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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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übergehen wollte. »Die müssen doch mal unachtsam sein.«
    Rhodan sah eine Bewegung aus den Augenwinkeln und fuhr herum. Bull folgte seiner Geste.
    »Was …«, setzte Bull an.
    Rhodan reagierte bereits. Er machte einen weiten Sprung auf die Gestalt zu, die sich mit einem Messer in der Hand über Lossoshér beugte. Bull war dicht hinter ihm.
    »He!«, rief er und packte den Fremden. »Was soll das, wollen Sie ihn ausrauben?« Er hatte von Überfällen im Lager gehört.
    Der Ferrone wich vor ihm zurück, entfernte sich von Lossoshér.
    Lossoshér setzte sich verschlafen auf, geweckt durch Rhodans Ruf. Sein Blick blieb am Angreifer hängen. »Ihr«, sagte er ehrfürchtig. »Ihr seid es. Ihr seid zu mir gekommen!«
    Der laute Satz riss Chaktor auf der anderen Seite der Wärmeschale endgültig aus dem Schlaf. Aufgeschreckt sprang der Raumfahrer auf die Beine.
    »Ruhe!«, zischte der Ferrone mit dem gelben Tuch um die Stirn. »Wollt ihr das ganze Lager zusammenrufen?«
    Rhodan blickte besorgt auf das Messer in der Hand des Blauhäutigen. »Was wollen Sie? Wollten Sie ihn töten?«
    »Bei allen Bleichstätten, nein.« Guall steckte das Messer in den Brustgurt und hob beide Arme, als wolle er seinen Worten mehr Nachdruck verleihen. »Ich will reden.«
    Lossoshér richtete sich mühsam auf. »Natürlich, Herr, natürlich. Ihr möchtet mehr über Eure Bestimmung erfahren. Das dritte Auge wird die Ferronen ins Licht führen. Ihr beendet das Dunkle Zeitalter und …«
    »Halt den Mund, du alter Narr!«, zischte Guall. Rhodan fürchtete, er würde den Alten schlagen. »Ich bin kein Thort oder sonst ein Heilsbringer. Ich bin eine Missgeburt, verstehst du? Ich habe es weit bei Nerlan gebracht, weil er nichts von meinem dritten Auge weiß. Er darf es nicht erfahren! Ihr müsst die Klappe halten, sonst bin ich geliefert. Nerlan sammelt Exotische für seinen Nakuur. Da will ich nicht enden. Ich eigne mich nicht zur Haremsdame.«
    »Aber Herr«, jammerte Lossoshér. »Ihr müsst dem Ruf des Schicksals folgen. Zeigt Euch das Auge nicht den Weg?«
    Guall verzog das Gesicht. »Hör endlich auf mit dem Auge. Wenn ich könnte, würde ich mir das verfluchte Ding herausschneiden!«
    »Aber Herr …«
    »Es ist gut«, ging Chaktor dazwischen. »Lossoshér, Sie machen es nur schlimmer. Sie überfordern ihn. Halten Sie den Mund!«
    Lossoshér sah aus, als würde er sich am liebsten auf Chaktor stürzen. »Sie Zweifler, Chaktor! Sehen Sie denn nicht die Zeichen! Sie kleingeistiger …«
    »Lossoshér!«, Rhodan packte seinen Arm. »Nehmen Sie sich zusammen. Es reicht.«
    »Allerdings«, mischte sich Guall ein. Er berührte das gelbe Tuch um seine Stirn. »Es ist genug. Lass mich in Ruhe. Ich habe Beziehungen. Sollte einer von euch reden, lasse ich euch in den Zaun flechten.«
    »Herr!«, flehte Lossoshér und warf sich vor Guall auf die Knie. »Bitte geht nicht! Ihr seid es! Ihr müsst uns zum Licht führen!«
    Guall wandte sich ab und verschwand in der Nacht, ohne auf Lossoshérs Flehen zu hören.
     
    Grauer Nieselregen setzte pünktlich zum Wega-Aufgang ein und unterstrich die Trostlosigkeit der Umgebung. Rhodan fühlte sich müde und unkonzentriert, dennoch wartete er neben Bull und den anderen am Eingang der Ruine noch immer auf eine Chance, das innere Gelände zu verlassen. Die ganze Nacht über hatte sich keine Gelegenheit zur Flucht ergeben. Das Rolltor im Stacheldrahtzaun wurde bestens bewacht.
    Lossoshér wirkte apathisch, Chaktor unterschwellig verzweifelt. Würde es ihnen gelingen, während der Kämpfe bis zum Transmitter vorzustoßen? Ohne Tschubai standen ihre Chancen schlecht. Zumal keiner von ihnen die anderen zurücklassen wollte.
    »Die Zeit ist abgelaufen«, sagte Bull entschlossen. »Wir müssen handeln, auch wenn es unseren Tod bedeutet. Lass uns zwei Wachen überwältigen, Perry, ihnen die Waffen abnehmen und einen Ausfall versuchen.«
    »Das ist Wahnsinn«, widersprach Chaktor. »Sie werden uns über den Haufen schießen, noch ehe wir durch das Tor sind.«
    »Zum Teufel!« Bull sprang auf. »Ich ertrage das Warten nicht mehr!«
    »Wir machen es anders«, bestimmte Rhodan knapp. Er hatte in der langen Wartezeit mehrere Pläne geschmiedet und sie sorgfältig durchdacht, bis er sich den vielversprechendsten zurechtgelegt hatte. »Lossoshér kam gestern aus dem inneren Lager heraus, nachdem er einen Schwächeanfall erlitt. Chaktor und Bull, ihr spielt einen Zusammenbruch, und wir versuchen, euch mit hinauszuschaffen. Falls

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