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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Busbahnhof.
    Mildred beobachtete zwei Passanten, die interessiert auf den Ilt in der fremdländischen Kleidung starrten, und winkte Tiff und Gucky rasch hinter eine Betonmauer, die sie vor neugierigen Blicken schützte.
    Gucky streckte sich. »Nein. Das wird nicht nötig sein. William Tifflor wurde das letzte Mal in Washington gesehen, also arbeiten wir uns von West nach Ost durch.«
    Sie waren mit Guckys Vorgehen einverstanden. Von Seattle begann eine Teleportations-Odyssee quer durch das Land.
    Mildred bedauerte es ein wenig, nicht länger in Seattle bleiben zu können. Auch wenn sie der Heimatstadt den Rücken gekehrt hatte, verband sie noch einiges mit ihr. Aber dafür war keine Zeit. Sie konnten nicht wissen, wann man in Terrania anfing, nach dem Ilt zu fahnden. Zwar war Gucky kein Gefangener, doch sein Verschwinden würde auffallen.
    Sie hielten sich nirgends länger auf. Mildreds Bewunderung für Guckys Können wuchs ins Grenzenlose. Der Ilt war ohne Zweifel ein Teleporter wie kein Zweiter. Zwar brauchte auch er seine Pausen, doch innerhalb von nur zwei Tagen waren sie vollkommen kostenlos und ohne Aufsehen mitten in den USA angelangt.
    Ihr nächster Stopp führte sie zu einer Tankstelle mit Motel und Schnellrestaurant an einem Freeway. Allerdings ging es dieses Mal nicht weiter.
    Tiff sah sich verwundert um. »Was soll das? Was wollen wir an dieser Absteige?«
    »Mittag essen«, sagte der Ilt knapp. »Ich will diese gelben Stangen aus Mittelamerika, die in Fett triefen.«
    Verwundert runzelte Tiff die Stirn. »Pommes frites? Die kommen aus Belgien.«
    »Mittelamerika«, beharrte Gucky. »1493. Damals hießen sie Kartoffeln. Hast du eigentlich in der Schule nur Kreide geholt?«
    Mildred grinste in sich hinein. »Du brauchst Brennstoff. Das Teleportieren strengt ganz schön an, was?« Sie hatte den Eindruck, dass der ohnehin schlanke Ilt innerhalb der letzten zwei Tage abgenommen hatte.
    Guckys Schweigen war ihr Antwort genug. Der Mausbiber watschelte aufrecht auf die elektrische Tür zu.
    »Warte!« Tiff hielt ihn an einem Haarbüschel am Hals fest. »Du kannst da so nicht rein!«
    Guckys giftiger Blick sorgte dafür, dass Tiff die Finger hastig öffnete und ihn losließ.
    »Was heißt das: so nicht rein?«, äffte Gucky Tiffs Tonfall nach. Er hob den chinesischen Hut an. »Ist meine Frisur in diesem Teil der Galaxis außer Mode?«
    »Du weißt, was Tiff meint.« Mildred benutzte den bittenden Blick, der schon zuvor bei Gucky gezogen hatte, wenn der Ilt und Tiff aneinandergerieten. Sie war sicher, hinter der ruppigen Art des Ilts verbarg sich ein herzensgutes Wesen. »Wir können dir Pommes holen.«
    Gucky sah zweifelnd aus. Offenbar reichte sein Vertrauen noch nicht so weit, ihr und Tiff etwas so Wertvolles wie Pommes frites anzuvertrauen. »Gibt es keine andere Möglichkeit?«
    »Doch«, sagte Tiff liebenswürdig. »Zieh das Gewand aus und geh auf allen vieren. Dann können wir behaupten, du wärst ein Mischlingshund. Oder ein Laborunfall.«
    Guckys Nasenhaare zuckten. Sein Blick zeigte Todesverachtung. »Also gut, ich warte da hinter dem Busch.« Er zeigte auf eine Ansammlung von Rhododendren abseits des Interstate 74. »Aber beeilt euch.« Breitbeinig watschelte er davon.
    Mildred sah besorgt zur Straße hin, doch keiner der Wagen hielt. Je länger sie unterwegs waren, desto unvorsichtiger kam ihr Gucky vor. Bisher hatten sie mehr Glück als Verstand gehabt. »Hoffentlich erregt er kein Aufsehen.«
    »Ich glaube, er ist ziemlich ausgelaugt. Nach Hunderten von Kilometern quer durch das Land.« Tiff wies auf ein Straßenschild mit Meilenangabe. »Wir sind schon bei Peoria, mitten in Illinois! Ich habe genug Geld auf dem Konto, und dank Mercant kann ich darauf zugreifen. Schlagen wir Gucky vor, ein Auto zu mieten.«
    Mildred musterte Tiff kritisch. Worauf wollte ihr Freund hinaus? »Und warum sagst du das mir und nicht Gucky?«
    Tiffs Blick wurde bittend. »Weil du den besseren Draht zu ihm hast. Wir reisen seit knapp drei Tagen durch das Land und haben kaum mit ihm gesprochen. Was wissen wir schon von ihm? Vielleicht wird er fuchsteufelswild und würgt uns, wenn ich seine Parabegabung anzweifle.«
    »Du hast den falschen Eindruck von ihm. Gucky ist herzensgut.«
    »Zu dir vielleicht.«
    Mildred stemmte die Arme in die Hüften. Sie spürte, wie Ärger in ihr aufstieg. »Er hilft dir immerhin. Was willst du mehr? Er hat bisher alle deine Erwartungen bei Weitem übertroffen.«
    Tiff senkte beschämt den Kopf.

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