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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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stumm. »Gehirne Ihrer Artgenossen sind ein faszinierendes Studienobjekt. Ihre Schmerzempfindlichkeit ist bewundernswert. Ihre Empfänglichkeit für bewusstseinsverändernde Drogen ist enorm.«
    »Oh«, sagte sie. »Ich hätte nicht gedacht, hier einem Schwärmer für mein zentrales Nervensystems zu begegnen. Übrigens – bei allem Respekt vor Ihren schmerzvollen Überredungskünsten: Ich könnte Ihnen selbst mit einem weich gekochten Gehirn nur sagen, was dieses Gehirn weiß. Nicht jedoch, was es nicht weiß. Wo sich Ihr Vorgesetzter aufhält, weiß ich leider nicht. Auch der Thort weiß es nicht. Aber er ist in der Gewalt unserer Leute. Sterben wir, stirbt Chrekt-Orn.«
    Der Topsider gab einen knarrenden Laut von sich. »Was, wenn Chrekt-Orn schon tot ist? Gilt Ihre Kette der Notwendigkeiten dann auch in diese Richtung? Stirbt Chrekt-Orn, stirbt der Thort? Sie haben mir Ihren Individualnamen noch nicht genannt. Sie sind ein weibliches Wesen. Erlaubt Ihre Kultur es, einem unbekannten Mann Ihren Namen zu offenbaren?«
    »Nur wenn er mich nicht nur zum Tanz auffordert, sondern ernste Absichten hat«, sagte sie und lachte.
    Der Topsider weitete die Augen ein wenig. »Meine Absichten sind durchaus ernst.«
    Sie sagte: »Mein Name ist Anne Sloane.«
    »Ensloun« wiederholte der Topsider. »Ein Name mit Bedeutung?«
    » Sloane bedeutet Kriegerin .« Sie zögerte kurz. » Anne bedeutet Gott war gnädig .«
    Der Topsider knarrte wieder, ein wenig leiser. »Gott? Hier ist hier. Jetzt ist jetzt. Bündele deine Kraft. Ein Jenseits gibt es nicht. Elfter Satz der Sozialen Weisung.«
    »Sie müssen es ja wissen«, sagte Sloane mit allem Sarkasmus, den sie aufbringen konnte. Im Stillen gab sie ihm recht: Hier ist hier. Jetzt ist jetzt. Bündele deine Kraft. »Lassen Sie uns frei«, sagte sie. »Und Sie bekommen Chrekt-Orn zurück.«
    »Ich entstamme keiner Kaufmannsgilde«, sagte der Topsider. »Deswegen mag ich mich irren; aber: Wäre das nicht ein schlechtes Geschäft? Zwei gegen einen?«
    »Ist Chrekt-Orn Ihnen so wenig wert?«
    » Wert? Schon wieder ein Kaufmannswort.«
    »Haben Leben in Ihrer Kultur keinen Wert?«
    Er schien nachzudenken. »Mir obliegt die Sorge über etwa eine Million Artgenossen in diesem System«, sagte er. »Wäre das auf Ihrer Skala ein hoher oder ein niedriger Wert?«
    »Sie sehen mich gerührt«, sagte Sloane. »Vielleicht sind Sie von so viel väterlicher Verantwortung selbst gerührt. Falls Ihnen Tränen der Rührung kommen, reiche ich Ihnen gern ein Tuch. Wesen meiner Art können Krokodile einfach nicht weinen sehen.«
    Mindestens hätte sie erwartet, dass er fragen würde, was Krokodile seien. Genkt-Tarm fragte nicht. Er sagte: »Ich schätze Chrekt-Orn hoch. Seine strategische Intelligenz ist beachtlich. Sein unvergleichliches Einfühlungsvermögen gebietet Respekt. Dieses Einfühlungsvermögen hat ihn dazu veranlasst, die Kapitulation des Thort persönlich entgegenzunehmen, so, wie der Thort es erbeten hat.«
    Plötzlich ging ihr auf, wie aberwitzig ihr Gespräch war: Sie, ein Mensch von der Erde, und der Echsenartige, zwei Fremde im Wega-System, unterhielten sich in Anwesenheit des Thort, des Repräsentanten der einheimischen Bevölkerung, über ihn, als wäre er eine Statue, ein Mitbringsel von einem Basar.
    Tatsächlich saß der Thort schweigsam und bewegungslos neben ihr, die Hände flach nebeneinander auf den Tisch gelegt. Er hatte die beiden äußeren Augen geschlossen, nur das Stirnauge schaute den Topsider unverwandt an.
    Als hätte er dieselben Gedanken wie sie, sprach nun Genkt-Tarm den Thort an: »Ich bin Funktionselement einer Operation, Thort. So unersetzlich Chrekt-Orn uns als Person ist – die Funktion eines Oberbefehlshabers kann ein anderer erfüllen. Ich. Meine Empathie steht der Chrekt-Orns bedauerlicherweise nach. Dennoch hege ich die Vermutung, dass in Ihnen, Thort, Person und Funktion unlösbar miteinander verschmolzen sind. Niemand wird, wenn Sie sterben, unmittelbar in Ihre Funktion einrücken. Korrigieren Sie mich, wenn nötig.«
    »Es wird ein neuer Thort kommen«, sagte der Thort. Es klang so sachlich, als spräche ein Computer.
    »Gewiss«, sagte der Topsider und rutschte auf dem Stuhl in eine neue, bequeme Position. »Es wird ein neuer Thort kommen, und man wird ihn berufen im Roten Palast von Thorta.« Die sechs Finger seiner Hand bildeten wiederum eine Kugel. »Nun steht Thorta unter unserem Befehl. Auch der Rote Palast steht unter unserem Befehl. Ich bin kein

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