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Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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... und ich selbst, ich wollte nicht werden wie mein Vater.«
    Für einen Moment versank er in seinen Gedanken. William Tifflor, wo immer du auch sein magst – ich hoffe, du weißt, was du gerade tust! Die Erinnerung an seinen Vater ließ ihn kurz stocken.
    »Versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Vater. Aber das Leben mit Gesetzen, die Plädoyers vor Gericht, das Sprechen mit Angeklagten, das Vertiefen in die verwinkelten Gedankengänge der Juristen, das war nicht mein Ding. Mein Vater hätte es gerne gesehen, wenn ich in Yale angefangen hätte – der Name Tifflor hätte mir alle Türen geöffnet. Doch ... das ist es nicht, was ich wollte. Wir drei – als wir hörten, was Perry Rhodan in der Gobi anstieß, das war doch für uns wie ein Glockenschlag, der uns mit aller Macht aus unserem Leben rief. Wir hatten immer vor, zu den Sternen zu reisen – und auf einmal bot uns ein arkonidisches Schiff auf dem Mond die Möglichkeit dazu. Und Perry Rhodan war es, der die Tür in die Zukunft aufstieß.«
    Julian redete sich immer weiter in Stimmung. Die beiden anderen hingen an seinen Lippen. »Wir wollten am Aufbau einer neuen Welt mitarbeiten, etwas für die Menschheit tun, was wirklich zählt. Und jetzt sitzen wir am Meeresboden und spielen Lagerarbeiter. Hey, Kisten zählen, das hätten wir auch daheim können – und stupide Listen führen, das war doch nie unser Ding, oder?« Er blickte seine beiden Begleiter herausfordernd an.
    Timothy drehte den Kaffeebecher zwischen den Fingern. Sein Blick verlor sich in den Drehbewegungen der dunklen Brühe auf der Oberfläche der Flüssigkeit. Mildreds Hände verschränkten die Finger immer wieder neu ineinander, aber sie gab ihre Sitzstellung nicht auf.
    Das Schweigen dauerte einige Atemzüge. Es war Mildred, die zuerst sprach. »Du hast völlig recht. Ich war es leid, nach den Vorschriften anderer zu leben. Jetzt tue ich es schon wieder. Was schlägst du vor, Julian?«
    Julian holte tief Luft. »Wir sind uns sicher, dass wir den arkonidischen Aufklärer fliegen können. Wir sind uns auch sicher, dass da draußen irgendetwas ist, das für die Menschheit wichtig ist. Jetzt ist das gefragt, was Perry Rhodan im Übermaß bietet: Eigeninitiative. Ich sage: Holen wir uns den Aufklärer und schauen wir selbst nach, was auf dem Titan los ist.« Er schaute die beiden anderen an. Dann streckte er seine rechte Hand am ausgestreckten Arm nach vorne aus, die Handfläche zum Boden gewandt. »Einer für alle!«
    Mildred legte ihre warme Hand auf seine und drückte seine Finger liebevoll ein wenig. Timothy zögerte einen Moment, dann legte er seine Hand oben auf die beiden anderen Hände.
    Alle drei sprachen gemeinsam den zweiten Teil der alten Formel: »... und alle für einen!«
     
    Sie hatten ihre Schicht in aller Ruhe beendet. Sie waren übereingekommen, dass niemand Verdacht schöpfen dürfte. Und was würde mehr Verdacht erregen als der Umstand, dass die drei jungen Leute nicht länger damit beschäftigt waren, muffige Kisten zu inventarisieren – so überraschend und eigenartig der Inhalt auch manchmal war.
    Die restlichen drei Stunden ihrer Schicht waren wie im Flug vergangen. Immer wieder hatten sie sich gegenseitig versichert, dass wohl niemand auf die Idee kommen würde, sie bei ihrer Arbeit im Lager abzuhören. Und wenn doch – dann war es jetzt zu spät, denn sie hatten beschlossen, offen darüber zu reden, was sie unternehmen wollten, um dieser Hölle der Langeweile – wie Timothy sie bildhaft betitelt hatte – zu entkommen.
    Drei Stunden Zeit hatten sie gebraucht, dann waren sie sicher, dass sie einen Plan hätten, der ihnen die Chance geben würde, an Bord des Aufklärers zu kommen – und dann in einem zweiten Schritt ganz hinaus , erst aus der Kuppel, dann aus dem Ozean, dann aus der Atmosphäre der Erde, hinaus in den Weltraum.
    Nach dem Ende ihrer Schicht waren sie in ihre Quartiere gegangen. Sie hatten geduscht und andere Kleidung angezogen, die nicht nach Staub und Schmutz roch. Danach packten sie die nötigsten Dinge in ihre Taschen. Dankenswerterweise hatte die Besatzung sie mit Pods ausgerüstet, damit sie ihre Arbeit möglichst effizient durchführen konnten. Dazu kamen ihre privaten Besitztümer und Habseligkeiten sowie die Datensticks, die sie mit hierher gebracht hatten.
    Nach einer knappen Stunde hatten sie ihre Vorbereitungen beendet. Mildred trug eine sportliche Umhängetasche, in der sich ein wenig Kleidung und ein tragbarer Pod mit ihren

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