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Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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finden, die aus Armeebeständen Waffen an den ferronischen Widerstand verkaufen würden. Er musste erkennen, dass den Topsidern Gefühle wie Gier fremd waren. Nun musste er mit seinen rosigen Fingern genauso arbeiten wie jeder andere, während sein Bauchumfang von Tag zu Tag mehr zusammenschmolz.
    Lefarg wusste, dass sie keine Chance haben würden. Aber was hätten sie sonst tun sollen? Zuschauen, wie jeden Tag weitere Gefangene tot liegen blieben, um von den Topsidern bei Schichtende einfach beseitigt zu werden? Keine Verbrennung, kein Gesang – die Toten waren einfach fort , verschwunden.
    Wir haben das nicht verdient, dachte Lefarg. Sie mussten sich wehren, ein Zeichen setzen. Aber sie wusste, was alle wussten: Es gab keine Fluchtmöglichkeit von Ferrolia. Dieser Mond war tot, wie ein Mond nur tot sein konnte. Umso schrecklicher war, dass man Ferrol am Himmel sehen konnte – den wunderschönen Heimatplaneten, dessen Küstenlinien zu erkennen waren, wenn nicht wehende Wolkenfahnen ihn verbargen. Ferrol, dessen Städte des Nachts leuchteten – nun gut, jetzt nicht mehr, da die Topsider angeblich ein Ausgangsverbot über Ferrol verhängt hatten. Nur noch spärlich leuchtete das nächtliche Thorta am Himmel des langweiligen Mondes.
    Byton, der zweite Mond Ferrols, war seltener zu erblicken. Die Lichtverhältnisse unter der Energiekuppel ließen es nicht immer zu, den kleinen Begleiter Ferrols zu erkennen.
    Ein Krater im Nirgendwo, dachte Lefarg. Was haben unsere Vorfahren vor Jahrtausenden davon geträumt, Ferrolia zu erreichen? Wie froh wäre ich heute, wenn ich ihn wieder verlassen würde.
    Sie merkte immer wieder, dass sie ganz bestimmt keine junge Frau mehr war. Ihre Hände taten weh – nicht nur von der Arbeit im Lager, sondern von den Stunden, die sie den Griff der Pistole umklammert hielt. Sie hatte versucht loszulassen – und dachte dabei immer wieder daran, dass sie ihn dann vielleicht nicht halten würde, wenn ein Topsider sie ansprang, um sie zu töten. Solange ich die Waffe halte, bin ich sicher.
    Die anderen schauten zu ihr auf. Sie hatte die Führung übernommen, als das Wort vom Gefangenenaufstand im Lager die Runde machte. Man hatte es bei der Essenausgabe gewispert, es beim Arbeiten leise geraunt. Gefangenenaufstand , das klang nach Freiheit, das klang danach, als hätten die Ferronen eine Chance gegen die Topsider.
    Sie hatten keine.
    Sie schaute auf den Platz hinüber. Da, wo morgens der Appell stattgefunden hatte, sammelten sich jetzt die Topsider, um den letzten Ort zu stürmen, an dem sich noch Aufständische hielten – die Produktionshalle, wo sie Tag um Tag kleine Bauteile für die topsidische Flotte zusammengebaut hatten. Wahrscheinlich haben sie uns nur nicht eingeäschert, weil sie Angst um ihre Produktionsanlagen haben.
    »Lefarg, ich will nicht sterben!« Es war Brellon: ein Kind, gezwungen, in einem Krieg zu kämpfen, den es nicht gewollt oder gewählt hatte.
    Sie versuchte den Kleinen zu beruhigen. »Brellon, wir werden kämpfen. Einige von uns werden sterben, sicherlich – aber wir alle werden versuchen, dich zu schützen. Weißt du, Brellon ...« Sie strich mit ihrer freien Hand über das tiefschwarze Haar des Kleinen. »Ich bin schon alt, habe viel gesehen, durfte miterleben, wie meine Kinder groß wurden und wie mein Mann starb. Ich werde dafür sorgen, dass mich die Schüsse treffen und nicht dich.«
    Brellon schien von ihrer kleinen Ansprache nicht sehr überzeugt, aber er zog die Nase hoch, und sein Tränenfluss stoppte. »Lefarg, lass mich nicht allein – ihr alle, lasst mich nicht allein!«
    Sie schaute zu Katmos und Kallak. Es war der dicke Händler, der ein paar Worte fand. »Brellon, egal was geschieht, wir bleiben bei dir bis zum Ende.«
    »Versprochen?« Der Kleine schaute den Händler aus großen Augen an.
    Der kleine, dicke Ferrone richtete sich auf. »Brellon, ich verspreche, bei dir zu bleiben, solange die Sonne scheint, das Licht leuchtet und du mich nicht von meinem Versprechen entbindest.«
    Der Kleine schluckte. »Danke!«
    Lefarg schaute zu Kallak hinüber. Als hätte er eine Wahl, überlegte Lefarg. Aber das war eben ... mutig.
    »Sie kommen!« Katmos deutete hinaus. Die Reihen der Topsider fächerten sich auf und näherten sich der Fabrikationshalle. »Sie kommen!«
    »Na, dann mal los!« Sie drückte den Griff noch einmal fest mit der Hand. Das kalte Metall versprach ihr immer wieder: Du kannst Rache nehmen! Du kannst Rache nehmen! Du kannst Rache

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