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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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hatte, so besaß er doch nicht diesen ganz besonderen Enthusiasmus, den Rhodan bei seinen engsten Gefährten so sehr schätzte. Der Kosmonaut war gegen seinen Willen in einen Strudel von Ereignissen hineingezogen worden, angefangen mit der Entdeckung des arkonidischen Raumschiffs namens AETRON auf dem Mond.
    »Machen Sie schon!«, forderte Chaktor. Er führte sie einen Wasserlauf entlang, der von wundersamen, leicht phosphoreszierenden Pilzen begrenzt wurde und ihnen ihr Vorwärtskommen erleichterte.
    Die Bäume ringsum machten Gestrüpp Platz, und das Gestrüpp wurde von Büschen abgelöst, die in Gruppen zusammenstanden. Das Gelände stieg nun stärker an. Bäche mäanderten ihnen entgegen, kaum sichtbar unter sattem Gras. Nicht nur einmal verstieg Rhodan sich und landete mit den Beinen im kühlen Nass. Seine Beine waren längst taub, seine Zähne klapperten heftig aufeinander. Er war bis in die Knochen erfroren.
    Er folgte Chaktor, der mit unnachahmlichem Geschick jedem Rinnsal auswich. Hinter Rhodan kam Tschubai, der Sengu stützte. Baturin bildete den Abschluss der kleinen Gruppe.
    Die höchste Stelle des Hügels war nicht mehr fern. Steinerne Relikte mit dem Aussehen gegeneinander gestützter Obelisken ragten in den Himmel; daneben befanden sich einige Zweckbauten, die offenkundig aus moderneren Zeiten stammten.
    »Die Grenze«, sagte Chaktor. »Hier endet das Einflussgebiet der Warani.«
    »Wir haben's also geschafft?«
    »Sobald wir den Hügel erklommen haben.«
    Rhodans Herz schlug schneller. Er war so unendlich müde – und dennoch fühlte er sich mit einem Mal beschwingt und voll Elan. Der Anblick des Hügels machte, dass er neue Kräfte schöpfte. Sie hatten ihre erste Zwischenetappe erfolgreich beendet.
    Ein Blitz aus Feuer und Flammen raste über sie hinweg, ein Donnerschlag folgte. Die Spitze des Hügels war in rotes und gelbes Licht getaucht. Die Erde bebte, und sie wollte sich nicht mehr beruhigen.
    Die Topsider hatten offenbar den Widerstand der Ferronen im Raum gebrochen. Nun brachten sie den Krieg auf die Welt herab.
     
    Die Zweckbauten entpuppten sich als einfache Hütten mit Schlafplätzen, Duschen und Kochstellen. Die gut ausgestattete Erste-Hilfe-Einheit hätte auf der Erde den Neid sogar von praktizierenden Ärzten erregt. Neben einer Vielzahl an Medikamenten lagerte hier eine Diagnoseeinheit, mit der selbst ein Laie hochqualifizierte Analysen anstellen und anschließend Verrenkungen oder gar Brüche behandeln konnte. Schaum, der binnen weniger Minuten versteifte, konnte unmittelbar nach der Diagnose und gemäß der Vorgaben des intelligenten Geräts aufgetragen werden, um betroffene Körperglieder in eine Ruheposition zu zwingen. Pflaster, die in die Haut einsickerten, ersetzten Klammern oder Nähte. Zwei externe Herzschrittmacher waren ebenfalls lagernd; die Anschlusskanülen mussten bloß in die Armbeuge eines Kranken gestochen werden. Den Rest der Analyse und die Kreislauf stabilisierenden Maßnahmen erledigten die Maschinen wie von selbst.
    »Was für eine Diskrepanz«, sagte Tschubai. »Eben noch sind wir durch einen gottverlassenen Dschungel gestapft, um ganz plötzlich in eine Zivilisation zu platzen, die der unseren weit voraus ist.«
    »Das täuscht, Ras.« Rhodan fuhr mit der Hand über die Hitzeplatte einer Kocheinheit. Ein fauchendes Geräusch erklang, Wärme stieg auf. Er stellte Wasser auf, das rasch zu sieden begann. »Wir liegen zwei, vielleicht drei Jahrzehnte dahinter. Und in mancherlei Beziehung womöglich weit voraus.« Er deutete auf ein Gerät, das einem altertümlichen Plasma-Fernseher ähnelte. Es funktionierte nicht. Sie waren nach wie vor von jeglichem Informationsfluss abgeschnitten.
    Chaktor, der bis hierher von unerschütterlicher Ruhe gewesen war, saß stocksteif in einer Ecke, möglichst weit weg von jenen Fenstern, die einen Ausblick auf das Land nördlich des Hügels boten. Er wirkte geschockt. Am Horizont zeigten sich Lichtblitze. Raketen fuhren in besiedeltes Land. Sie vernichteten Industrieanlagen, Straßen, Brücken, Handelszentren, öffentliche Gebäude, private Wohnanlagen. Die Topsider machten keinen Unterschied zwischen militärischen und zivilen Anlagen.
    Chaktor zog eine silbern glänzende Kugel aus der Brusttasche seiner zerschlissenen Uniform. Überaus plastisch wirkende Abbilder seiner drei Frauen und einer Vielzahl seiner Kinder tauchten darauf auf. Ihre Gesichter zeigten eine Ausgelassenheit, die ganz und gar nicht zu diesen schrecklichen

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