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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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völlig nüchtern gewesen, als ihm Adams sein Leid über Liebesangelegenheiten geklagt hatte, aus einem Impuls heraus, den er nachträglich nicht mehr verstanden hatte.
    »Ich hatte zeit meines Lebens Probleme mit diversen Lebensgefährtinnen.« Stemp hatte so getan, als wunderte er sich. »Allesamt wollten sie nicht verstehen, dass meine Liebe in erster Linie dem Theater galt – und dass ich Abwechslung benötigte. Impulse von außen. Zufuhr von frischen Ideen.«
    »Mit einem Wort: Mätressen«, hatte Adams gewagt einzuwerfen.
    »Wie ich bereits sagte: Ideengeberinnen. – Und glauben Sie, dass jemals eine Frau Verständnis für mein Savoir-vivre aufbringen wollte? – Nein, nein, weit gefehlt! Sie machten mir grässliche Szenen.«
    Mit spitzem Zeigefinger hatte Stemp auf Adams gedeutet. »Ich habe irgendwann meine Lehren aus den Erfahrungen unzähliger privater Schlammschlachten gezogen. – Und wissen Sie was, lieber Gershwin? – Die Quintessenz war, dass, wenn in einem Streit alles Kopf auf Kopf steht, wenn alle Argumente vorgebracht sind, wenn Sie und Ihr Gegenüber völlig erschöpft zu Boden sinken und Sie im Angesicht dieser Frau, die Sie ja lieben, Sie sich gegenseitig versprechen, nun die völlige und alleingültige Wahrheit zu sagen, um alle Probleme für jetzt und immerdar aus der Welt zu schlagen – dann gibt's nur eines.« Stemp hatte völlig ernst geklungen, und Adams war sich sicher gewesen, dass er meinte, was er sagte, als er die letzten Worte ihrer Unterhaltung aussprach: »In dieser Situation müssen Sie lügen, lügen, lügen.«
    Adams kehrte in die Gegenwart zurück. Er sagte zu Sheperk: »Ich kann Sie lehren, den Augenblick festzuhalten. Das Besun festzuhalten.«

7.
    Perry Rhodan
    Ferrol
     
    Sie gingen den Dorfbewohnern entgegen und trafen sie auf halbem Weg, in unmittelbarer Nähe eines Brunnens, etwa hundert Meter von den vordersten Häusern der kleinen Siedlung entfernt. Die Ferronen wurden von einem älteren Mann angeführt, der seine Waffe so fest umklammerte, dass die Knöchel hellblau hervortraten. Es würde schwer werden, den düster dreinblickenden Mann von ihren guten Absichten zu überzeugen.
    »Sie haben hier nichts zu suchen«, wandte sich der Anführer an Chaktor, ohne Rhodan eines Blickes zu würdigen. »Schaffen Sie diese Fremden von hier weg. Andernfalls werden Sie es bereuen.«
    »Ich bin Perry Rhodan«, sagte er und trat auf sein Gegenüber zu. »Mein Raumschiff musste notlanden und ...«
    Klack. Klack. Klack. Die Läufe mehrerer Gewehre richteten sich auf ihn. Zwei Halbwüchsige, die sich in den Vordergrund drängten, fingerten nervös an den Abzügen.
    »Sagen Sie diesem Geschöpf, dass es nur ein Fingerzucken von seinem Tod entfernt ist.«
    »Und Sie sagen Ihren Leuten, dass sie ihre Waffen weglegen sollen. Andernfalls ...«
    Der alte Ferrone grinste. Erstmals sah er Perry Rhodan an. »Ich frage mich, wer Sie sind. Verbündeter der Topsider? Jener Wesen, die sich alle Mühe geben, unser Land und unsere Arbeit zu zerstören?«
    »Wir sind Verbündete des Thort.«
    »Seltsam, dass wir nichts von etwaigen Verbündeten gehört haben.«
    »Glauben Sie denn, dass der Rote Palast jeden Dorftrottel über seine politischen Vorhaben informiert? In Zeiten wie diesen, da Ferrol nur einen Wimpernschlag vom Untergang entfernt ist? – Gewiss nicht!« Er tat eine herrische Handbewegung und sagte mit lauter, autoritärer Stimme: »Legen Sie Ihre Waffen beiseite, und hören Sie mir gefälligst zu!«
    Chaktor sog laut Luft ein, Menet stieß eine Art Lachen aus. Begann der Sumpfferrone, ihn zu schätzen? Fasste er Rhodans Worte als Mut auf, hörte er nicht die Verzweiflung, die dahintersteckte?
    Die beiden Halbwüchsigen zogen sich zurück, als wären sie an einen derartigen Befehlston gewohnt. Zwei weitere Bewaffnete senkten ebenfalls die Waffenläufe. Alle anderen Ferronen starrten unsicher auf ihren Anführer, der völlig konsterniert wirkte.
    »Wir müssen so rasch wie möglich zum Thort«, redete Rhodan forsch weiter. »Wir haben wichtige Informationen für ihn. Wissen, das die Invasion der Topsider beenden könnte. Und Sie werden uns bei unserem Vorhaben helfen. Verstanden?«
    Der Anführer gab sich möglichst unbeeindruckt. Doch Rhodan sah, dass diese Unterhaltung weit über seinen geistigen Horizont hinausging. Er nickte mit dem Kopf in Richtung der Stadt. »Das da geht uns nichts an. Die Zerstörungen sind Strafe für all die Sünden, die die Bewohner Thortas begangen haben.

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