüre dein Herz und deine Sehnsucht, und erzähle mir nicht, dass du das nicht kennst. Also, Rico – wohin zieht es dich? Tief in dir drin?«
    Ich folgte ihrer Aufforderung und schloss die Augen, obwohl es gar nicht nötig gewesen wäre. In der Dunkelheit glaubte ich fast, eine Bewegung zu sehen. Es war nicht möglich, aber als ich mich darauf konzentrierte, vermeinte ich, Geräusche zu hören. Laute, wie sie in diesem Geländewagen, der über schlechte Straßen rumpelte, nicht erklingen konnten. Das Rauschen von Wellen, die sich am Strand brechen.
    Ich öffnete die Augen und sah

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