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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Außenstehende so wirkte, als habe er sich für Terrania geopfert.
    Mildred sah das anders. Timothy wollte im Weltall sein, er hatte seine Chance genutzt. Ob er ihnen zusehen konnte, vom Titan oder einem anderen Allkörper aus? Oder war er schon viele Lichtjahre entfernt, an den Orten, von denen er immer geträumt hatte?
    »Ich hab’s!« Die Tür glitt lautlos auf. »Nach Ihnen, Mylady.«
    Mildred folgte Tiffs galanter Aufforderung, zwängte sich durch den Spalt und fand sich in einem langen weißen Gang wieder. Eine schwache Notbeleuchtung fiel auf blassgrünen Linoleumboden.
    Tiff schloss die Tür hinter ihnen, packte Mildred an der Hand und führte sie in einen unverschlossenen Nebenraum nah am Eingang. Gelbes Licht schimmerte am Helm auf und beleuchtete Putzeimer, ein Regal mit Reinigungsmitteln sowie einen kniehohen, desaktivierten Saugroboter.
    Wie geplant drückte Tiff ihr einen weißen Kittel in die Hand – den Laborkittel von Shari Ghüren – und zog sich selbst ein ganz ähnliches Kleidungsstück an, das er extra für diesen Zweck angefertigt hatte. Die Helme ließen sie ausgeschaltet hinter einem Putzeimer liegen.
    Tiff zog sie im Dunkeln an sich. Seine Hände hinterließen ein angenehmes Kribbeln auf ihren Hüften. »Wenn sie uns erwischen, sage ich allen, es war meine Schuld.«
    Mildred schnaubte. »Komm mal aus deinem Legowunderland. In der Erwachsenenwelt ist schon jeder selbst für sein Tun verantwortlich.«
    Tiff küsste sie. Mildred erwiderte den Kuss. Ihr Herz raste, das Gefühl von Lebendigkeit erreichte einen neuen Höhepunkt. Tiffs Nähe, sein Geruch, der Geschmack seiner Lippen machten den Moment vollkommen. Sie wusste, was sie tat, auch wenn es gefährlich war. Sie brach mit Julian Tifflor in das Lakeside Institute of Mental and Physical Health ein – eine Unternehmung, die sich sicher nicht gut im Lebenslauf machte, wenn man sie erwischte.
    Es fiel ihr schwer, sich von Tiff zu lösen. Er fühlte sich so verdammt gut an. In seinen Armen lag die Kraft, sie zu halten und zu beschützen. Zugleich war er der kleine Junge, den sie hin und wieder mit einem inneren Augenzwinkern bemutterte. Vielleicht, weil es sie über sich hinauswachsen ließ, für andere stark zu sein. Gerade nach Timothys folgenschwerem Entschluss hatte Tiff einen Halt gebraucht, dem Mildred ihm bereitwillig geboten hatte.
    Sie schlüpften aus der Abstellkammer, Tiff ging zielstrebig voran. Er wusste, wo das Ende ihrer Suche lag, und brachte Mildred neben zwei noch nicht in Betrieb genommenen Antigravaufzügen eine Treppe hinauf. Shari Ghüren hatte in der Abteilung zur experimentellen Umsetzung außerirdischer medizinischer Kenntnisse gearbeitet und sie mit allen Informationen versorgt. Die Xeno – wie die Abteilung von den Mitarbeitern in Kurzform genannt wurde – befand sich im dritten Stock des Gebäudes. Noch wohnten die meisten Mitarbeiter in Zelten um das Institut herum. Wie Terrania wuchs das Lakeside von Woche zu Woche. Eines Tages würde die Anlage sicher eindrucksvoll sein.
    Sie gingen einen weiteren Gang mit grünem Boden und Notbeleuchtung entlang, fanden die Tür mit der Nummer sieben, die auf der linken Seite lag.
    Tiff nickte Mildred zu. Sie nickte zurück. Es war so weit. Mit einem tiefen Atemzug drückte sie die Klinke hinab und trat vor Tiff in den Raum.
    Mildred blinzelte gegen das Licht der Sterne, das durch ein breites Panoramafester fiel. Draußen glitzerte der Goshun-Salzsee, hinter ihm ragte Terrania auf. Dort wurde es niemals dunkel. Der Stardust Tower leuchtete blau in der Finsternis wie ein Laserschwert. Er schien jeden Tag ein Stück höher zu wachsen.
    So beeindruckend der Anblick auch war, Mildred ließ sich nicht die Zeit, ihn zu bestaunen.
    Hektisch sah sie sich im Raum um. Sie konnte niemanden entdecken. Hatte Ghüren ihnen falsche Informationen geliefert?
    Grelles weißes Licht flammte auf. Mildred fuhr herum, ihre Augen schmerzten. Sie schrie erstickt auf, als sich eine unsichtbare Hand an ihre Kehle legte und sie vom Boden riss. Das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, war vernichtend. Neben ihr erging es Tiff nicht besser. Er fluchte und würgte. Mildred sah, dass seine Stiefelspitzen über dem Boden in der Luft hingen. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen und erinnerte sich in Panik an den Krav-Maga-Kurs, den sie in Seattle besucht hatte. Die Stimme des Seminarleiters klang in ihrer Erinnerung auf: Dreißig Sekunden, wenn dich jemand würgt. Mehr hast du nicht. Dann ist es

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