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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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zerbrechen. »Diese Stücke hier stammen aus den unterschiedlichsten Epochen. Dafür kann es nur eine Erklärung geben.«
    »Ja? Sagen Sie sie mir!« Crests Puls hämmerte hart. Der Arkonide hatte diese Frage längst für sich beantwortet. Was er von Aescunnar wollte, war Bestätigung.
    »Diese Station verfügt über zwei Kälteschlafliegen, sagen Sie. Sie wurden benutzt. Also liegt der Schluss nahe, dass die beiden Arkoniden in regelmäßigen Abständen aus dem Tiefschlaf erwacht sind und mit einem Tauchboot die Oberfläche der Erde aufgesucht haben!«
    »Ich stimme Ihrem Schluss zu«, entgegnete Crest. »Aber wenn er zutrifft, wo sind dann diese beiden Arkoniden jetzt?«
    »Dazu fallen mir zwei Erklärungen ein: Entweder sie sind tot – oder in diesem Augenblick auf der Oberfläche unterwegs.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weder unsere einstweilen noch hypothetischen Arkoniden sind hier, noch das ebenfalls noch hypothetische Tauchboot.« Aescunnar zog ein Taschentuch aus der Hosentasche, nahm den Hut ab und wischte mit dem Tuch den Schweiß ab, der sich auf seinem nahezu kahlen Kopf gebildet hatte. »Aber wenn Sie mich fragen, tippe ich auf tot.«
    »Weshalb?«
    »Aus zwei Gründen. Erstens: Diese Arkoniden müssen alt sein, sehr alt. Diese Artefakte belegen, dass sie oft an die Oberfläche gegangen sind. Trotz der Kälteschlafeinrichtungen sind sie also langsam gealtert.«
    »Das leuchtet ein«, pflichtete Crest bei. Mit einem Zögern, von dem er hoffte, dass Aescunnar es nicht wahrnahm. Der Historiker konnte nicht ahnen, dass mindestens ein Arkonide, der sich in der Station aufgehalten hatte, potenziell unsterblich gewesen sein mochte. »Der zweite Grund?«
    »Logik. Diese Arkoniden waren auf einer primitiven Welt gestrandet, ohne Möglichkeit der Rückkehr in die Heimat. Ihre einzige Hoffnung war also, dass eines Tages Arkoniden oder Angehörige einer anderen Art, die den überlichtschnellen Raumflug beherrscht, zur Erde kommen würden. Diese Hoffnung hat sich mit Ihrer Ankunft, Crest, erfüllt. Wenn diese Arkoniden also noch leben, wieso haben sie sich nicht längst gezeigt?«
    Die Logik des Menschen war makellos. Und erschütternd. Crests Atem beschleunigte sich, ihm wurde schwindlig. Wieso hatten diese Arkoniden – sollten sie noch am Leben sein – auf die Rettung verzichtet? Wieso war Quiniu Soptor, die einzige verbliebene Überlebende der Besatzung der AETRON, mit dem mysteriösen Roboter Rico durch den Transmitter in der Kuppel gegangen, anstatt sich ihm und Thora anzuschließen? Hatte sie etwas erfahren, was ihr wichtiger war, als sich ihren Artgenossen anzuschließen? Hatte Soptor etwa die Spur der Unsterblichkeit gefunden? Und: Wieso waren diese beiden – nach wie vor hypothetischen – Arkoniden nicht durch den Transmitter gegangen? Hatten sie gewusst, was sie in der Gegenstation erwartete? Oder war es möglich, dass sie von der Existenz des Transmitters nichts geahnt hatten?
    Crest wurde schwindlig. Er machte einen Schritt zurück, lehnte sich gegen einen der Tische, um sich abzustützen. Doch es war zu spät. Seine Knie knickten durch. Crest versuchte, sich an der Tischplatte festzuhalten. Seine ausgestreckten Arme fegten über den Tisch, ohne Halt zu finden.
    Der alte Arkonide ging in einem Schauer von Artefakten zu Boden.
    »Crest!« Aescunnar war mit einem Satz bei ihm. »Haben Sie sich etwas getan?« Der Historiker griff ihm unter die Achseln, richtete Crests Oberkörper auf.
    »Ich glaube nicht.« Ein pulsierender Schmerz ging vom linken Ellenbogen des Arkoniden aus. Er legte die rechte Hand auf die Stelle, betastete sie. »Nur eine Prellung. Es geht schon wieder.«
    »Ich helfe Ihnen auf!« Aescunnar wartete die Zustimmung Crests nicht ab. Er zog ihn hoch. »Hier, stützen Sie sich ab!« Er führte die Hände des Arkoniden auf die Tischplatte. Crest folgte dankbar seiner Führung.
    Der Historiker ging in die Knie und machte sich daran, die Gegenstände aufzuheben, die zu Boden gefallen waren.
    Crest zwang sich, langsam zu atmen. Er versuchte, den Strudel der einander überschlagenden Gedanken zu ignorieren. Der alte Arkonide heftete den Blick auf die Tischplatte. Kein Staub, registrierte er. Wie war das möglich? Sein Blick begann zu wandern, blieb an einer Schriftrolle hängen. Sie war aus einem dicken braunen Material gefertigt. Es musste ein Vorläufer des irdischen Papiers sein. Die Rolle hatte sich eine Handbreit entrollt. Schriftzeichen waren zu sehen. Schriftzeichen, die ...
    Crest

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