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Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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beschaulicher als das, was aus ihr geworden ist.«
    Crest schmunzelte erneut. »Dann haben wir mehr gemeinsam, als ich vermutet habe. Stört es Sie, wenn ich wieder Platz nehme?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Crest setzte sich auf seinen Stuhl. »Bitte, kommen Sie doch zu mir.« Crest deutete auf einen Stapel Klappstühle, die an die gegenüberliegende Wand gelehnt standen.
    »Störe ich Sie nicht?«
    »Würde es mir etwas helfen, wenn ich sagen würde, dass Sie stören? Aber ich habe wohl keine Wahl.«
    Michalowna ging zur Wand, holte sich einen der Klappstühle und stellte ihn zwei Meter vor Crest auf, sodass auch sie einen guten Blick auf den desaktivierten Transmitter hatte. Dann nahm sie vorsichtig Platz.
    »Er wird Ihr Gewicht tragen«, sprach Crest ihr Mut zu.
    »Danke.« Sie schlug die Beine übereinander und lehnte sich so gut wie möglich bequem in dem Stuhl zurück. »Worauf warten wir?«, unterbrach sie wenige Minuten später das Schweigen.
    »Ich möchte wissen, ob ich mir etwas einbilde oder ob es tatsächlich da ist. Tun Sie mir den Gefallen und schweigen Sie einige Minuten mit mir.«
    Michalowna lehnte sich bequem zurück und wartete. Jeder hing seinen Gedanken nach – beide dachten an ihre Welt, so, wie sie gewesen war, bevor sie von der Welt des anderen erfahren hatten.
    Es vergingen einige Minuten, bis Michalowna das Schweigen durchbrach. »Crest?«
    Er seufzte. »Ja?«
    »Ich möchte noch etwas erzählen; Ihnen etwas sagen, solange wir allein sind.«
    »Sprechen Sie! Ich habe sonst nichts vor, außer auf Geräusche zu warten, die wahrscheinlich außer mir keiner hört.«
    »Danke.« Michalowna schwieg einen Moment, so als müsste sie sich die Wörter erneut einzeln vorlegen, die sie Crest präsentieren wollte. »Ich weiß, das mag lächerlich klingen. Aber mein Leben lief schon vor dem Kontakt mit den Arkoniden anders, als ich je erwartet habe. Ich wollte ein normales Leben führen, ein Leben ohne besondere Fähigkeiten, ein Leben ohne Außerirdische, ein Leben ohne ... Abenteuer . Irgendwie ein Leben wie alle anderen Menschen, vielleicht ein Mann, vielleicht Kinder.
    Ich konnte Menschen immer gut einschätzen, wusste immer vorher, was sie sagen würden. Das war Teil meiner Gabe , wie ich viel später erfahren habe.
    Dann stand auf einmal Monterny vor mir. Er half mir, meine Fähigkeiten zu kontrollieren. Aber auf einmal war ich keine normale Frau mehr. Ich war ein Freak . Und auf einmal« – sie schnippte mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand – »war alles weg, von dem ich geträumt hatte. Ich war keine normale Frau. Das war nicht ... lustig.« Sie schwieg.
    Auf einmal stand der alte Arkonide auf und ging zu ihr hinüber. Er beugte sich zu ihr hinunter und legte seine Hand vorsichtig auf ihren Unterarm. »Tatjana Michalowna. Sie sind kein besserer oder schlechterer Mensch, weil Sie Gedanken lesen können. Sie sind weiterhin ein Mensch – mit Gefühlen, mit Bindungen, mit Ideen, Träumen und Wünschen.« Sie schaute betreten zu ihm auf. Er nahm seine Hand nicht von ihrem Arm, als er weitersprach. »Wichtig ist nur, dass man diese Fähigkeiten nicht einsetzt, um anderen Menschen zu schaden. Der große Junge, der einen immer bedroht, weil er stärker ist, der gut aussehende Mann, der einen verspottet, weil er die schönen Frauen bekommt – sie haben alle Fähigkeiten, und sie nutzen sie nur zu ihrem Vorteil aus. Verfallen Sie nicht in dieses Muster.« Er drückte kurz ihren Arm, dann setzte er sich langsam wieder hin. »Auch ihr Menschen kennt dieses Sprichwort: Mit großer Macht kommt große Verantwortung.«
    Michalowna schluckte. »Danke!« Sie schluckte erneut. »Aber was hat das hier zu bedeuten? Was ist das hier für ein Ort? Was tun wir hier?«
    Crest überlegte einen Moment. »Ich weiß es nicht. Niemand scheint es zu wissen. Man informiert mich zwar immer darüber, was hier entdeckt wird. Scheinbar hofft man darauf, dass ich einen Geistesblitz habe, der alles erklärt. So als müsste ich als Arkonide über jede Basis, jede Station in der Milchstraße Bescheid wissen, in der ein Fitzelchen arkonidischer DNS verblieben ist.«
    »Arkonidische DNS?«, merkte Michalowna auf.
    »Ach ja, man hat hier Tiefschlafeinrichtungen gefunden. Nicht alle wurden benutzt, aber einige. Es fanden sich DNS-Spuren von mehreren Personen . Die DNS-Spuren sind eindeutig arkonidischen Ursprungs. Aber ...«
    »Aber was?«
    »Das alles verwirrt mich.« Er wirbelte in einer hilflosen Geste mit den Händen

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