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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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zurück.
    Täuschte sich Bull oder hörte er in der Stimme des Außerirdischen einen Unterton, der zuvor nicht vorhanden gewesen war? Ein gewisses Timbre ... Wärme?
    Bull runzelte die Stirn. Er musste damit aufhören, sämtlichen Fremden, die ihm über den Weg liefen, menschliche Verhaltensweisen zu unterstellen. Damit brachte er sich womöglich eines Tages noch in Teufels Küche.
    Der Fantan ergriff erneut den Steuerhebel und glitt mit der Plattform aus dem Lagerraum.
    »Dann ist ja alles klar«, sagte Eric Manoli trocken, während er die herumliegenden medizinischen Geräte und Instrumente einsammelte. »Wir fliegen nach Myranar. Da wollte ich schon lange einmal hin.«
    Bull schlug sich mit der Faust in die offene Hand. »Verfluchte Zylinderbrut«, schimpfte er.
    »Myranar«, kam es leise von Sid. »Ein Ort ist so gut und schlecht wie jeder andere. Aber wir haben nicht die Absicht, dort länger zu bleiben, oder?«
    »Sid!«, stieß Sue erleichtert aus. »Du bist wieder da!«

7.
    Quiniu Soptor
    In den Weltmeeren,
    31. Juli 2036 bis 2. August 2036
     
    Die schwarzen Fluten verschluckten sie.
    Quiniu Soptor passte die in- und auswärtigen Systeme dem veränderten Kontinuum an. Ein grünlich schimmerndes Schirmfeld baute sich vor ihren Köpfen auf. Die Positronik rechnete die Informationen der Optiksensoren um und stellte sie als dreidimensionale Landschaft vor ihnen dar. Dabei befreite sie das Bild von kleinen und kleinsten Schwebeteilchen und hellte die Darstellung so weit auf, dass sie jede noch so kleine Eigenschaft des Meeresbodens erkennen konnten, ohne dass ihre Augen überbelastet wurden.
    Wäre nicht ab und zu ein Fisch oder ein schwebendes Stück Abfall zu erkennen gewesen, wäre die Fahrt durch den Ozean nicht von einem Ausflug in der kargen Wirklichkeit eines Mondes oder erkalteten Planeten unterscheidbar gewesen.
    Farbenfrohe, von tierischem und pflanzlichem Leben nur so überquellende Unterwasserlandschaften, die Soptor von anderen Planeten kannte, gab es hier nicht. Kalkweiße Skelette von Korallenstöcken deuteten darauf hin, dass dies früher einmal anders gewesen war.
    Quiniu Soptor warf einen Blick auf die Umgebungssensoren. Das Meerwasser wies schwindelerregend hohe Werte von Chemikalien und Rückstände von Verbrennungsstoffen auf. Bleichmittel, Zyankali, Chlor ... Dazu kamen derart hohe Konzentrationen von Fäkalien und Kolibakterien, dass sich Quiniu Soptor fragte, ob die Menschen ihre Exkremente etwa ungefiltert in das Meer leiteten, aus dem sie sich ernähren wollten. Ihre Hochachtung vor jedem einzelnen Fisch, der in dieser giftigen Brühe überlebte, stieg an.
    Der Golf von Bohai, der zum Gelben Meer gehörte, zählte zu den seichtesten Meeren des Planeten. Soptor hielt den Aufklärer knapp über dem Boden, damit sie nicht ständig Ausweichmanöver unter tief liegenden Schiffsrümpfen vollführen musste. Eine Weile wich sie Ankerketten und Bojenhalterungen im manuellen Flug aus, bis ihr das Spiel zu langweilig wurde und sie auf Autopilot umschaltete.
    »Kannst du mir einen Hinweis geben, welche Richtung ich einschlagen soll?«, fragte sie nach einer Weile.
    »Osten«, sagte er nur.
    Sie überprüfte das Kartenmaterial.
    »Es würde mir helfen, wenn du mir sagen könntest, wie weit das Zielgebiet ungefähr von hier entfernt ist. Ich nehme nicht an, dass es direkt im Golf von Bohai liegt. Dann hätte man das Schiff ebenso einfach an Land verbuddeln können. Bei den She'Huan – das gesamte Gelbe Meer ist kaum tiefer als ein Beiboot!«
    Quiniu Soptor schaltete eine Karte über die Umgebungsdarstellung. Sie zeigte einen Ausschnitt des Planeten, wie er sich aus zweieinhalbtausend Metern Höhe präsentierte. Soptor deutete mit dem Zeigefinger auf die entsprechende Region. »Das ist das Gelbe Meer. Hier liegt Pjöngjang, das früher zu einem eigenständigen Staat gehört hat und nun chinesisch ist. Darunter liegt Korea mit der Hauptstadt Seoul. Hier wird der größte Teil dieser altertümlichen Rechenmaschinen gebaut, die von den Planetariern Pod genannt werden. Um das Gelbe Meer zu verlassen, müssen wir uns zuerst nach Osten und anschließend nach Süden bewegen.«
    Sie blickte zu Rico hinüber. Mit starrer Miene saß er da. Grüne Schatten und Reflexe tanzten über sein Gesicht.
    »Und?«, fragte sie. »Bleiben wir hier oder geht's Richtung ...«, sie verschob den Kartenausschnitt nach links, »... Richtung Pazifik?«
    Ricos Stirn runzelte sich. »Ich bin nicht sicher, Quiniu«, sagte er

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