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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Eine Risszeichnung des Gebäudes entstand vor seinen Augen. Am Ende des Raums führte ein Durchgang in einen engen Tunnel, von ihm zu einer Treppe und hinaus. »Gehen wir. PROTO, verlass das Gebäude zuerst und sammle weitere Daten.«
    Der Roboter rollte vor. Er überwand die Treppen spielerisch, ohne den Flugmodus einsetzen zu müssen.
    Rhodan betrachtete die Werte der Anzeige im arkonidischen Anzug. »Die Atmosphäre hat sich deutlich geändert. Ich glaube nicht, dass wir noch auf Zardik sind. Soweit ich das überblicke, ist die Luftzusammensetzung nahezu erdgleich. Sauerstoffmasken werden auch auf lange Sicht nicht nötig sein.«
    »Finden wir es heraus.« Thora ging dem Roboter nach.
    Rhodan machte sich Sorgen um sie. Die umsichtige Thora war ihm deutlich lieber, auch wenn sie schon immer zu impulsiven Aktionen geneigt hatte. Mit einem mulmigen Gefühl dachte er daran, wie Thora die chinesischen Belagerer der STARDUST in der Gobi mit Strahlenfeuer überzogen hatte. Er nickte den anderen zu und schloss zu Thora auf. Gemeinsam gingen sie die Treppe hinauf. Das fahle Licht der Anzüge beleuchtete den Aufgang. Oben erwartete sie eine verschlossene Metalltür, die in eine Betonmauer integriert war.
    Lossoshér berührte einen Schalter, lautlos versank das Metall und gab den Weg frei. Nacheinander traten sie hinaus. Grauer Nieselregen wehte ihnen entgegen und benetzte die Helmvisiere. Rhodan blickte in eine Trümmerlandschaft, die ihn unwillkürlich stehen bleiben ließ. Es roch nach Feuer und Unrat.
    »Was ist denn hier passiert?«, flüsterte Sue fassungslos.
    »Aufräumen geht anders«, merkte Bull an, doch es klang weder spöttisch noch sarkastisch. Die Stimme des Freundes brach weg. Der Anblick schien seinen Hals zuzuschnüren.
    Ein Schauer rieselte Rhodan über die Halswirbelsäule. Sie standen inmitten eines zerstörten Straßenzugs. Betonbauten, die kaum mehr welche waren, umgaben sie. Auch das Haus, aus dem sie kamen, war eine Ruine. Die stumpf wirkende Metalltür prangte in einer Wand, die als einzige noch komplett stand. Zwar war der Innenraum mit dem Zugang intakt, doch die Außenfassaden sahen aus, als hätten Titanen sie achtlos weggerissen.
    »Der Krieg gegen die Topsider«, murmelte Chaktor. »Dieses Gebiet muss ihrer Invasionsflotte zum Opfer gefallen sein, und noch konnten sie es nicht wieder aufbauen. Es gibt Gegenden, aus denen sind die Bewohner einfach weggezogen.«
    Ein dumpfes Grollen aus der Ferne ließ Rhodan aufhorchen. Gleichzeitig meldete sich PROTO im Helmfunk. »Ich messe Geschützgeräusche an. Kampfhandlungen in etwa fünfhundert Metern Entfernung.«
    »Zurück zum Transmitter!« Rhodan drehte sich um. Er sah, wie die arkonidischen Kampfanzüge aufgrund der Gefahrenmeldung automatisch die Stealth-Funktion aktivierten. Vor ihm verschmolzen Sue und Bull für einen Augenblick mit dem Grau der Straße, dann griff seine interne Anzugfunktion, und die beiden wurden für ihn wieder sichtbar, während Feinde sie nicht ausmachen konnten.
    »Warten Sie!« Thora griff seine Schulter. »Der Krieg im Wega-System ist vorbei. Wenn überhaupt, ist das eine Armeeübung in einer aufgegebenen Gegend. Es gibt keine Invasion derzeit, oder Chaktor?«
    Der Raumfahrer hob die Hände zu einer unbestimmten Geste. »Richtig. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wir das Wega-System verlassen haben. Die Bauweise entspricht meinem Volk, wenn sie auch altmodisch ist. Vielleicht stammt das Grollen von einer der Fkanftas, unseren Friedensfeiern. Nachdem die Topsider abgezogen sind, gab es sie überall, und sie finden zum Teil noch immer statt.«
    Bull wandte sich für alle hörbar an den Roboter. »PROTO, sind die Daten anhand der akustischen Werte erhoben?«
    »Sind sie«, antwortete PROTO so menschlich, dass Rhodan ein ganz anderes Bild vor Augen hatte als die Maschine aus Kunststoff und Metall.
    Rhodan zögerte. »Also gut. Gehen wir ein Stück vor. Dort drüben ist eine Anhöhe, von der aus wir in Richtung der Geräusche sehen können.« Er zeigte auf einen Schutthügel.
    Thora ging voran. Bedächtig folgten sie der Arkonidin.
    Rhodan konnte den Blick nicht von den zerstörten Häusern abwenden. Alles um ihn her sprach von Krieg und Schlachten. Raketen hatten gewütet, Geschütze hässliche Löcher gerissen, Luftangriffe ganze Straßenzüge zerbombt. Nirgendwo gab es Leben. Nicht einmal Ratten oder Aasfresser sah er. Das Bild lag wie tot vor ihm, grau in grau. Einzig am Horizont schimmerte durch den Regen eine

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