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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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sie hielten an.
    Sie sahen sich in dem voluminösen, hallenartigen Raum um. Aus dem Boden, der sich in nichts von einem ebenen Waldboden unterschied, wuchsen schulterhohe Pilze, deren Schirme aus sich selbst glühten und ein sacht gelbes Licht verströmten.
    Die Luft war erfrischend kühl. Sie roch mildwürzig. Kakuta atmete tief ein.
    Wände und Decke der Halle wurden von einander umwindenden, miteinander verwobenen Ästen oder Wurzelwerk gebildet.
    Deringhouse lachte leise. »Der Thort wohnt in einem Baumhaus.«
    Zwei Ferrhianen nahmen sie in Empfang. Die Gänge, durch die sie geführt wurden, machten in ihrer Struktur, in ihren Windungen und Wendungen ebenfalls einen organischen, gewachsenen Eindruck. Hin und wieder öffnete sich die Wand für eine Scharte; die Öffnung war von einer fast transparenten Membran überzogen. Kakuta tippte im Vorübergehen eine dieser Membranen an. Sie fühlte sich an wie Haut, warm, weich und dennoch straff.
    Der Boden federte leicht. Kakuta gewann mehr und mehr das Gefühl, sich im Inneren eines Lebewesens zu bewegen, sich durch seine Adern, seine Venen zu bewegen.
    »Wo sind wir hier?«, raunte er Yuaad zu.
    »Die Ferrhianen sind unsere besten Genetiker«, antwortete sie. »Die Zitadelle ist ein hochkomplexes gentechnisches Produkt. Sie atmet, sie lebt mit ihren Bewohnern in einer fürsorglichen Symbiose zusammen.«
    Kakuta kam ein Gedanke: »Wenn die Zitadelle lebt – hat sie dann auch ein Bewusstsein?«
    »Ich weiß es nicht«, bekannte Yuaad. »Die ferrhianischen Gen-Architekten sind immer ein wenig geheimnistuerisch, was ihre Konstrukte angeht. Gefällt es Ihnen hier?«
    Kakuta überlegte eine Weile. Dann sagte er: »Ich fühle mich in Sicherheit.«
    Sie lächelte wie über ein Kompliment.
    Der Gang endete vor einem Vorhang, einer Textur aus Gräsern und Blüten. Kakuta fühlte sich an ein altes Märchen erinnert, in dem ein junges Mädchen in einem hundertjährigen Schlaf lag, bereit, sich von einem Prinzen wach kitzeln zu lassen, und wenn es aufwachte, war es jung wie eh und je und der Schlaf vielleicht nur ein Traum gewesen.
    Einer der Ferrhianen, die sie führten, griff in einen Beutel und warf eine Handvoll glitzernden Staub gegen die Pflanzenmatte. Und siehe da, der Vorhang teilte sich vor ihnen und ließ sie ein.
     
    Für einen Moment stand alles in der Halle still. Etliche Ferrhianen, Dutzende Ferronen, alle hielten inne und starrten auf die Ankömmlinge.
    Ihre ferrhianischen Führer traten zur Seite und ließen sie passieren.
    Der weite Raum, den sie nun betraten, wirkte wie eine mit Palmwedeln und Gras ausgelegte Höhle. Auch hier spendeten die Leuchtpilze Licht, nur standen sie hier höher, dichter gedrängt. Es roch leicht nach Harz.
    Im Zentrum des Raums und inmitten einer sanften Mulde saß auf einem dreibeinigen Holzhocker ein Ferrone. Er wirkte nicht alt, nicht jung. Seine Haut war ungewöhnlich hell, glatt und wie von der Zeit unberührt. Eine einfache graue Hose, Mokassins, ein weißer Poncho, der die Arme bedeckte, aber die Hände frei ließ, die auf den Knien ruhten.
    Das Gesicht war nicht nur makellos, es war auch eigenschaftslos, fast eine Abstraktion.
    Nur dass ein wenig über seinen Augen und mitten auf der Stirn ein drittes Auge saß und sie mit einem ganz und gar undeutbaren Blick betrachtete.
    »Der Thort«, flüsterte Bechia Yuaad.
    Der Mann auf dem Hocker hob eine Hand und winkte sie näher zu sich heran. Die Ferronen und Ferrhianen wichen ein wenig zurück – nicht aus Angst, sondern aus Respekt, wie Kakuta erkannte.
    Kurz vor dem Thort blieben sie stehen: die beiden Frauen in der Mitte, Deringhouse auf der linken Seite, Kakuta rechts, knapp hinter ihm Yuaad.
    Der Thort schloss das Augenpaar und besah sie nur mit dem Stirnauge, zunächst Deringhouse, dann die Frauen, schließlich Kakuta. »Es ist also wahr«, sagte er dann. Auch seine Stimme klang alterslos, ein wenig tiefer, als Kakuta erwartet hatte, fast ein Bass. Angenehm. »Die das Licht bringen, kehren zurück, wenn die Finsternis sie ruft.«
    »Sie sind die Lichtbringer!«, rief Yuaad begeistert.
    Der Thort lächelte nachsichtig. »Aber sie hat ja recht.«
    »Sir«, sagte Deringhouse. »Wir möchten uns zunächst für die Rettung durch Ihre Leute bedanken. Ich weiß nicht, welche Erwartungen Sie an uns stellen, aber ich fürchte, sie könnten übertrieben sein.«
    »So?«, fragte der Thort.
    Anne Sloane straffte sich. »Was genau erwarten Sie von uns? Wer, glauben Sie, sind wir?«
    Der

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