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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Sozialromantiker und Abenteurer scheitern meist; jene, die neue Wege beschreiten wollen, schaffen es.«
    »Und wenn der Weg umgekehrt beschritten wird?«
    »Die Warani-Stämme stellen es ihren Mitgliedern frei, sie jederzeit zu verlassen. Es wird ihnen nichts in die Wege gelegt, man unterstützt sie aber auch in keinster Weise.« Chaktor überlegte. »Das System hat Schwächen, aber es funktioniert.«
    Es gab Bevölkerungsgruppen wie die Amischen, die in den USA eine ähnlich geschlossene Gesellschaft bildeten, und dies seit Jahrhunderten. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Amischen beruhte auf ihrem mennonitischen Glauben. Auf Ferrol jedoch entschieden sich die Bewohner aus freien Stücken dafür, dem Leben in einer Hochzivilisation Ade zu sagen.
    Rhodan zuckte mit den Schultern. Es war zu erwarten gewesen, dass es hier andere kulturelle Entwicklungen als auf der Erde gab.
    Tschubai, Baturin und Sengu kamen einer nach dem anderen auf die Beine. Sie wirkten wie zerschlagen. Der Japaner fieberte leicht, sein Gesicht war schweißbedeckt. Die erhöhte Schwerkraft würde sie weiterhin belasten. Wahrscheinlich ging es ihnen heute noch schlechter als gestern.
    Sie aßen lustlos vom Brot, das ihnen Chaktor gebacken hatte. Es schmeckte fade, war aber, wenn man den Worten des Ferronen Glauben schenkte, besonders nahrhaft und würde verbrauchte Energien erneuern.
    Nach Beendigung der Mahlzeit packten sie ihre wenigen Habseligkeiten sowie einige Nahrungsmittel zusammen und traten ins Freie.
    Rhodan schluckte, als er das Ausmaß der Zerstörungen vor ihnen ausmachte. Wolkenbänke warfen lange und breite Schatten über ein zerstörtes Land. Rauchfahnen stiegen in die Luft, da und dort brannte es lichterloh.
    Topsidische Raumer schwebten bodennah über größeren Ansiedlungen, die wie Flecken über das ansonsten grüne Land verteilt waren. Die Schiffe wirkten bedrohlich und einschüchternd. Nirgendwo wehrte man sich gegen die Besetzer. – Hatten diese den Planeten denn schon zur Gänze erobert? War Ferrol innerhalb weniger Stunden gefallen? Machte es noch Sinn, den Palast, den Thort aufzusuchen?
    »Kamavitra und Lamia-Treé sind besetzt«, murmelte Chaktor. Er hielt eine Hand gegen die Stirn, um sich gegen den ungewohnten Sonneneinfall zu schützen. »In beiden Städten waren gut ausgebildete Infanterieeinheiten stationiert.«
    »Das bedeutet?«
    »Das bedeutet, dass die Topsider offenbar gut über unsere Verteidigungsstrukturen Bescheid wussten, als sie den Beschuss begannen. Sie haben gewiss Gefangene gemacht und sie – befragt.«
    »Sie meinen: gefoltert.«
    Chaktor gab keine Antwort. Er stierte nach wie vor in Richtung Thorta, nach der Stadt mit mehr als 50 Millionen Einwohnern, die sich jenseits der Ebene befand, umringt von Hügeln, die ihnen eine direkte Sicht darauf verwehrten. Was sie vor sich sahen, war fruchtbares Sumpfland und dahinter dicht besiedeltes Gebiet, der Speckgürtel Thortas.
    »Wir gehen los!«, sagte Chaktor ungewöhnlich laut.
    »Das wird auch Zeit«, ließ sich eine weitere Stimme vernehmen. »Ich dachte schon, Sie würden niemals mehr wieder aus Ihren weichen Betten hochkommen.«
    Rhodan zuckte zusammen. Er drehte sich um. Jener Warani, mit dem sie sich gestern unterhalten hatten, stand unmittelbar hinter ihm. Er wirkte angespannt und auch verunsichert.
    »Sie sind sich sicher, dass Sie uns begleiten möchten?«, fragte Chaktor seinen Landsmann.
    »Selbstverständlich.«
    »Dann lassen Sie uns gehen.« Chaktor winkte den Menschen, ihm zu folgen. Dem Warani widmete er keinen weiteren Blick.
    Sie verschlossen die Schutzhütte und machten sich auf den Weg, vorbei am steinernen Denkmal, das, im Tageslicht betrachtet, noch beeindruckender wirkte als während der Nachtstunden. Es ging bergab. Auf schwelende Ruinen – und auf ein Kriegsgebiet zu.
     
    »Wie heißen Sie?«, fragte Rhodan. Er hatte sich zurückfallen lassen und ging nun neben dem Warani einher, einen schmalen, kaum erkennbaren Trampelpfad hügelabwärts.
    »Menet«, antwortete der Sumpfferrone einsilbig. Er hielt einen übergroßen Wanderstab in der Rechten und stach damit immer wieder auf den Untergrund ein, als suche er etwas.
    »Warum möchten Sie mit dem Thort reden?«
    »Es gibt Gesprächsbedarf.«
    »Hat dieser Gesprächsbedarf mit den Topsidern zu tun?«
    »Er hat mit dem Auskommen der Warani zu tun. Und mit Dingen, die Sie nichts angehen.«
    Rhodan dachte gar nicht daran, sich durch Menets abweisende Art aus der Ruhe bringen zu

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