Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol
des Jungen und knurrte, als wollte er ihn provozieren.
Timothy blieb ruhig. Adams hatte ihn instruiert und auf eine Begegnung vorbereitet, die womöglich abseits allen menschlichen Vorstellungsvermögens ablief.
Er näherte sich dem Fremden von der Seite und stellte sich neben Harnahan, wie auch Tifflor und Orsons näher an den Fantan herantraten. Die letzten verbliebenen Zuseher waren stehen geblieben. Sie beobachteten die Geschehnisse auf der Bühne.
Die Kontaktaufnahme. Der heikelste Moment der selbst gestellten Mission. Ein jedes Wort, eine jede Geste, konnte falsch verstanden werden und eine Katastrophe heraufbeschwören.
»Es ist nicht üblich, auf die Bühne zu steigen und die Künstler zu bedrängen«, sagte Adams.
Der Fantan unternahm nichts, das darauf schließen ließ, dass ihn Adams Anwesenheit interessierte oder er sie überhaupt registrierte. Er blieb weiterhin Timothy »zugewandt«, betastete ihn und bewegte dabei seinen tonnenförmigen Körper.
»Ich bin der Veranstalter dieses Podpoetry Slams«, sagte Adams und drängte sich so nahe an den Fantan, dass dieser seine Anwesenheit nun wahrnehmen musste, ob er wollte oder nicht. »Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann reden Sie bitte schön mit mir.« Sein Herz klopfte laut. Wo nahm er bloß den Mut zu einem derartigen Schritt her?
Der Fantan ließ eine Podie wie beiläufig über Adams Gesicht gleiten. Es war eine Geste, die seiner Meinung nach Ärger bewies. Doch er blieb stehen, ungeachtet des strengen Geruchs, der dem Fremdwesen anhaftete.
»Möchten Sie etwas über den Podpoetry Slam wissen?«, hakte Adams nach.
Ein knirschendes Geräusch ertönte. Der Fantan betastete einen Gurt, der die Mitte seines Körpers zierte und an dem allerlei technisches Gerät hing. Aus einer ledernen Tasche entnahm er eine weitere Scheibe und klebte sie Adams auf die Brust.
»Ich will das Besun Ihrer Landsleute haben!«, drang eine mechanisch klingende Stimme aus der Scheibe. Sie übersetzte das Quietschen, Seufzen und Knarzen des Fantans einwandfrei ins Englische.
Adams ließ sich seine Freude und seine Erleichterung nicht anmerken. Er hatte es geschafft, er hatte den Kontakt hergestellt! »Das Besun ist wertvoll. Was geben Sie mir dafür?«
»Nichts. Wir geben niemals etwas dafür.«
»Sie und Ihre Artgenossen stehlen also. Das entspricht nicht unseren moralischen Grundsätzen.«
»Was sollte mich daran hindern, mir das Besun zu nehmen?«
»Sie wissen nicht, wie Sie es mir nehmen können, stimmt's? Sie haben keine Ahnung, woraus es besteht.«
»Das ist ja gerade das Reizvolle.« Der Fantan wandte sich nun vollends Adams zu. Timothy und die beiden anderen jungen Leute traten einen Schritt zurück.
»Dieses Besun ist so speziell, dass Sie es nicht an sich nehmen können. Es besteht aus Worten. Aus Ideen. Aus Gedanken. Wie möchten Sie es einfangen und behalten?«
»Sagen Sie's mir, wenn Sie können. Andernfalls sind Sie für mich von geringem Wert.«
Verlor der Fantan das Interesse? Adams musste improvisieren, musste sein Gegenüber unbedingt bei der Stange halten. »Dieses Besun ist nicht greifbar. Es ist verklungen und vergessen – aber es bleibt in unseren Erinnerungen haften.«
»Das ist mir zu wenig.«
»Ich könnte Ihnen mehr geben. Besseres Besun. Solches, das viel mehr wert ist als jenes, das Ihre Landsleute eingefangen haben.«
Die Podien des Fantans fielen schlaff zu Boden, vor zwei seiner Körperöffnungen schoben sich dünne Häute. »Ach ja? Wie wollen Sie das anstellen?«
»Ich würde sagen, dass ich ein Spezialist dafür bin.« Adams entschloss sich, so nahe wie möglich an der Wahrheit zu bleiben. »Ich habe Ihre Leute beobachtet. Ich habe nachgedacht. Ich denke, ich kann Ihnen geben, wonach Sie suchen.«
»Dann tun Sie es!«
»Womit wir wiederum am Beginn unseres Gesprächs angelangt wären: Ich fordere eine Entlohnung für meine Leistungen.«
»Ein Geschäftemacher.« Der Fantan wirkte nachdenklich. »Es ist nicht das erste Mal, dass wir auf einen wie Sie treffen. Auf einen Opportunisten, der sich nicht um seine Landsleute schert und bereit ist, sie zu verraten, wenn er sich dadurch Vorteile erwirbt.«
»Ich möchte niemandem schaden, weder den Fantan noch den Menschen.«
»Das sagen sie alle.«
»Was haben Sie schon zu verlieren? Sie sind uns überlegen. Es gibt nichts, mit dem ich Sie in Gefahr bringen könnte.«
»Gefahr ...« Der Fantan schien zu überlegen, als könnte er mit diesem Wort nichts anfangen. Schließlich
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