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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Wanderstab verschwindet im Gewirr der Halme hoch stehenden Grases.
    »Bleiben Sie zurück«, sagte Menet. »Ich habe das Guicol bloß verletzt. Womöglich kommt es nochmals auf die Beine.«
    »Ein Guicol?«, fragte Chaktor. Er wirkte verwirrt und verängstigt zugleich. »Ich dachte, es gäbe auf dem Nordkontinent fast keine mehr.«
    »Eines existiert immerhin noch.« Menet entblößte die Zähne. Sie waren gelblich verfärbt. »Und ich kann Ihnen versichern, dass sie auch im Sumpf ausreichend vertreten sind.«
    Rhodan strengte seine Augen an, um die Konturen des vermeintlichen Tiers zu erkennen. Doch da war nichts. Bloß Wiese und ein immer größer werdender Blutfleck.
    Menet zückte sein Messer. Er trat vor. Seine Bewegungen wurden mit hässlichen Zischlauten quittiert.
    Er führte die Klinge quer über die beinahe hüfthohen Gräser. Blitzschnell und mit einer Kraft, die den hiesigen Schwerkraftverhältnissen geschuldet war.
    Halme fielen zu Boden, das Zischen des Guicols ließ abrupt nach. Menet steckte seine Waffe zurück in den Gürtel und griff sachte nach seinem Stab. Er drehte ihn mehrmals hin und her, um ihn dann vorsichtig an sich zu nehmen, keinen Augenblick lang in seiner Aufmerksamkeit nachlassend. Nach einer geschätzten Minute erst griff er in die Wiese – und zog das tote Tier hervor.
    Der Körper besaß die Form eines überdimensionierten Brotfladens. Der Chitinleib schillerte in grellen Farben – und verschwand scheinbar, sobald Menet ihn gegen den Hintergrund der Wiese hielt. Ein Dutzend dünner Beine hing vom Leib. Sie trugen kräftige Widerhaken an den Unterseiten, die wie Ähren wirkten und den Gliedern das Aussehen von überlangen Wiesenhalmen gaben.
    »Perfektes Mimikry«, sagte Ras Tschubai.
    »Ein Weibchen«, sagte Menet. Er riss den Chitinleib des Tiers mit einem Ruck entzwei. Unmengen kleiner weißer Bällchen fielen in eine Faltschale, die der Sumpfferrone rasch herbeizauberte. »Weibchen sind dumm. Sie geben Laute von sich, während die Männchen stets ruhig auf ihr Opfer warten. Hm, köstlich!« Er stopfte sich einen Teil des Laichs in den Mund. »Möchte jemand von Ihnen kosten? Ist noch ganz warm.«
    Perry Rhodan wandte sich rasch ab und unterdrückte ein Würgen. Es beruhigte ihn zu sehen, dass auch Chaktor mit dem Inhalt seines Magens zu kämpfen hatte.
     
    Eine kaum erkennbare Furt erlaubte ihnen, die Wouffar zu queren. Chaktor führte sie mit traumwandlerischer Sicherheit von einer Wasserstraße zur nächsten, während Menet immer mehr Unsicherheiten an den Tag legte, je weiter sie sich von den heimatlichen Sümpfen entfernten.
    »Hinter dem nächsten Hügel stoßen wir vermutlich auf Landsleute«, sagte Chaktor. »Ich kenne die Leute hier. Sie sind störrische Bauern. Sie kümmern sich wenig um jene Dinge, die in der Stadt vor sich gehen.«
    »Das höre ich nicht zum ersten Mal heute«, sagte Rhodan mit einem Seitenblick auf Menet.
    »Hüten Sie sich, Rotgesicht!«, sagte der Sumpfferrone. Er griff in seinen Beutel und stopfte sich weiteren Laich des Guicol-Weibchens in den Mund. »Ich habe Leute wegen weniger gewagten Beleidigungen zum Zweikampf herausgefordert.«
    »Ist schon gut, Menet. Ich entschuldige mich. Aber ich habe gehofft, dass es leichter sein würde, mit den hiesigen Autoritäten und dem Thort in Kontakt zu treten. Wenn wir mit jedem Dorfhäuptling verhandeln und um Hilfe betteln müssen, dann werden wir, so befürchte ich, den Roten Palast niemals rechtzeitig erreichen.«
    Rechtzeitig ... Besaß dieses Wort denn überhaupt noch irgendein Gewicht? Vor einer halben Stunde hatte die Erde wieder zu beben begonnen. Westlich von hier fanden Angriffe der Topsider statt. Vielleicht formierten sich kampfkräftige Einheiten der Ferronen gegen die Echsenwesen, vielleicht bombten diese letzte Widerstandsnester aus.
    Chaktor sagte nichts. Er war sich seiner Sache keinesfalls sicher. Die Situation auf dieser Welt präsentierte sich weitaus uneinheitlicher, als es sich Rhodan jemals vorgestellt hatte.
    Ist es das, was uns auch auf der Erde erwartet? Fortschrittlich denkende Bevölkerungsteile streben ins Weltall hinaus, auf der Suche nach neuen Zielen und Ufern, während andere sich auf der Erde einigeln und mit den Geschehnissen rings um sie nichts zu tun haben möchten?
    Er würde einen enormen Wissensschatz mit sich zurück zur Erde bringen, wenn es ihm gelang, Ferrol lebend zu verlassen. Aufgrund dieser Erkenntnisse würde es ihm womöglich besser gelingen, die Menschen

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