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Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Titel: Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Mann zuckte zusammen.
    »Die Menschen versuchen zu fliehen, aber die Schneidlaser versperren ihnen den Weg. Ich sehe hier Leute in ihrer Verzweiflung von der Brücke in die Tiefe springen. Andere haben Schusswaffen gezückt und ...«
    Es knallte erneut, dann setzte ein rhythmisches Hämmern ein, das Iwan sofort als Maschinengewehrfeuer erkannte. Unwillkürlich fragte er sich, wie es diesen Zivilisten gelungen war, schwere Waffen an den Polizeistreifen vorbeizuschmuggeln.
    »Sie schießen!«, fuhr der Reporter gegen den Lärm anbrüllend fort. »Einige hier schießen auf die Fantan. Die Regierung hatte bislang immer zur Mäßigung angemahnt. Das Militär hatte Befehl, zu schweigen und zuzuschauen. Doch das Maß scheint voll zu sein. Diese Menschen hier nehmen den Kampf auf. Sie ... Ach, du Scheiße, Chris, film da rüber! Der Typ mit dem Motorradhelm!«
    Erneut verwischte das Bild und stabilisierte sich dann auf einem einzelnen Mann, der inmitten der herumliegenden Reste der rüde unterbrochenen Brückenbesetzungsparty niederkniete und eine große Sporttasche öffnete. Er trug eine schwarze Lederkluft und einen Helm mit verspiegeltem Visier. Auf seinem Rücken hing ein flacher Hardcase-Rucksack.
    Ishy keuchte neben Iwan erschrocken auf. »Miyagi«, entfuhr es ihr.
    Iwan hatte keine Ahnung, ob das ein japanischer Fluch war oder ob es bedeutete, dass sie den Mann beim Namen kannte.
    »Was holt er da aus seiner Tasche?«, fragte der Reporter. »Es sieht aus wie ein tragbarer Raketenwerfer!«
    »FGM-148 Javelin«, murmelte Iwan. »Gibt's die immer noch?« Er kannte die vor vierzig Jahren in Dienst gestellte Panzerabwehrlenkwaffe noch aus seiner Zeit in Afghanistan.
    Der Schütze schien sich mit dem Waffensystem gut auszukennen. Binnen Sekunden hatte er alle nötigen Vorbereitungen getroffen, hockte sich hin und schulterte den Werfer. Ohne die Kamera zu bemerken, die auf ihn gerichtet war, visierte er sein Ziel an und feuerte.
    Der Kameramann von MSNBC riss sein Objektiv herum und folgte der Rakete, als diese steil in den Himmel schoss. In etwa hundertfünfzig Metern Höhe beschrieb sie eine Kurve und stürzte beinahe lotrecht wieder nach unten.
    Überhöhter Angriff, dachte Iwan. Eine der zwei Angriffsmodi der Waffe neben dem direkten Angriff. Er eignete sich besonders gut gegen Ziele mit schwächer geschützten Oberseiten – oder gegen Objekte, die die Form einer fliegenden Untertasse hatten.
    Die Fantan in ihrer Flunder schienen nicht einmal begriffen zu haben, was da auf sie zukam, als die Rakete im nächsten Moment von oben auf ihr Gefährt einhämmerte. Es gab eine donnernde Explosion, und das Fantan-Schiff sackte nach unten aus dem Bild. Rauchend trudelte es dem Wasser unter der Brücke entgegen.
    »Treffer!«, jauchzte der Reporter. »Ich kann es kaum glauben. Die Menschheit hat ihren ersten erfolgreichen Schlag gegen die Fantan geführt. Dieser Mann, wer immer er sein mag, wird schon morgen auf dem ganzen Erdball als Held gefeiert werden.«
    Der Schütze spurtete unterdessen auf das Brückengeländer zu. Ein rubinroter Energiestrahl bohrte sich hinter ihm in die Brücke. Offenbar waren die Fantan zwar groß darin, Leuten Dinge wegzunehmen, aber selbst schlechte Verlierer.
    Mit einer fließenden Bewegung, die auf langes Training schließen ließ, riss der Mann einen Haken von seinem Gürtel, der mit einem elastisch wirkenden Tau verbunden war, das unten aus dem Hardcase austrat. Ohne auch nur innezuhalten, klinkte er den Haken am Geländer der Brücke ein, dann sprang er mit beiden Beinen hinauf und warf sich, die Arme ausgebreitet wie ein Klippenspringer, in die Tiefe.
    »Der ist verrückt.« Iwan schüttelte fassungslos den Kopf. »Der Kerl ist vollkommen irre.« Sein Blick zuckte zum Übersichtsbild der Kameradrohne, die den Sturz des Vermummten bis zur Wasseroberfläche verfolgte.
    Iwan fühlte sich in einen Actionfilm versetzt, als er sah, wie der Mann kurz über den Wellen irgendeinen Mechanismus betätigte und dadurch den Hardcase-Rucksack abwarf, der von dem elastischen Seil wieder in die Höhe gezogen wurde.
    Gleichzeitig schoss vom Ufer ein blaugraues Schnellboot heran. Während der untertassenartige Schweber der Fantan um die eigene Achse rotierte und rote Energiestrahlen das Wasser der San Francisco Bay zum Kochen brachten, drosselte der Fahrer des Schnellboots direkt neben dem Brückenspringer sein Gefährt, und ein zweiter Passagier zog den im Wasser Schwimmenden an Bord. Im Nu waren sie wieder

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