Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol
Entscheidung zu fällen, nur zehn Minuten nachdem er die Führung über die TOSOMA übernommen hatte, über ein halbes Wrack, das wohl seit 10.000 Jahren etliche Meter tief im Meeresgrund steckte.
Der Arkonide dachte über das nach, was er soeben selbst gesehen hatte: Bilder der brennenden Wüste Gobi und des Fantan-Raumers, der mitten aus dem Chaos ragte. Offenbar hatte es einen Anschlag gegeben, und wer auch immer ihn initiiert hatte ...
... nun wurde es ernst.
Es gelang Crest, zusammen mit Pounder auf das kleine Display zu blicken, das matt leuchtete. Der neue Kommandant der TOSOMA wählte das Symbol an, das für eine vorbereitete Textnachricht stand.
Demnach hatte es eine atomare Explosion in wenigen Kilometern Entfernung von Terrania gegeben. Die Flammen loderten bereits viel länger als während einer normalen Atomexplosion, als würden sie ständig neu entfacht werden, und sie konzentrierten sich rund um das Spindelschiff der Fremden. Genaueres wusste noch niemand, doch viele sahen die Stadt, die ihre Anhänger symbolträchtig das Tor zu den Sternen nannten, schon verloren.
Allerdings war Crest bekannt, dass der riesige Raumer der Außerirdischen nicht in unmittelbarer Nähe Terranias stand. Es basierte schlicht auf einer optischen Täuschung: Aufgrund der gewaltigen Höhe des Raumschiffs wirkte es von manchen Blickwinkeln aus der Umgebung so, als berühre das Schiff fast die äußeren Gebäude. Deshalb verbreiteten die Medien bereits Fehlberichte.
Die Menschen dieses Planeten konnten die Position eines solchen Giganten in der Wüstenumgebung nicht korrekt einschätzen. Sie waren es nicht gewohnt, Gegenstände dieser Größe zu sehen, geschweige denn, sie mit anderen in Beziehung zu setzen. In Wirklichkeit war der Spindelraumer mehrere Kilometer von Terrania entfernt niedergegangen – aber dennoch viel zu nah, falls das Schiff explodieren sollte oder an seinem Standort nach diesem ersten unbedachten Angriff ein Krieg ausbrach.
Lesley Pounder gab nach wenigen Sekunden einen schwerwiegenden Befehl. Einen Befehl, der eine Katastrophe auslösen würde. Eine notwendige Katastrophe. Crest hätte genau wie Pounder gehandelt.
»Alles fertig machen zum Start! Keine Simulation, dies ist der Ernstfall!«
Sofort brach in der Zentrale fieberhafte Aktivität aus. Pounder atmete tief ein und schloss die Augen. Damit bewies er, dass er eines der wichtigsten Prinzipien der Schiffsführung unter solchen Notbedingungen verstand und bereit war, es konsequent umzusetzen: Er delegierte und verließ sich auf die Fähigkeiten seiner Untergebenen.
Deren Handlungen zu überprüfen oder jedem Einzelnen zu sagen, was er zu tun hatte, war schlicht nicht möglich. Aber sie kannten sich auf ihren jeweiligen Plätzen sicher ohnehin besser aus als er.
In diesem Fall war für die Simulation alles vorbereitet gewesen, ein Test des Ernstfalls – den sie nun überspringen mussten. Das Leben ließ diesmal keine Zeit für Theorie und gute Vorbereitung. Es hieß, rasch zu handeln.
»Crest«, sagte Pounder. »Ich brauche Ihren Rat.«
Der Arkonide sah ihn ernst an und versuchte, zuversichtlich zu wirken. Er ahnte, was sein Gegenüber bewegte. Es war zwar das Los eines Kommandanten, auch schwierige Entscheidungen treffen zu müssen, doch meistens geschah dies nicht schon unmittelbar nachdem er seinen Posten antrat. Und dies war durchaus eine sehr schwere Entscheidung.
»Gerne«, sagte Crest. Er würde tun, was in seiner Macht stand, um Pounder beizustehen.
Dieser wandte sich noch einmal an seine Mannschaft. »Meldung, sobald alles bereit ist!« Nach diesen Worten drehte er sich wieder zu dem Arkoniden und senkte die Stimme. »Wenn wir starten und sich die TOSOMA aus dem Meeresgrund befreit, lösen wir ein Erdbeben aus. Das Schiff ist zu weit eingesunken und zu sehr mit seiner Umgebung ... verwachsen, als dass wir es vermeiden könnten. Das Volumen der TOSOMA ist außerdem so groß, dass es eine Flutwelle gibt, wenn wir aufsteigen und aus dem Wasser brechen. Crest, darf ich denn ...«
»Das stimmt«, unterbrach der Arkonide. »Aber Sie wissen, dass Sie starten müssen. Sie haben es bereits angeordnet, und es steht fest, seit ganze Heerscharen an Spezialisten es untersuchen und vorbereiten. Was wäre die Alternative, Mister Pounder?«
Der ehemalige Flight Director der NASA schluckte hörbar. Er wich Crests Blick nicht aus. »Es gibt keine. Die Frage ist nur, ob es jetzt geschieht oder in ein paar Stunden oder vielleicht sogar
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