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Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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Immer wieder vermeinte er, ein leises Geräusch zu hören. Eine Art Summen, das am Rande seines Hörbereichs erklang. Dann öffnete er die Augen und inspizierte den Raum. Aber es gab keinen Gegenstand, von dem das Geräusch kommen konnte. Die Lampen brannten ruhig und gleichmäßig und warfen ihr weißes Licht durch den Raum. Weitere technische Gegenstände waren nicht zu sehen, sosehr sich Crest auch bemühte, den Auslöser für das Geräusch zu finden. Die Luftversorgung arbeitete schweigend, ebenso die Heizung. Deren Aggregate befanden sich nicht in diesem Raum, sondern unhörbar weit entfernt irgendwo in den Tiefen der Unterwasserkuppel. Hier konnte nichts summen ... außer einem Gegenstand, der eindeutig nicht mehr funktionierte und daher auch nicht summen sollte.
    Crest ließ seine Gedanken schweifen, während er immer wieder den Rest des Transmitters mitten im Raum anschaute. Ein Transmitter. Endlich. Endlich war er nicht nur auf der Spur; er hatte die Fährte seiner langen Suche aufgenommen. So viel hatten sie erreicht, so knapp waren sie vor dem Ziel, aber ...
    Auf einmal ertönten Schritte. Crest schaute nicht auf. Seine Augen blieben weiter auf den Transmitter gerichtet, der einen Ausweg verhieß ... weg von diesem Planeten, weg von all seinen Sorgen. Doch der Transmitter war nicht funktionsfähig. So wie so vieles hier, dachte Crest.
    »Crest?«
    Immer noch wendete der Arkonide nicht den Kopf. Er kannte diese Stimme; er wusste, dass sie keine Gefahr bedeutete, nur Anstrengung . »Ist es zu viel verlangt, wenn man einfach mal alleine sein möchte?«
    Tatjana Michalowna schaute den alten Arkoniden fast mitleidig an. »Sie denken an ... daheim?« Wenn sie mit anderen sprach, war ihre Stimme oft ein wenig ruppig. Diese Ruppigkeit legte sie nur ab, wenn sie mit Crest alleine sprach.
    »Ja. Ich denke an daheim.« Crest stützte sich auf den Unterarmen auf und stand langsam auf. Es fiel ihm schwer, sich schnell zu erheben. Ich bin nicht mehr der Jüngste. »Aber ich denke nicht nur an daheim.« Inzwischen waren seine roten Augen fast auf der Höhe von Tatjanas Augen. »Ich denke auch an Thora.«
    »Wie dumm von mir«, erwiderte Michalowna. »Ich hätte mir denken können, dass Ihnen viel an Thora liegt.«
    Crest seufzte. »Ja, so ist es. Mir liegt viel an ihr. Sehr viel sogar. Und so frage ich mich jeden Tag dieselben Fragen: Lebt sie noch? Geht es ihr gut? « Er schwieg einen Moment. »Und ich denke daran, was das hier alles zu bedeuten hat.«
    Michalowna versuchte zu spüren , was er dachte. Sie war überrascht. Sie war es gewohnt, dass sie die Gefühle der Menschen um sich dank ihrer Gabe erkennen konnte. Doch Crests Geist war geschützt. Sie konnte die Oberfläche erkennen, Gedanken wie Nebelschleier, die nur den Rand seines Bewusstseins bildeten. Sie erhaschte Fetzen von Bildern fremder Welten, sah Gesichter von Arkoniden und von Wesen, die sie sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht erdacht hätte, und von Gesichtern, die aussahen, als würden sie zu Elfen oder Engeln gehören. Sie sah Raumschiffe durch den Weltraum fliegen, sah Sonnen und Planeten ohne Zahl. Aber diese Bilder waren wie Einklebebilder in einem Sammelalbum, bei dem der Text fehlte.
    Es waren alles nur Schlieren, Schleier, die sich nicht greifen ließen. Wenn sie versuchte, tiefer in Crests Gedankenwelt einzudringen, war da eine Art Mauer, ein Schutz, der ihre Psi-Fühler ins Leere laufen ließ. Nur in Momenten großer Erregung wurde der Schirm um Crests innerstes Selbst brüchig. In einer solchen Situation hatte sie es geschafft, einen Blick hinter den Schirm zu erhaschen – und seitdem wusste sie von Crests Suche nach einem Ort des ewigen Lebens.
    Sie löste sich aus ihren Überlegungen, stellte das Fühlen in seine Gedankenwelt ein. Crest schaute sie schweigend an, seine großen roten Augen blickten ihr direkt ins Gesicht.
    »Versuchen Sie wieder, in meine Gedanken einzudringen?« Er schmunzelte. Ein wenig schien er es zu genießen, dass die Telepathin bei ihm auf Granit biss.
    »Eigentlich ... nicht«, log Michalowna. »Ich frage mich nur, was das hier alles zu bedeuten hat.«
    Crest schien überrascht. »Aber das hier ist doch Ihre Welt?«
    Michalowna lachte. »Nein, das ist nicht meine Welt.« Sie machte mit dem Arm eine alles umgreifende Geste. »In meiner Welt gab es keine Arkoniden, keine Kuppel unter dem Meer vor den Azoren, keine Flüge zu anderen Welten außerhalb des Sonnensystems, keine Fantan – meine Welt war irgendwie

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