Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol
sind also Ihre Machtmittel, ja? Wie gut zu wissen, dass Sie bedeutungslos sind, Rhodan. Dann kann ich mich wieder dem eigentlichen Problem zuwenden. Die Ferronen bleiben uneinsichtig und leisten weiterhin Widerstand? Sie werden den Preis dafür bezahlen.«
7.
Der Tod ist keine Antwort
Wega-System, Planet Pigell
Tako Kakuta materialisierte mit Chrekt-Orn irgendwo im Dschungel, mitten im üppig wuchernden Nichts. Er war ungezielt gesprungen, was durchaus mit einem gewissen Risiko verbunden war. Die Wut hatte ihn nach der Diskussion mit Darja so übermannt, dass er nicht lange nachgedacht hatte. Nur eins war ihm vor dem Sprung wichtig gewesen: so weit weg wie möglich, in weithin unbesiedeltes Gebiet mitten im Dschungel.
Der gefesselte Topsider, noch immer in seiner sitzenden Haltung, kippte rückwärts um. Es gab keinen Baumstamm mehr, der ihn im Rücken stützte. Chrekt-Orn fiel in einen Berg aus Blättern, die teils zur Seite stieben und langsam wieder zu Boden trudelten. Äste brachen knackend unter seinem Gewicht. Kleine Wasserfontänen klatschten auf die umliegende Vegetation.
Wasser?, fragte sich der Teleporter beiläufig.
Etwas wand sich halb unter Chrekt-Orns schwerem Körper hervor, zuckte dabei und fauchte jämmerlich. Ein unterarmlanges, pelziges Nagetier mit vielen Beinchen, die hilflos durch die Luft ruderten.
Es war kein Wasser gewesen, sondern das farblosblasse Blut dieses Tieres.
Trotz seiner Fesseln und der eng an den Körper geschnürten Arme drückte sich der Topsider zurück in eine sitzende Position. Tausend Käfer wimmelten in dem zerstörten Blätterversteck; ein Dutzend tropfte von Chrekt-Orns Rücken, andere versuchten, unter der Kleidung Zuflucht zu finden. Offenbar hatte das halb zerquetschte Nagetier in den letzten Sekunden seines Lebens eine ergiebige Nahrungsquelle entdeckt; einige der Insekten krochen aus dem toten, halb offen stehenden Maul heraus. Die blasse Zunge hing bis auf den Boden.
»Und jetzt?«, fragte Chrekt-Orn ungerührt. Die Teleportation, die dem Topsider beinahe wie ein Wunder erscheinen musste, schien ihm nichts auszumachen. Ebenso wenig, dass er mit dem hasserfüllten Menschen allein war.
Tako schaute auf den zermalmten Unterleib des verendeten Tieres und auf die wimmelnde Schwärze der Käfer, die sich mehr und mehr auflöste. Statt etwas zu sagen, hob er das Messer. Seine Finger krampften sich um den Griff.
»Tun Sie, was Sie glauben tun zu müssen«, sagte der Topsider. »Ich fürchte den Tod nicht. Aber Sie hätten mich ebenso gut in Ihrem Versteck töten können. Oder wollten Sie Ihrer Gefährtin den Anblick ersparen? Darja Morosowa ist ...«
»Seien Sie still!«
»So? Sie nennen mich nicht mehr eine dreckige Echse? Wie komme ich zu dieser Ehre?«
Die Herablassung in diesen Worten war für Tako Kakuta wie ein Schlag ins Gesicht, und sie rang ihm widerwilligen Respekt ab. Chrekt-Orn ließ sich nicht von seinen Gefühlen hinreißen, wie es ihm selbst soeben geschehen war.
Er ging mit dem Messer auf den Gefesselten zu.
»Tun Sie es! Rammen Sie mir die Klinge in die Brust. Topsidische Meuchelmörder bevorzugen es übrigens, ihren Opfern die Zunge herauszuschneiden. Sie wollen sie damit entehren, doch für mich ist es nur ein Zeichen ihrer eigenen Schande. Erbärmlich. Wie Sie! Und gerade, als ich wegen Ihrer Gefährtin Darja dachte, Ihr Volk wäre auf einem gewissen kosmischen Niveau angelangt, das es befähigt ...«
»Sie brauchen den Tod nicht zu fürchten«, unterbrach Tako den Redeschwall. »Sie zu erstechen hätte ich in der Tat auch ohne eine Teleportation erledigen können. Ich will meine Kräfte nicht unnütz vergeuden.« Er durchtrennte Chrekt-Orns Fesseln mit zwei gezielten Schnitten.
Der Topsider blieb sitzen, offensichtlich doch verblüfft. Er hob langsam eine Hand, pflückte sich einen der Käfer vom Hals. »Wohin haben Sie mich gebracht?«
»Mitten ins Nirgendwo«, sagte Tako.
Er schaute sich selbst zum ersten Mal genauer um. Bäume und dichte Farngewächse wucherten überall. Von vielen Ästen hingen kopfüber pilzartige Gewächse mit großen, rot leuchtenden Hüten nach unten. Zwischen Büschen spannten sich feucht schillernde, metergroße Netze aus seidigen Fäden. Ganz in der Nähe zitterte eines dieser kunstvoll gesponnenen Gebilde, als eine Spinne mit faustgroßem, feistem Zentralleib auf fingerlangen Beinen darüberhuschte. Ein mehrere Zentimeter langer Kokon baumelte am Rand unter einem Blatt.
Aus allen Richtungen drang
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