Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
er und seine Frau geteert und gefedert und anschließend aus ihrem beschaulichen Dorf vertrieben worden. Das wollte unser Freund natürlich nicht riskieren. Und als Zeichen seines guten Willens hat er uns das hier« – Rhodan streckte die Arme weit aus – »zur Verfügung gestellt.«
    »Was hat Wuriu Sengu gesehen?«
    »Mein Begleiter hat eine sensible Seele.« Rhodan blickte Menet ernst an. »Er wollte es nicht haben, dass ich Geheimnisse weitererzähle, die er mir und Ras anvertraut hat. – Er tut sich ohnedies schwer, mit seiner Gabe fertig zu werden, und möchte nicht, dass allzu viel Aufsehens darum gemacht wird. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Nein«, sagte Menet. »Aber ich akzeptiere Ihre Verschwiegenheit. Sie ehrt Sie.« Er stand auf und stapfte davon, vor zu Chaktor, der im Bug stand und das Schiff mithilfe eines Geflechts aus Seilzügen lenkte.
    Rhodan sog frische Luft ein und blickte ihrem Ziel entgegen. Sie glitten derzeit durch ruhiges Wasser, parallel zur sich im Norden abzeichnenden Hügelkette, hinter der Thorta lag. An der nächsten »Kreuzung« würden sie die Richtung ändern und endlich, endlich ihrem Ziel entscheidend näher kommen.
    »Rauch. Und Feuer«, sagte Wuriu Sengu und deutete an Rhodan vorbei, über das hoch stehende Schilfgras hinweg.
    Der Asiate hatte recht. Eine dunkle Rauchschwade kam auf sie zu. Beißender Geruch machte sich breit, und mit ihm wehte das Seufzen und Weinen und Klagen von Ferronen zu ihnen herüber.
     
    Zerbeulte, teilweise schwer beschädigte Schiffe schaukelten in erschreckender Stille an ihnen vorbei. Ferronen blickten sie an, Kinder und Frauen. Nur die wenigsten gaben einen Ton von sich. Sie hatten verrußte und leere Gesichter. Verletzte jammerten leise. Aufkommender Nebel packte die Passierenden ein und ließ die Geschehnisse noch gespenstischer erscheinen.
    Nach etwa zwanzig Booten endete der Spuk für eine Weile. Vielleicht stammten diese Opfer des Kriegs aus einer eben erst ausgebombten Kleinstadt, vielleicht war ein Boot dem nächsten gefolgt, auf der Flucht ins Nirgendwo.
    »Das sieht gar nicht gut aus«, sagte Chaktor.
    »Städter«, ergänzte Menet und spuckte ins Wasser. »Thortas. Man erkennt sie an der Kleidung.« Er umfasste die Reling. Seine Oberarmmuskeln traten deutlich hervor.
    Ihr Boot steuerte auf die nächste Kreuzung zu. Hölzerne Steher, deren oberen Ränder weiß gekalkt waren, standen scheinbar wahllos umher, waren aber Teil jenes Systems, das zur Lenkung des Wasserverkehrs diente. Rhodan hatte es noch immer nicht verstanden.
    »Backbord«, sagte Chaktor unnötigerweise. Er zog an seinen metallenen Lenkschnüren, das etwa zehn Meter lange Boot gehorchte träge.
    Die Wasserkreuzung lag nun offen vor ihnen. Im Zentrum quirlte Treibholz im Kreis eines Strudels, an den Ufern hatte sich Schlick angesammelt. Ein Boot, etwa halb so groß wie ihres, war gekentert und trieb nun kielüber hin und her, von einer Seite zur anderen. Es stieß immer wieder gegen Holzbohlen. Klack. Klack. Klack. Außer diesem enervierenden Geräusch und dem sanften Gluckern des Wassers war nichts zu hören.
    »Die Aushubarbeiten sind seit mindestens drei Tagen vernachlässigt worden«, behauptete Chaktor.
    »Die Simjans sind bei der ersten sich bietenden Gelegenheit geflüchtet«, ergänzte Menet.
    »Simjans?«, hakte Rhodan nach.
    »Angehörige eines Stamms aus dem Osten. Wanderarbeiter. Feiglinge.« Menet schüttelte angewidert den Kopf.
    Chaktor deutete nach backbord. In jene Richtung, in die er eben das Schiff lenkte. Ein Wrack trieb ihnen entgegen. »Weitere Flüchtlinge«, sagte er. »Offenbar Nachzügler.«
    Ohrenbetäubender Krach ertönte. Plötzlich erhob sich eine Wasserwand vor ihnen, die eben noch nicht da gewesen war.
    Wind fegte über sie hinweg, wurde zur Sturmböe, die immer mehr an Gewalt gewann und sie über das Deck fegte. Rhodan krachte mit dem Rücken gegen den Verschlag, wurde daran vorbeigewirbelt. Irgendwie bekam er ein Tau zu fassen. Er klammerte sich daran fest, gegen die Gewalten ankämpfend, gegen das Wasser, das in meterhohen Wellen über sie schwappte.
    Eine Bombe mit unbekannter Sprengkraft – etwa eine Treibmine? – war im Wasser explodiert. – Waren sie das Ziel gewesen oder jener erbärmlich zugerichtete Kahn, der ihnen entgegengekommen war?
    Ihr Schiff schwankte, drohte zur Seite zu kippen und zu kentern. Es neigte sich seitwärts. Immer mehr Gewicht lastete auf Rhodans Armen und Schultern. So viel, dass er meinte, sich nicht

Weitere Kostenlose Bücher