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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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die Luft. »Ich glaube, er hat einen Herzinfarkt! Der Schock. Die Schmerzen. Die zu hohe Schwerkraft. Wir müssen ... müssen ...«
    »Anne! Kümmere dich darum!«
    Die Telekinetin warf Kakuta einen wütenden Blick zu. Sie fühlte sich ausgenutzt, und ganz gewiss mochte sie es nicht, von ihm herumkommandiert zu werden. Doch sie war gleich wieder bei der Sache. Sie sah auf den Schwerverletzten hinab, murmelte ein paar Wörter und bewegte die Finger beider Hände, als könnte sie ihre Konzentration dadurch weiter verstärken.
    Kakuta stellte sich vor, wie Anne mithilfe ihrer Gabe nach Deringhouses Herz griff, es in ihren telekinetischen Griff nahm und es zu massieren begann. Viel besser und viel zielgerichteter, als es mittels einer Druckmassage jemals möglich gewesen wäre.
    Anne ging mit der Präzision eines Chirurgen vor. Sie streichelte das Herz sanft, wie mit einer Feder, presste sachte Blut aus dem lebenswichtigen Organ, um es in den Kreislauf zurückzubringen. In der Entlastungsphase würde das Blut zurückströmen, wie in einen Schwamm.
    Während der letzten Tage waren sie, die Mutanten, vielseitig geschult worden. Zudem hatten sie sich selbst einige Richtlinien erarbeitet und sich bemüht, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Um auszuloten, welche Einsatzgebiete sie sich erschließen konnten.
    Ein Teleporter war beschränkt. Ein Telekinet wie Anne Sloane vermochte Dinge zu zerstören – aber auch zu reparieren.
    Die Adern der dunkelhaarigen Frau traten an den Schläfen deutlich hervor. Sie gelangte an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.
    Deringhouse röchelte, wollte den Oberkörper aufrichten, fiel kraftlos auf den Boden zurück. Er war wieder da! Er spuckte Blut und Schleim, und er hustete angestrengt.
    »Hörst du mich?« Rod Nyssen klopfte seinem Freund sachte auf den Rücken. »Du musst ruhig bleiben. Regelmäßig atmen.« Mit brüchiger Stimme setzte er hinzu: »Du kommst wieder in Ordnung, ich verspreche es dir.«
    Conrad Deringhouse gab keine Antwort. Er lag bloß da und stierte mit glasigen Augen vor sich hin, immer wieder von Hustenanfällen geplagt.
    »Das halte ich nicht lange durch.« Anne deutete auf die Halsschlagader des Schwerverletzten, der nun wieder ihr Hauptaugenmerk galt. »Kannst du dir vorstellen, wie schwer es ist, die richtigen Stellen zu ... zu greifen?«
    »Du tust, was du kannst und so lange du kannst.«
    »Wir müssen Rhodan suchen«, mischte sich Darja Morosowa ein.
    »Nein«, widersprach Kakuta. »Wir sehen zu, dass wir so rasch wie möglich von hier verschwinden.« Er deutete in den wolkenverhangenen Himmel. »Die Schiffe der Topsider sind auf der Jagd. Sollen wir sie auf uns aufmerksam machen, indem wir uns dem Wrack der GOOD HOPE nähern?«
    »Wir können die anderen nicht einfach im Stich lassen!«, protestierte die Russin. »Gemeinsam wären wir viel stärker!«
    »Und wie, bitte schön, sollen wir sie finden?« Es waren Worte, die Kakuta schwerfielen. Er musste pragmatisch denken, wie es seinem Naturell entsprach – und würde sich dadurch den Zorn der anderen Mitglieder der kleinen Gruppe zuziehen.
    Ihre Sicherheit war vorrangig. Nichts anderes zählte.
    Kakuta deutete auf den Bach. Auf die Schilfpflanzen, die sich im sanften Wind beugten, aber nicht brachen. Er hatte seine Jugend damit zugebracht, aus einfachsten Mitteln brauchbare Dinge zu basteln. »Bringt mir so viel wie möglich von dem Zeugs«, sagte er.
    »Wozu?«, fragte Darja Morosowa.
    »Ich werde eine Trage für Conrad bauen. Macht schon!«
    Nyssen und Darja setzten sich zögerlich in Bewegung. Anne blieb an der Seite des Schwerverletzten. Ihre Lippen formten stumme Worte. Sie war völlig darauf konzentriert, Deringhouses Überleben zu sichern.
    In der heimatlichen Präfektur Fukushima hätte man einem Verletzten wie diesem hier ein Messer überreicht und ihn zurückgelassen. Er hätte gewusst, was zu tun war.
    Doch Kakuta hatte viel gelernt. Im Camp Specter, später als Verbündeter Clifford Monternys – und vor allem in Terrania, als Vertrauter Perry Rhodans, von dem etwas ausging, was er mit seinem Verstand nicht erfassen konnte. Es rührte etwas in seinem Bauch und in seinem Herzen.
    Kakuta dachte an Rhodans Worte, die dieser anlässlich eines neu eröffneten Straßenzugs in der Stadt der Zukunft gebraucht hatte: »Wir sind Menschen. Wir gehören zusammen. Wir beschützen einander und sorgen füreinander. Niemand wird aufgrund seiner Hautfarbe, seiner Religion, seiner politischen Einstellung

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