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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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kam unmittelbar neben ihrem Landsmann zum Stehen.
    Auch sie wirkte verwirrt, vielleicht ein wenig ängstlich. Doch etwas in ihrem Gehabe machte Kakuta deutlich, wer in dieser kleinen Gruppe das Sagen hatte.
    Sie kam als Einzige näher. Langsam und ohne auf den holprigen Untergrund achtend, der ihren Körper kräftig durchschüttelte.
    Die Ferronin war heran. Sie deutete ihm, sich zu bücken. Kakuta gehorchte, ohne nachzudenken.
    Er fühlte kalte, schlaffe Finger, die über seine Stirn streichelten. Einmal, zweimal. Immer wieder. Dann zog sich die Frau zurück.
    Sie deutete eine Verbeugung an und sagte: »Ich fühle es. Sie können Wunder wirken. Ihr seid zurückgekehrt. Das Licht kehrt zurück!«
    Der Messerträger ließ achtlos jene Waffe fallen, mit der er Kakuta eben noch bedroht hatte, und verbeugte sich ebenso respektvoll vor ihm, wie alle seine Kameraden.

3.
    Homer G. Adams
    Erde
     
    »Die ganze Welt ist eine Bühne und alle Männer und Frauen bloße Spieler«, hatte Klaus Georg Stemp rezitiert. Aus »Wie es Euch gefällt« von William Shakespeare.
    Damals, vor bald 15 Jahren, im Probesaal des Theatre Royal. Er hatte die Mitglieder seiner Klasse gemustert, eines nach dem anderen, mit seinen so bedeutungsvollen Blicken, um dann das Hohelied auf die Theaterkunst zu singen – und das fast eine Stunde lang.
    Stemp, ein zweifelsohne brillanter, bisweilen aber auch ein schwieriger Schauspieler, ein Narziss und bis ins Unerträgliche von sich selbst überzeugt, war im hohen Alter zum Verführer geworden. Zum Theater-Verführer. Er hatte am Max-Reinhardt-Institut in Wien gelehrt und später im Actors Studio in New York City.
    Während Stemps letzter Jahre hatte Homer Gershwin Adams ihn im Old Vic in Bristol kennen und schätzen gelernt. Diesen unermüdlichen Kämpfer für die Kunst des Schauspiels, diesen Fanatiker, den schon der geringste Anlass in Rage versetzt hatte.
    Oh – er hatte wütend werden können, wenn er ein Glas herkömmliches Mineralwasser serviert bekam und nicht sein geliebtes Perrier. Oder wenn ihn ein Journalist im nahe gelegenen »Maiden's Inn« nicht augenblicklich erkannt und ihn um ein Bonmot gebeten hatte.
    Stemp, der sich sein selbst gewähltes Motto bis in die letzte Lebenssekunde bewahrt und niemals innegehalten hatte, die Kunde von seinem eigenen, unübertrefflichen Ruf als Meister der Bühne lauthals in die Welt hinauszuschreien.
    Adams musste lächeln, während die Vorbereitungen für seine kleine Charade allmählich zu einem Ende kamen. Die Gespräche mit Stemp waren immer eine Bereicherung gewesen – und eine Belastung für seine Leber. Nur zu gut erinnerte er sich an einen trunkenen Abend im Pub, als der Österreicher in seinem Englisch, das kein »th« kannte, stundenlang von sich selbst, seinen Bühnen- und Filmerfolgen erzählt hatte. Von seinen Bekanntschaften mit den großen Stars eines Hollywood, das in dieser Form nicht mehr existierte. Von Blockbustern, die er um des Geldes willen gedreht hatte und von Filmen, die ihm ein Anliegen gewesen waren.
    Irgendwann hatte Stemp innegehalten, als wäre er eben aus seinem Rausch erwacht, hatte Homer G. Adams gemustert, mit einem Blick, als wüsste er nicht, dass er einer seiner bedeutendsten Mäzene wäre, und hatte dann gesagt: »Da rede ich und rede ich, ohne Sie zu Wort kommen zu lassen, Gershwin. Ich entschuldige mich vieltausendmal für meine Impertinenz.« Seine Worte waren von großen Gesten begleitet gewesen, die eine halb volle Flasche Whisky von der hölzernen Tischplatte gefegt hatten. »Also sprechen wir von nun an von Ihnen, lieber Gershwin, und von nichts anderem mehr.« Er hatte ihn stets Gershwin gerufen und den Adams mit Verachtung gestraft, aus welchen Gründen auch immer. Stemp hatte sich wie ein Verschwörer nach links und nach rechts gedreht, hatte sich weit vorgebeugt, um ihm dann mit alkoholgeschwängertem Atem eine Frage zuzuraunen: »Also sagen Sie: Was halten Sie von mir?«
    Ja, so war er gewesen, der Stemp. Immer egomanisch, immer ein Energiebündel, oftmals ein Genie und nur ganz selten zu betrunken, um zu wissen, was er tat.
    Und heute bräuchte ich ein ganz klein wenig von deinem Talent und deiner extraordinären Schauspielkunst, alter Freund.
    Auf den alles überragenden, immer weiter in den Himmel wachsenden Stardust Tower. Auf die innere Stadt, deren Dächer zum Schutz vor der heißen Wüstensonne eine nahezu geschlossene Fläche bildeten. Auf die Zweckbauten und Baustellen der äußeren Stadt, die

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