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Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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Volk, das wir besiegt haben.«
    Der Weise schaltete schnell. »Ich bin noch nicht fertig. Lassen Sie jeden Zwanzigsten von ihnen hinrichten. Damit sie niemals vergessen, dass wir die Herren sind und sie die Besiegten.«
    »Das Oberkommando wird mir diese Nachsichtigkeit nie verzeihen«, gab Kermos-Delk zu bedenken.
    Er lenkt ein! »Das Oberkommando wird verzeihen. Ich werde das Oberkommando selbst von Ihren weisen Entscheidungen unterrichten.«
     
    Lefarg spürte die Schmerzen in ihren Händen nicht mehr. Die Topsider hatten sie besiegt. Sie hatte sich nicht ergeben – sie war nach einem Treffer zusammengebrochen. Brellon hatte ihr erzählt, dass die Topsider ihr zwei Finger brechen mussten, um die Waffe aus ihrer Hand zu holen. Sie spürte nichts.
    Brellon, der Kleine, hatte ihr auch berichtet, wie Katmos gestorben war: ohne ein Wort. Katmos hatte geschossen, solange sie stehen konnte. Ohne ein Wort hatte sie gekämpft, ohne ein Wort war sie gestorben. Hoffentlich ist sie jetzt mit ihrem Mann vereint, dachte die alte Frau.
    Ob Kallak die Nacht überleben würde, war nicht klar. Sein Gesicht war voller Verbrennungen. Die blaue Haut war nun an den meisten Stellen rot, sie warf Pusteln. Ob er auf dem rechten Auge jemals wieder sehen könnte, würde sich erst zeigen, wenn er die Nacht überlebt hätte ... wenn, dachte sie.
    Nicht viele hatten den Aufstand überlebt. Aber wie durch ein Wunder waren sie nicht alle von den Topsidern sofort erschossen worden. Das Warum? hinter dieser Entscheidung der Topsider war das einzige Thema im Lager. Warum leben wir noch?
    Ein Trupp Topsider betrat den Raum. Sofort kehrte Ruhe unter den Ferronen ein. Der topsidische Anführer erhob die Stimme: »Die Verletzten erhalten die Zeit und die Hilfe, die sie brauchen, um gesund zu werden.« Ein leises Raunen ging durch den Raum. Sofort senkten drei Topsider die Läufe ihrer Waffen, sodass sie nun auf Kopfhöhe der Ferronen zielten. Das Geraune erstarb genauso schlagartig, wie es begonnen hatte. »Sie haben getötet. Dieser Aufstand bleibt nicht ungesühnt. Jeder Zwanzigste von Ihnen wird in sechs Stunden erschossen. Damit Sie sich darauf vorbereiten können, werden Sie sofort nach Stämmen zusammengelegt. Der Älteste oder Anführer des Stammes möge uns die Namen derjenigen nennen, die erschossen werden. Der Rest nimmt eine Stunde danach die Arbeit wieder auf, soweit er arbeitsfähig ist. Die anderen werden nach ihrer Gesundung Arbeitstrupps zugeteilt.«
    Lefarg atmete auf. Jeder Zwanzigste ... Für die Topsider war das das Äquivalent zu einer Massenamnestie. Sie hörte kaum, wie Stamm nach Stamm aufgerufen und in eine eigene Unterkunft geleitet wurde.
     
    Kermos-Delk hatte darauf bestanden, dass Trker-Hon dem Schauspiel der Hinrichtungen beiwohnte. Der Weise nahm neben dem Kommandanten Aufstellung. Ferronischer Stamm nach ferronischem Stamm wurden die Zahlen verlesen, die ein Zwanzigstel der entsprechenden Gruppe bedeuteten. Die Ferronen weinten nicht; stolz und gefasst traten jene nach vorne, die von ihrem Stamm ausgewählt worden waren. Stolz starben sie.
    Sonst wäre jeder gestorben, rechtfertigte Trker-Hon sein Vorgehen vor sich selbst. Jeder Zwanzigste – das heißt, dass neunzehn andere am Leben bleiben. Ich konnte nicht alle retten ... ich konnte nicht.
    Trker-Hon wusste, dass Kermos-Delk ihn ab und an musterte. Er musste die Beherrschung bewahren, so schwierig das auch war.
    Die Zeit verfloss quälend langsam. Immer wieder erwischte er sich dabei, wie er nach der bleichen Ferronin Ausschau hielt, die ihn auf Ferrol angesprochen hatte. Aber er konnte sie nicht unter denen erkennen, die sterben mussten.
    War sie schon während der Aufstände gestorben? Lebte sie noch, liegt sie vielleicht im Lazarett? Er wusste es nicht. Aber natürlich war es ausgeschlossen, Kermos-Delk nach ihr zu fragen. Wie gerne hätte ich sie und ihren Gefährten mitgenommen, dachte er. Wieder eine verpasste Gelegenheit.
    Vor ihm salutierte ein topsidischer Soldat. Er löste sich von seinen Gedankenspielen. »Ihr Schiff wartet!«
    Beherrscht verabschiedete er sich von Kermos-Delk. Kaum hatte sich dieser umgedreht, griff er nach seiner Tasche, dann nach der Klappe über seinem linken Auge und wieder nach der Tasche. Dreimal klatschte er rhythmisch mit dem Schwanz, ein Ausfallschritt nach links – und er war bereit für die weitere Reise. Erst dann folgte er dem Soldaten, der sein Gepäck zu dem Truppentransporter trug, der ihn von diesem verdammten Mond

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