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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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waren diese Bilder bereits betrachtet worden. Nahaufnahmen, zensierte Versionen, solche mit Kommentarfunktion, manche in offensichtlicher Art und Weise manipuliert, so dass die ohnehin schon grausigen Aufnahmen noch brutaler wirkten, als sie dies ohnehin waren.
    »Wir sind fertig, Homer.«
    Er zuckte zusammen – und ärgerte sich im selben Augenblick über seine mangelnde Selbstbeherrschung. Er mochte einer der reichsten und einflussreichsten Menschen der Erde sein; doch auch er besaß seine Schwächen und Ängste. Er vertrug es nicht, dass sich jemand von hinten an ihn heranschlich.
    »Gut so«, sagte Adams. Er ließ sich nichts anmerken. Es war auch nicht die Zeit, einen Streit mit Julian Tifflor wegen dessen ungeschickten Verhaltens vom Zaum zu brechen. »Dann lass uns beginnen.«
    »Wann?«
    Adams tat einen weiteren Blick auf seinen Pod. Das Compass-Navigationssystem der Chinesen lieferte ausgezeichnete Bilder sowie Daten in Hülle und Fülle. Es arbeitete bei der Beobachtung des riesigen Fantan-Raumschiffs weitaus präziser als das veraltete GPS.
    Mehr als 150 »Flundern« der Außerirdischen waren derzeit aktiv. Sie rasten von einem Ort zum nächsten, hielten mal inne, luden einen Fantan aus, um einen anderen der Ihren auf der gegenüberliegenden Seite der Erdkugel an Bord zu nehmen. Das Verhalten der Fremden blieb unverständlich. Fakt jedoch war, dass sie sich für die Kultur der Menschen interessierten. Noch hatte das Besun in den Sprachen der Erde keine Entsprechung gefunden und Adams zweifelte daran, dass dies jemals gelingen würde; doch nachdem er so viele Berichte über die Fantan wie möglich analysiert hatte, lag die Vermutung nahe, dass es mit der »Einzigartigkeit« eines Gegenstands in einem ganz besonderen Moment zusammenhing.
    Der Strahl einer Sonne, der über das Gesicht eines Gemäldes wanderte, mochte in den Augen eines dieser fremdartigen Wesen mehr wert sein als das Bild selbst. Ebenso das Geräusch splitternden Glases in klirrender Kälte oder der Pinselstrich eines Zweijährigen, der ein dem Fantan bekannten Schriftzug ähnelte.
    Nun – mit ein wenig Glück würde Adams in Bälde die Richtigkeit seiner Theorie bewiesen bekommen.
    »Fangen wir an!«, sagte er zu Julian Tifflor.
    Der junge Amerikaner grinste ihn fröhlich an, eilte zu seiner Freundin Mildred, hob sie hoch und wirbelte sie durch die Luft, sich dabei im Stand drehend. »An die Arbeit, alte Frau!«, rief er, voll überschäumender Energie.
    Mildred bemühte sich um einen bösen Tonfall, als Julian sie auf dem Holzboden der kleinen Bühne absetzte – doch es gelang ihr nicht. »Du machst mich noch rasend wegen dieser sechzehn Tage, die ich vor dir geboren wurde, du Küken!«
    Adams verfolgte die Unterhaltung der beiden Verliebten mit dem Amüsement eines alten, erfahrenen Mannes. Sie neckten und sie stritten sich. Sie fanden zueinander, trennten sich neuerlich – und wenn sie spürten, dass sie allzu weit voneinander wegzudriften begannen, hatten sie gewiss Sex, der ihre kleine Wohnung zum Erbeben brachte.
    Die Beziehung würde nicht lange halten. Adams gab ihnen sechs, vielleicht zwölf Monate.
    »Beeilt euch!«, rief er den beiden Amerikanern zu und winkte den wesentlich ruhigeren, fast introvertiert wirkenden Timothy Harnahan, sich ebenfalls mit seinen Vorbereitungen zu beeilen. »Die nächste Gelegenheit bietet sich in etwa drei Minuten. Es wäre mir recht, wenn unser Plan bereits beim ersten Versuch aufginge.«
    »Verstanden, Chef.«
    Julian Tifflors Überschwang machte einer kühlen Nüchternheit Platz. Mit einem Mal war er völlig auf die Sache konzentriert. In gewisser Weise erinnerte der Junge ihn an Perry Rhodan – und doch war er ganz anders als der ehemalige Astronaut.
    Mildred Orsons aktivierte den leistungsfähigen Pod, der das Herzstück ihres kleinen Schauspiels war.
    Wobei »Schauspiel« durchaus doppeldeutig gemeint ist, ergänzte Adams in Gedanken.
    Er wartete, bis die drei jungen Leute in Position standen. Dann aktivierte er den Pod. Die Auswahl der »Zurufe« sollte willkürlich wirken; doch sie war es keinesfalls.
    »Ich war noch ein Kind, als ...«, dröhnte aus den Lautsprechern, die die Bühne einfassten.
    »... ich mich nach den Sternen zu sehnen begann«, ergänzte Julian Tifflor nach kurzem Zögern.
    »Es berührte mich zutiefst, als ...«
    »... ich im Alter von neun Jahren in Buffalo eine totale Sonnenfinsternis miterlebte«, meinte Mildred Orsons.
    »Mein Leben änderte sich, als ...«
    »...

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