Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol
Soll es doch sterben, dieses unnütze Pack ...«
»Und Sie werden die Topsider in Ruhe lassen, nicht wahr? Weil Sie so brave, tüchtige Leute sind, werden sie Sie weiterhin die Äcker bestellen lassen.«
»Sie werden die Städte und die Vororte erobern. Aber sie werden nicht so dumm sein, das Agrarland zu zerstören und uns zu töten.«
Perry Rhodan war mit einer Argumentation konfrontiert, die er von der Erde her nur zu gut kannte. Borniertheit war kein Privileg der Menschen. Wenn es nach einigen geistigen Hinterwäldlern geht, dann findet die Erderwärmung gar nicht statt. Es gibt auch keine fortschreitende Zerstörung der Ozonschicht, klimatische Veränderungen werden mit dem Hinweis auf Gottes Wille abgetan.
»Sie verschwinden von unserem Land«, fuhr der Dörfler fort, der allmählich wieder Mut fasste. »Suchen Sie sich andere Deppen, die Sie in diesen Sündenpfuhl namens Thorta schaffen.«
Wuriu Sengu trat an Rhodans Seite und flüsterte ihm einige Worte ins Ohr. Rhodan hörte aufmerksam zu – und konnte ein Lachen kaum unterdrücken. Nun – wenn niemand die Nerven verlor, hatten sie so gut wie gewonnen. Er informierte Tschubai und Sengu über seinen Plan und deutete ihnen dann, hinter ihn zurückzutreten.
»Ich glaube, dass die Sünde längst an diesem beschaulichen Ort Einzug gefunden hat«, sagte Rhodan dann. »Und wenn ich Ihrer etwas eigenwilligen Argumentation folge, bedeutet das, dass sich die Topsider sehr wohl um Ihr Dorf kümmern werden.«
»Was reden Sie da?«
»Meine Freunde hier besitzen besondere Begabungen.« Er deutete hinter sich, auf die beiden Mutanten. »Sie wären bereit, sie zu Ihrem Vorteil einzusetzen. Doch mir scheint, Sie haben unsere Hilfe gar nicht verdient. Vor allem Sie nicht, guter Freund.«
»Jetzt reicht's mir! Ich werde ...«
Ein Schatten tauchte neben dem Alten auf und verschwand gleich wieder. Er nahm den Anführer der ferronischen Bauern mit sich. Dort, wo er eben noch gestanden war, zeigten sich bloß noch Fußabtritte im Erdreich. Tschubai hatte seine Aufgabe ausgezeichnet erledigt.
»Bevor Sie auf dumme Gedanken kommen«, sagte Perry zu den erschrockenen Dorfbewohnern, »hören Sie bitte an, was ich zu sagen habe.«
Menet saß unmittelbar vor ihm im Boot. Rhodan lächelte in sich hinein. Sicherlich biss sich der Sumpfferrone vor Neugierde auf die Zunge.
»Was halten Sie von unserem Boot?«, fragte er ihn.
»Es liegt gut im Wasser, ist aber miserabel gefertigt«, sagte Menet abschätzig. »Heutzutage legt niemand mehr auf Qualitätsarbeit wert.«
»Sie meinen, darüber urteilen zu können?«
»Ja.«
Menet hatte sein überbordendes Selbstbewusstsein nicht verloren, auch wenn die Feuchtebene nur noch wenig mit seiner Heimat, den Sümpfen, zu tun hatte. Ich werde ihn ein wenig zappeln lassen. Irgendwann wird er vor Neugierde platzen.
Zwei Gasturbinen trieben das still dahingleitende Schiff an, Chaktor lenkte es mit überraschendem Geschick. Der ferronische Raumfahrer bewies einmal mehr seine Allrounder-Qualität. Auch das Auftanken an Parklücken, die sich in regelmäßigen Abständen befanden, ging reibungslos vor sich. Faulgase aus dem Untergrund des Sumpflandes wurden abgepumpt und komprimiert. Ferrol verfügte über natürliche Ressourcen, die von ihren Bewohnern geschickt genutzt wurden.
»In der Gegend gibt es eine Vielzahl von Kraftwerken, die mit freiem Auge nicht zu erkennen sind«, erzählte Chaktor auf Rhodans Nachfrage. »Sie sind unterirdisch angelegt und so weit wie möglich automatisiert. Wir nutzen nicht nur oberflächliche Faulgase zur Energiegewinnung, sondern greifen auch auf Vorräte in größeren Tiefen zurück.« Er deutete in den nun bewölkten Himmel, über den ab und zu Blitze zuckten, die keinesfalls natürlichen Ursprungs sein konnten. »Unsere Feinde werden unsere Energie gewinnende Industrie nicht zur Gänze vernichten können. Zumindest nicht während der nächsten Tage.«
Chaktor machte auf Zweckoptimismus. Das Geheimnis der unterirdischen Anlagen würde bald keines mehr sein. Die Topsider benötigten einen einzigen Gefangenen, um die Wahrheit herauszufinden. Dann würden sie mit flächendeckendem Bombardement beginnen, wenn Rhodan die Echsenwesen richtig einschätzte.
Was wiederum bedeutete, dass die Feuchtebene von Derrwash womöglich bald zum Kampfgebiet werden würde.
Die Wasserstraßen, Wouffars genannt, boten in diesem seltsam stillen Land die rascheste Möglichkeit des Fortkommens. Niemand hatte daran gedacht,
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