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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Wasser, das womöglich mit Bakterien verseucht war, dem sein Immunsystem nicht beikam.
    Seine Begleiter waren ihm fremd wie selten zuvor. Insbesondere Anne Sloane bereitete ihm Sorgen. Ihr kultureller Hintergrund, ihre Erziehung in einem wohlbehüteten Haus und ihr immer wieder durchschimmernder fundamental-christlicher Glaube waren ihm seit jeher fremd gewesen.
    Kakuta blieb stehen und orientierte sich. Er hatte eine ungefähre Ahnung, wo sie waren. Bereits an Bord ihres Schiffes hatte er sich leidlich gut mit den geografischen Verhältnissen auf dieser Welt vertraut gemacht. So, wie er es in frühester Jugend gelernt hatte. Die Ausläufer und Vororte der Metropole Thorta mussten sich jenseits des Riesengebirges vor ihren Augen befinden. So nahe, und doch so fern ...
    Dort hatte Chaktor sie hinbringen wollen, in den Roten Palast, damit der Dreiäugige, der Thort, sie empfing. Dort würden sie am ehesten Unterstützung finden, und dort würde auch Rhodan sein Ziel sehen.
    Sie setzten ihren Weg fort. Schritt um Schritt, Atemzug für Atemzug. Das Bergland rings um sie zeigte sich immer schroffer und abweisender. Halbstundenweise pfiff kühler Wind über ihre Köpfe hinweg. Dann wiederum machte sich jene Wärme bemerkbar, die die meist hinter Wolken verborgene Sonne abstrahlte. Sie dörrte aus, sie machte durstig.
    Es war ein Klima, wie es Kakuta von der Erde her nicht kannte.
    Alles hier war irgendwie anders. Das Lichtspektrum, die Klimawechsel, die Windböen. Die Luft, die sie atmeten.
    Und Conrad Deringhouse, der schlaksige junge Mann, wog hier samt seinem Tragegestell mindestens 120 Kilogramm.
    »Pause!«, keuchte Rod Nyssen, nicht zum ersten Mal. Er beugte die Knie und stellte sein Ende der Bahre so sachte es ging zu Boden.
    Kakuta folgte dem Beispiel des Amerikaners. Seine Schultern brannten, der Nacken war völlig verspannt, und die Oberschenkel schienen aus Brei zu bestehen.
    »Wir sind vier, maximal viereinhalb Kilometer weit gekommen«, sagte Darja Morosowa. »Und das in etwa drei Stunden. Bald wird es dunkel. Was machen wir dann?«
    »Marschieren, bis es nicht mehr länger möglich ist. Rasten, ein wenig Schlaf finden. Und beim ersten Licht des Tages den Weg fortsetzen.« Kakuta ging nicht weiter auf Annes Rolle ein. Sie musste während der Nachtstunden wach bleiben, um das Überleben Deringhouses zu sichern.
    Doch vielleicht löste sich dieses Problem von selbst. Das Gesicht des Amerikaners war aschfahl. Seine Lippen bewegten sich wie im Gebet. So als würde er sich gedanklich bereits auf das Jenseits vorbereiten. Kakuta hatte mehr als einmal Menschen an der Schwelle zum Tod gesehen. Dieser da würde sie bald überqueren.
    »Ich dachte, dass Ferrol dicht besiedelt wäre«, murmelte Anne. »Die Ferronen sind uns in puncto Technik angeblich ein gehöriges Stück voraus, aber ich sehe weit und breit keine Hinweise darauf.«
    Er verzichtete darauf, die Frau mit seinen eigenen Überlegungen vertraut zu machen. Sie wirkte erschöpft – und hochgradig nervös.
    Was auf der Erde galt, hatte hier noch lange keine Bedeutung. Sie wussten so gut wie nichts über die Ferronen. Womöglich hatten sie gänzlich andere Entwicklungsschritte genommen und lebten mit der Natur in größerem Einklang, als dies auf der Erde geschah. Oder aber sie erkannten die zivilisatorischen Spuren nicht. Oder aber sie waren in einer Art Naturreservat abgestürzt.
    Vor ihnen breitete sich ein Geröllfeld aus. Wenn sie es überquert hatten, waren es nur noch wenige Schritte bis zum Grat des Bergs, der einen Ausläufer der schneebedeckten Hochgebirgsstöcke darstellte. Mit ein wenig Glück würden sie dort oben eine Rundumaussicht genießen und eine Standortbestimmung durchführen können.
    »Ich teleportiere«, sagte er kurz entschlossen.
    »Du solltest deine Kräfte schonen«, widersprach Darja Morosowa.
    »Mir geht es mittlerweile wieder recht gut. Und ich könnte uns ein gutes Stück Weg ersparen. Wenn wir uns dort hinaufschleppten und dann bemerkten, dass wir die völlig falsche Richtung eingeschlagen haben, wäre es umso schlimmer für die Gruppe.« Vor allem für Conrad ...
    »Ich habe nichts gegen eine etwas längere Pause.« Rod Nyssen betastete vorsichtig die Blasen an den Innenflächen seiner Hände.
    Anne Sloane schwieg. Gewiss hatte sie ihm zugehört, doch sie strafte ihn mit Verachtung. – Warum bloß? Hatte er sie mit seinem Verhalten irritiert? Hatte er etwas gesagt oder getan, was gegen das Weltbild der Frau verstieß?
    Kakuta

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