Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol
den ersten Schritt in Richtung ihres Gefangenen, als sie abrupt stehen blieb und den kleinen ferronischen Tablet-Computer aus der Tasche ihrer Hose zog, den sie vor ihrem Einsatz erhalten hatte.
Sie tippte auf dem Touchscreen herum, und es sah so aus, als würde sie von da an einer Nachricht lauschen oder einem eingehenden Funkgespräch. Sekunden später rief sie erneut seinen Namen.
Er löste sich aus seinem Versteck, ging zu ihr. »Bitte entschuldige mich. Ich habe ... überstürzt gehandelt.«
Sie ging mit keinem Wort darauf ein. »Das hier musst du dir ansehen.« Darja nahm wieder einige Schaltungen auf dem Touchscreen vor. »Es ging vor zwei Minuten ein, und es scheint live gesendet worden zu sein. Der Ferronen-Computer hat das Signal aufgefangen.«
Auf dem kleinen Bildschirm erschien ein Abbild von Perry Rhodan.
Er lebte.
Tako fühlte unendliche Erleichterung. Aber das konnte nicht alles sein. Offenbar verkündete Perry keine sonderlich guten Nachrichten, sonst hätte Darja ganz anders reagiert.
In den nächsten Sekunden hörte er Rhodans Botschaft, die dieser an den neuen Oberbefehlshaber der Invasion richtete, Chrekt-Orns Nachfolger.
»Er hat, was die Topsider suchen? Was soll das ...?«, fragte Tako, doch das weitere Geschehen riss ihm die Worte von den Lippen, die er noch hatte aussprechen wollen.
Ein zweites Funksignal ging ein, diesmal aus topsidischer Quelle. Es zeigte, wie Rhodans Schiff – wie immer er daran gelangt sein mochte – von dem arkonidischen Schlachtschiff an Bord gezogen wurde, das unter der Gewalt der echsenartigen Invasoren stand.
»Dir ist klar, was das bedeutet?«, fragte Kakuta. »Perry hat in letzter Not geblufft. Aber die Topsider haben ihn gefangen genommen. Er ist so gut wie tot.«
»Wir wissen nicht, ob er geblufft hat. Er könnte tatsächlich ...«
»... besitzen, was die Echsen suchen?« Tako lachte, doch es lag nicht der kleinste Funken Humor darin. Nur Bitterkeit drückte sich in den Lauten aus. »Woher sollte er? Und wieso hat er sich dann so schwammig ausgedrückt? Nein, er weiß selbst nicht, wovon er eigentlich spricht.«
»Das können wir nicht mit Sicherheit sagen, Tako!« Darja wandte sich abrupt ab, eilte zu dem Gefangenen, der nach wie vor gefesselt gegen den Stamm des Baumriesen lehnte.
Der Teleporter überlegte, ob er sie abfangen sollte. Darja würde Chrekt-Orn die Aufzeichnung vorspielen und seine ... Meinung einholen. Aber war das klug? Sollte man dem Topsider diese Information nicht besser vorenthalten?
Wie dem auch sei – Kakuta dachte zu lange nach. Darja stand bereits vor ihrem Gefangenen und hielt den Tablet-Computer so, dass er die Bildschirmwiedergabe erkennen konnte.
Tako kam gerade rechtzeitig, um das Ende der Funkbotschaft ein zweites Mal zu sehen.
Chrekt-Orn reagierte nicht anders, als er es erwartet hatte. »Ihr Anführer hat einen großen Fehler begangen. Für Sie ist die Zeit gekommen, aufzugeben. Darja Morosowa, Sie sind eine kluge Frau! Denken Sie nach.«
»Seien Sie still!«, befahl Tako.
Der Topsider kümmerte sich nicht darum. »Sie sehen, dass Sie keine Chance haben. Ebenso wenig wie dieser Perry Rhodan, der von sich behauptet, von der Überlieferung der Ferronen angekündigt worden zu sein als mystischer Retter.«
»Still!«, verlangte der Teleporter erneut.
»Geben Sie auf, und ich werde dafür sorgen, dass Sie am Leben bleiben. Darja, Sie wissen, dass ich über die notwendige Macht und Entscheidungsgewalt verfüge. Und Ihnen ist auch klar, dass ich Sie nicht anlüge!«
Tako Kakuta zog das Messer, das er in einer ferronischen Gürtelschnalle um die Hüfte trug.
»Hör auf!«, fuhr Darja ihn an. »Steck die Waffe weg!«
»Er belügt dich! Er will ...«
»Denken Sie nach!«, rief Chrekt-Orn. »Sie sind ganz allein auf einer fremden Welt! Niemand hilft Ihnen. Sie sind verloren! Ich bin der Einzige, der dafür sorgen kann, dass ...«
Kakuta stieß Darja Morosowa beiseite, die sich ihm in den Weg stellte, und legte dem Topsider die Schneide des Messers an den Hals. »Halt den Mund!«
»Der zehnte Satz der sozialen Weisung sagt: Suche stets die Wahrheit. Deinen Zorn richte auf die Wahrheit, nicht auf jenen, der sie ausspricht. Achte ihn!«
»Du dreckige Echse! Ihr seid Mörder! Bestien! Ich sollte ...«
Darja packte seinen Waffenarm, riss ihn zurück. »Ich lasse nicht zu, dass du ihm etwas antust!«
»Du stellst ihn also über mich?«
»Es wäre Mord, Tako! Chrekt-Orn ist wehrlos, und egal, was er getan haben
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