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Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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wiederum hatten bestimmt noch das alte Logbuch, mit dem sie belegen konnten, dass das erste Schiff mit Kolonisten von Ferrol auf Rey gelandet war.
    Der alte Streit der beiden Gruppen hatte damals begonnen. Beide Seiten glaubten seitdem, dass dieser Planet ihnen gehörte – und zwar ihnen allein.
    Rey war nicht groß. Die Insel maß in ihrer größten Ausdehnung zehn Kilometer Länge und zehn Kilometer Breite. Aber da sie nicht wie ein Quadrat geformt war, eher wie ein verschlungener Knoten, war ihre ursprüngliche Fläche mit etwa fünfzig Quadratkilometern angegeben.
    Inzwischen hatte sich die Größe der Insel mehr als verdreifacht. Die Landbewohner hatten früh damit begonnen, die Küstenstriche aufzuschütten. Inzwischen gab es kein Stück der ursprünglichen Küste von Rey, das noch am Wasser lag. Überall hatte man Land gewonnen. Und dieses Land war sofort bebaut worden.
    Rey hatte sich daher zu einem Flickenwerk von Wohnbezirken, Fabriken und Transportwegen entwickelt. Von Anfang an war der Personenverkehr auf Rey durch ein Netz von Stationen des öffentlichen Nahverkehrs geregelt worden, da die Insel zu klein war, um einen umfassenden Straßenbau für den Privatverkehr zu erlauben. Waren und sperrige Güter wurden entweder durch die Luft transportiert oder per Schiff an die Insel geliefert. Überall an der Küste gab es Landungsstege, dazu kam der große Hafen im Westen.
    Von der Hauptinsel Rey zog sich ein großer, tropfenartiger Streifen nach Westen. Hier hatte man der Landgewinnung gezielt Vorgaben gemacht, damit man ein Stück außerhalb der eigentlichen Siedlung einen großen Hafen für die maritimen Interessen der Siedler bauen konnte. Später war dieser Landstrich vergrößert worden, um Platz für einen Flughafen und noch später für einen richtigen Raumhafen zu schaffen.
    So wie ihre Schwestersiedlung Kimmon war Rey keinen Tag älter als 400 Jahre. Immerhin war man sich darüber einig, dass die Landung der beiden Schiffe im selben Jahr stattgefunden hatte. Das war auch das Einzige, worauf man sich einigen konnte ... Nein, wir sind uns sogar über den Namen des Planeten einig , setzte sie in Gedanken hinzu.
    Alrad glaubte immer noch daran, dass Kimmon eine natürliche Entwicklung genommen hatte, während sich Rey in einen Moloch verwandelte. Ein flächenfressender Moloch, der Stück um Stück das Wasser in Land verwandelte.
    Natürlich war die Stadt auch ein Wunderwerk ferronischer Entschlossenheit und Ingenieurkunst – aber sie zeigte ihrer Meinung, dass der Wille nichts war, wenn er nicht von einer Ethik geleitet wurde.
    Alrad drehte sich um, als sie hinter sich das Öffnen einer Tür hörte. »Oberin Alrad, der Gouverneur lässt bitten.«
    Alrad war überrascht. Für den Gouverneur war diese Kürze der Wartezeit ein unfassbares Entgegenkommen gegenüber den Fischen ...
     
    Die letzten Male hatte sie das Arbeitszimmer des Gouverneurs betreten, und er hatte ihr nur seinen Rücken zugewandt. Mit hinter sich gefalteten Händen hatte er am Fenster gestanden und ausgesehen, als hätte er überhaupt keinen Augenblick Zeit für die Oberin. Jetzt stand er lächelnd hinter seinem Schreibtisch, kam auf die Oberin zu, schüttelte ihre Hand und bot ihr etwas zu trinken an. Sie lehnte dankend ab.
    »Ich hoffe, Sie hatten eine gute Reise.«
    Alrad sah in das Gesicht des Gouverneurs. »Flark, ich verstehe Sie nicht. Sie wirken nicht krank oder verwirrt, es ist keine Übertragungsmannschaft eines ferronischen Senders im Büro, die diese Unterhaltung für eine Wahlkampfsendung aufzeichnen könnte – was ist los mit Ihnen, dass Sie so freundlich zu mir sind?«
    Flark lächelte vorsichtig. »Gut, dann sparen wir uns diesen Teil. Ich dachte, es wäre vielleicht sinnvoll, die Anspannungen zwischen uns ein wenig zu lockern, bevor wir ernsthafte Dinge diskutieren.«
    »Anspannungen? Gouverneur, meinen Sie wirklich, dass die andauernden Übergriffe der Landbewohner auf die Fische nur Anspannungen hervorrufen? Ich muss jeden Tag jungen Leuten erklären, dass sie nicht mit Harpunen auf die Baggerfahrer losgehen sollen. Und Sie sprechen von Anspannungen?«
    Trotz ihres Zornausbruches blieb Flark ruhig in seinem Sessel sitzen. »Oberin, so leid es mir tut – ich glaube nicht, dass das unser Hauptproblem ist.«
    Für einen Moment war Alrad sprachlos. Dann brach es wie ein Wasserfall aus ihr heraus. »Sie glauben nicht, dass die Vernichtung unserer Kultur das Hauptproblem ist? Wäre es Ihnen lieber, wenn Horden junger

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