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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Waffe mit beiden Händen hoch in die Luft. Die Blicke aller waren auf sie gerichtet. Rhodan wagte kaum zu atmen. Er ahnte, was Rukaar tun würde.
    Die Kommandantin legte das Gewehr ab und warf sich vor Guall auf den Boden. »Thort, verfügt über mich und meine Soldaten!«

11.
    Auf der Flucht
    Virginia, auf einer Farm, 23. September 2036
     
    Gucky lag wach, an Schlaf konnte er nicht denken. Er lauschte auf den Gang hinaus. Endlich hörte er die Absätze von Bettys Stiefeln jenseits der Gitterstäbe auf dem Stroh knirschen. Betty hatte die Scheune lautlos betreten. Gucky hielt den Atem an. Hatte die blonde Frau es geschafft, den Schlüssel zu stehlen? Er spähte durch das Gitter, Betty lief zielstrebig auf ihn zu.
    Die Käfigtür ging mit einem leisen Quietschen auf, Betty bückte sich zu seinem Hals und schob einen Schlüssel in das Schloss. Kurz darauf verschwand das erdrückende Gewicht des Metallhalsbandes.
    Gucky nahm einen tiefen Atemzug. »Danke!«, formte er aus Strohhalmen. Aufatmend stellte er sich auf die Beine. Ein herrliches Gefühl.
    Betty schenkte ihm ein verlegenes Lächeln, als traue sie sich nicht, den Dank anzunehmen. Sie hielt ihm die Hand hin wie einem Kind, das man über die Straße führen wollte. Gucky griff danach. Sie traten hinaus in den Gang, gingen an roten, eingetrockneten Spritzern vorbei. Vor ihnen lag eine Tür, die Gucky vom Käfig aus nicht hatte sehen können. Sie war aus Holz, mit einer altmodischen Klinke.
    Das ist sie. Die Tür in die Freiheit.
    Betty ging vor und griff nach der Klinke, als das Holz ihr entgegenschwang. Mit einem Schrei wich sie zurück. Mehrere Menschen drängten nach innen, angeführt von Monk. Alle trugen schwarze Kleidung und hielten Waffen auf sie gerichtet.
    Gucky setzte seine Telekinese ein, wollte die Menschen wie tote Blätter davonwirbeln – und scheiterte kläglich. Nadeln bohrten sich in sein Gehirn, sie ließen ihn ächzen. Monks braune Augen richteten den Blick auf ihn. Sie wirkten toter denn je. Unter Monks Aufmerksamkeit brach Gucky mit den Beinen ein, als habe der Braunhaarige ihm in die Kniekehlen getreten.
    Langsam wandte Monk sich von ihm ab und konzentrierte sich auf Betty.
    »Betty, Betty, Betty«, sagte Monk strafend. »Was tust du nur, Mädchen? Habe ich dir nicht ein schönes Zuhause geschenkt?«
    Wie seine Begleiter hielt er eine Pistole in der Hand. Er drängte Betty und Gucky in den Gang zurück. Gucky schleppte sich nur mühsam voran. Der Schmerz ließ etwas nach, solange Monk ihn nicht ansah.
    Insgesamt traten fünf Leute hinter Monk ein. Wie er trugen die drei Männer und zwei Frauen schwarze Ledermäntel über schwarzer Kleidung. Im V-Ausschnitt zeigte sich das gleiche Brandzeichen, das auch ihr Anführer trug: der Leidensmann am Kreuz. Sie wirkten eher wie eine Bande als wie religiöse Fanatiker. Zumindest hatten die religiösen Spinner, die Gucky bislang aus den Mediennetzen kannte, anders ausgesehen.
    So ein Mist, dachte Gucky fluchend. Seine Hoffnung auf Flucht zerbrach beim Anblick der Waffen.
    Bettys Stimme zitterte. »Ich … ich wollte nur mal mit ihm Gassi gehen, draußen am Feld.«
    Monk verzerrte das Gesicht zu einer Grimasse. Seine attraktiven Züge sahen dadurch Furcht einflößend aus. Die kalten Augen zeigten, dass er keine Gnade kannte. »Verarsch mich nicht, Mädchen. Es gibt Überwachungskameras. Und ich kann lesen.«
    Bettys Augen weiteten sich.
    Verzweifelt senkte Gucky den Blick auf das vergammelte Stroh. Aus. Vorbei. Sie hatten verloren. Monk wusste alles.
    »Aber … Kameras sind …« Betty verstummte verschämt.
    »Die Augen des Teufels?«, endete Monk ungerührt. »Oh ja, das sind sie.« Sein sezierender Blick traf Gucky. »Und der Teufel ist wie ein Tier, angekettet an eisernen Banden. Du darfst ihm nie zu nahe kommen, Mädchen. Doch wenn dein Glaube wahrhaft standhaft ist, kannst du ihm begegnen und ganz dicht herantreten, so weit die Kette reicht. Es ist der richtige Abstand, der eingehalten werden muss. Nicht viele sind in der Lage dazu.« Monk hob die Waffe und richtete sie auf Guckys Kopf. »Aber ich bin es. Ich bin Gottes rechte Hand. Und was bist du?«
    Gucky presste sich auf den Boden. Er hatte sich beim Blick Monks instinktiv auf alle viere hinuntergelassen. In den wenigen Tagen war ihm das Spielen eines Tiers in Fleisch und Blut übergegangen. Er wimmerte kläglich. Ich kann ihn nicht täuschen , erkannte er in Monks Gesicht. So fremd ihm die Mimik der Menschen auch war, Monks Züge verrieten

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