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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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schöpfte Wasser aus einem der vielen Bäche. Er trank, konzentrierte sich – und sprang dann.
    Gelungen. Eine nahezu perfekte Teleportation. Er war dort, wo er sich hingewünscht hatte, am Grat des Berges.
    Kakuta schwankte. Er musste die Beine weit spreizen und sich bücken, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er war heftigen Windböen ausgesetzt, die ihn mit aller Gewalt in die Tiefe zerren wollten. Die Ortsveränderung brachte zudem einen Temperaturunterschied von gefühlten zehn Grad mit sich. Hier oben war es eisig kalt.
    Kakuta sah in einen Abgrund. Es war, als hätte ein Riese die Hälfte des Berges abgebissen und ins Tal gespien. Felsbrocken, so groß wie Häuser, lagen weitverteilt in einer Tiefe von gewiss mehr als 200 Metern. Die Wand, an deren Kante er stand, war unmöglich begehbar – und schon gar nicht mit dem schwer verletzten Deringhouse im Schlepptau.
    »Soweit zu den schlechten Nachrichten«, murmelte Kakuta. »Und nun zu den guten.«
    Oh ja, es gab Grund zur Hoffnung. Rechts von ihm, in einer Entfernung von etwa einem Kilometer, entdeckte er einige flinke, sich wie blaue Insekten bewegende Gestalten in der Wand. Ferronen! Sie stiegen mit bemerkenswerter Geschicklichkeit hoch, und sie würden schon bald den Grat erreicht haben!
    Wanderer oder Bergsteiger. Was die Theorie erhärtet, dass wir uns in einer Art Reservat befinden.
    Kakuta hätte Erleichterung spüren müssen. Stattdessen empfand er Angst. Die Begegnung mit den Vertretern eines weitgehend unbekannten Volkes hatte etwas Furchterregendes an sich. Ein falsches Wort, eine fehlerhaft gesetzte Geste – und er hatte womöglich alle Chancen auf eine vernünftige Gesprächsbasis für alle Zeiten vergeben.
    An Bord der GOOD HOPE hatte er lediglich einige wenige Worte mit Chaktor gewechselt. Er hatte keine Ahnung, wie diese Wesen wirklich tickten. Er wusste nichts über ihre Gepflogenheiten, ihre Sitten, ihren Habitus. Womöglich hielten sie ihn für Feinde. Für Verbündete der Topsider.
    Kakuta war unschlüssig. Sollte er zu seinen Gefährten zurückkehren und mit ihnen gemeinsam den Aufstieg wagen? Oder sollte er neuerlich teleportieren, zum vermutlichen Endpunkt der Kletterpartie, um die Ferronen dort zu empfangen?
    Er entschied sich für letztere Möglichkeit. Wenn er sich ungeschickt anstellte oder gar versagte, würde es zumindest kein Mensch bemerken. Seine Ehre würde intakt bleiben.
    Ein Sprung über einen Kilometer. Seine Kraft würde reichen. Doch danach musste er eine längere Pause einlegen.
     
    Tako Kakuta wartete geduldig. Er hielt ausreichend Abstand zu jener Stelle, an der die Ferronen über die Kante nach oben klettern würden. Er verharrte im Halbschatten eines Felsbrockens, der ein wenig Schutz vor den nun stärker werdenden Regenschauern bot.
    Eine blaue Hand tauchte auf. Ein klapperndes Geräusch ertönte. Der Ferrone schob einen Klemmkeil in einen winzigen Spalt. Er spreizte sich selbstständig und gab durch ein Leuchtsignal zu erkennen, dass er nun ausreichend belastbar war.
    Der Kopf des Fremden schob sich über die Kante. Er trug einen futuristisch anmutenden Schutzhelm, in dessen breitem Sichtvisier sich ein Bild spiegelte. Der Ferrone verankerte das Seil, zog gewohnheitsmäßig daran und kletterte endgültig über den Grat.
    Er gab einen Ton von sich, der wie ein Lachen klang. Wie ein befreites, triumphierendes Lachen. Er rief etwas in die Tiefe, was Kakutas Translator nicht übersetzte. Gleich darauf tauchte ein zweiter Ferrone auf – es war eine ferronische Frau, deren Beine in einer Art Gestell steckten und die sich kraft ihrer muskulösen Arme in die Höhe arbeitete. Auch sie lachte und gluckste. Der Mann drückte ihre Hand, zog sie an sich und löste einen Mechanismus an der Unterseite des Gestells aus.
    Es veränderte sich vor Kakutas Augen. Es wurde kleiner und kompakter. Es bildete einen Sitz aus, der der Frau Halt gab.
    Sie ist körperlich eingeschränkt! Womöglich querschnittgelähmt. Sie hat sich mithilfe fremdartiger, fortschrittlicher Technik und der Kraft ihrer Oberarme diese Bergwand hochgekämpft! Was für eine Leistung!
    Zwei weitere Ferronen überkletterten die Kante. Auch sie wirkten vergnügt und klopften sich gegenseitig auf die Schultern. Sie lösten Seile von Körpergurten, die sie mit dem Klettergestell der Frau verbanden, warfen sich zu Boden und spuckten mehrmals hintereinander aus.
    Der Translator übersetzte einige Worte, die der Wind heranwehte. Die vier Bergsteiger unterhielten

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