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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Beschädigungen. Viele Häuser waren mit roten und braunen Parolen verschmiert, Glas und Trümmerstücke lagen auf den Straßen. Zur melancholischen Musik von Melware, die im Hintergrund aus dem Radio tönte, breitete sich vor Mildred eine Welt aus, die nicht mehr ihre zu sein schien. Das war nicht das Amerika, in dem sie aufgewachsen war, sondern etwas anderes, Fremdes.
    Es rächt sich, dass jeder Verrückte sein Gewehr haben darf , dachte Mildred. Und dass jeder im Netz nachlesen kann, wie er sich eine Bombe oder Sprengstoff bauen kann.
    Sie wusste, dass ihre Gedanken nur bedingt der Wahrheit entsprachen. Zum Teil waren die Armeetruppen in eines der Lager gewechselt oder überwältigt worden, weil sie nicht auf die eigene Bevölkerung hatten schießen wollen. Dadurch gerieten weitere Waffen in Umlauf. Es war zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Parteien gekommen. Wie in einem Glaubenskrieg war Fanatismus aufgeflammt und hatte die Gewalt auf beiden Seiten eskalieren lassen. Die einen hatten Crest zum Teufel stilisiert, die anderen zum Gottessohn und Erlöser. Zum Glück waren die Kämpfe inzwischen vorbei, die Pro-Rhodan-Fraktion hatte gewonnen, es herrschte weitestgehend Ruhe. Nur hin und wieder flammte der Konflikt im Kleinen wieder auf und forderte weitere Opfer.
    In Mildreds Erinnerung stiegen die Bilder auf, die um die Welt gegangen waren. Drummond und ein Rest treuer Truppenteile und Polizisten, die sich vor den Rebellen ins Weiße Haus retteten und dort verschanzten. Schlaglichtartig zogen die Momentaufnahmen vorbei. Der Angriff, die Schusswechsel und das breite Gesicht der blonden Aylin Kerson, die Stanley Drummond bei seinem Fluchtversuch zu einem gepanzerten Wagen erschoss.
    Die neue Regierung saß in Philadelphia. Ein Provisorium, das die Ruhe vorerst gewährleistete und sich wie die übrigen Regierungen der Erde der frisch gegründeten Terranischen Union angeschlossen hatte.
    »Was ist das?«, unterbrach Tiff seinen Bericht und damit auch Mildreds Gedanken.
    Mildred drehte den Kopf nach vorn, fort vom deprimierenden Anblick einer ausgebrannten Mall, hin zu einer Straßensperre. Auf dem leicht abfallenden Streckenabschnitt forderten Schilder die Geschwindigkeitsreduzierung bis hin zum Schritttempo. Nur eine Fahrspur war noch offen. Zwei bewaffnete Polizisten standen neben ihrem geparkten Streifenwagen und winkten Autos zu sich. Eine aufgebaute Überwachungskamera registrierte die vorbeifahrenden Fahrzeuge.
    Nervös sah Mildred auf Gucky. Ging der Ilt als Tier durch?
    Auf der bisherigen Reise hatten lediglich Passanten Gucky gesehen. Mildred, Tiff und der Ilt hatten sich bemüht, unauffällig zu bleiben und so schnell wie möglich weiterzukommen. Zweimal hatte man versucht, Gucky mit einem Pod zu fotografieren, aber der Ilt war beide Male schneller gewesen und hatte die Geräte telekinetisch zur Seite gerückt. Mit einer Polizeikontrolle wurden sie das erste Mal konfrontiert. Wenn die Beamten begriffen, dass sich ein Außerirdischer in diesem Wagen befand, würden sie sicher einen Medienrummel auslösen, der Tiffs Suche nach seinem Vater behindern konnte. Natürlich konnten sie teleportieren, um im Notfall zu entkommen, doch mit Guckys Auffliegen und ihren Bildern im Ever-Net würde jeder weitere Schritt schwierig bis unmöglich werden. Sie nehmen nur jeden zweiten Wagen, vielleicht haben wir Glück.
    »Das musste uns ja treffen«, fluchte Tiff, als einer der Polizisten ihnen zuwinkte. »Die Kamera hat uns schon, das könnte ich wetten.«
    »Wir kommen sicher durch«, sagte Mildred zuversichtlich. Sie konnten sich dank der Hilfe von Mercant ausweisen. Der ehemalige Geheimdienstler hatte ihnen gefälschte Pässe besorgt, die aufgrund der terranischen Mittel jeder Überprüfung standhalten mussten. Mercant wusste aus eigener Erfahrung, was es bedeutete, wenn ein Mensch »verschwand«, und hatte nicht gezögert, Tiff und Mildred zu helfen.
    »Sag nichts, Gucky«, beschwor Tiff den Mausbiber und fuhr wie gewünscht ein Stück seitlich versetzt vor den Streifenwagen.
    Der Beamte, der sie herausgewinkt hatte, kam sofort auf ihn zu. Er war sportlich, blond, hochgewachsen. Um seine grünen Augen lagen erste Fältchen. Ein typischer ehemaliger Footballer mit Speckansatz um die Hüfte, der in der Highschool auf dem Feld geglänzt haben mochte und nun in die Jahre kam. Mit einem freundlichen Lächeln beugte er sich zu Tiff und klopfte an die Scheibe.
    Tiff ließ das Glas herunter. Mildred hielt

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