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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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»Nach dir.«
     
     
    Sue Mirafiore
     
    Sue ging voran, so zielsicher, als würde sie den Weg kennen. Sie steuerte auf ein fächerartiges Gespinst zu und schob es zur Seite. Nerlans Blicke hatten ihr verraten, dass dahinter ein Durchgang liegen musste. Tatsächlich stieß sie auf Metall. Eine schwere Sicherheitstür ragte vor ihr auf.
    In ihr kreisten die Gedanken wild durcheinander.
    Sue hatte einen verwegenen, gefährlichen Plan, der Thora und sie in eine bessere Situation bringen würde. Es lag alles an ihr.
    Behalt die Nerven, Sue, sprach sie sich Mut zu. Sei wie Reg und Perry. Stell dir vor, so cool zu sein. Nerlan weiß nicht, wie es in dir aussieht, er sieht dich nur von außen. Denk an die Fantan. Du weißt, wie man eine gute Show veranstaltet.
    Ihr Herz raste, Schweiß bildete sich unter ihrer Kleidung. Sie war froh, dass der süße Geruch nach verschimmelter Orange alles andere überdeckte. Zwar wusste sie nicht, wie gut Ferronen riechen konnten, doch sie war sicher, mit jedem Schritt mehr Angst auszudünsten. Kurz schloss sie die Augen, um sich den Garten im Shelter vorzustellen, in dem sie ihre akrobatischen Kunststücke vorgeführt hatte. John stand am Zaun und lächelte ihr zu. Die Erinnerung gab ihr Kraft.
    Sue war immer mutig gewesen, immer besonders. Aber das, was sie in diesem Augenblick tat, erschien ihr wie das größte Kunststück von allen. Selbst die Fantan hatten ihr nicht solche Furcht eingeflößt wie Nerlan. Trotzdem würde sie stark sein. Für Reg. Für Thora und die anderen. Und für sich selbst.
    Nerlan drängte sich an ihr vorbei und bediente ein Handrad an der Tür. Das Metall schwang zur Seite und gab den Weg frei.
    Sue trat in einen prachtvollen Raum mit einer erhöhten Ebene von gut zehn auf zehn Metern, auf der mehrere fremdartige Geräte standen. Orangefarbenes Fell, das Sue an die Galanés denken ließ, überspannte das Gebilde. Das sollte ein Bett sein? Wohl eher eine Spielwiese. Sue schluckte. Die intime Nähe zu Nerlan verstörte sie.
    Nerlans Stimme klang gehässig. »Was ist nun, kleine Frau? Was hast du zu bieten, das ich nicht kennen soll?«
    Sue nahm ihren Mut zusammen, drehte sich zu ihm um und zwang sich zu einem Lächeln. Showtime. »Ich bitte Sie, ziehen Sie sich aus, Durhai. Dann werde ich es zeigen.«
    Nerlan folgte der Aufforderung willig. Dabei ließ er Sue nicht aus den Augen. Es fiel ihr schwer, nicht auf Nerlans Glied zu starren, auch wenn es unter den Fettrollen kaum auszumachen war. Im Verhältnis zum Körper wirkte es winzig, und sie hoffte sehr, es nicht anders kennenzulernen.
    »Legen Sie sich bitte hin.« Sue wies auf die weiche Fläche. Sicher erwartete Nerlan von ihr sexuelle Praktiken. Was sie zu bieten hatte, war weitaus mehr.
    Nerlan legte sich vor ihr auf die Felle. »Und nun?«
    Sue rückte näher. Es kostete sie Überwindung. Der nackte blaue Körper war über und über mit Pickeln und Narben bedeckt und stank. Schorf und Eiter, wohin man blickte. Wie sehr musste das quälen. Ob Nerlan auch deshalb so ein Monster geworden war, weil er schlimm krank war? Sue schüttelte den Kopf und dachte daran, wie er Rukaar ins Gesicht getreten hatte. Für so ein Verhalten fand sie keine Entschuldigung.
    Nach einigem Betrachten wählte sie eine Stelle unter der Achsel aus, die nicht nur besonders groß, sondern auch aufgeplatzt und teils verschorft war.
    »Geben Sie mir ein wenig Zeit«, bat sie und legte ihre Hände über die Stelle.
    Nerlan erstarrte. Er wollte sich von ihr zurückziehen, Sue spürte es deutlich, doch dann setzte die Wirkung ihres Tuns ein.
    »Was machst du da?«, fragte er alarmiert.
    »Wie fühlt es sich denn an, Durhai?«
    Eine Weile schwieg er. »Erstaunlich gut. Es hört auf zu jucken. Ist das ein Trick?«
    Sue arbeitete weiter. Sie fühlte in die Haut hinein, ließ die Verletzung zurückgehen und die Zellen heilen, bis die Haut zart aussah wie die eines Säuglings.
    Nerlan richtete sich auf und betastete mit einer Hand die Stelle. »Wie hast du das gemacht?«
    »Es ist meine Gabe. Ich kann Zellen beeinflussen und regenerieren.«
    »Dann heile mich.«
    Sue atmete tief ein. Die Angst erreichte einen neuen Höhepunkt. »Das werde ich. Ich werde Nerlan, den Schönen, aus Ihnen machen, mit einer Haut, so weich und duftend, wie sie niemand sonst hat. Aber ich verlange eine Gegenleistung.«
    »Welche?«
    »Sie fassen mich und Thora nicht an, Durhai. Ihren Soldaten und Kommandanten können Sie erzählen, was Sie wollen, aber Sie tun es nicht.

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