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Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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während Alrad die Unterlagen durcharbeitete.
     
    Alrad saß schweigend. Der Rechner lag mit schwarzem Bildschirm auf ihren Knien. Ihre Hände waren verschränkt, die Füße standen parallel auf dem Boden. Ihrem Körper war nicht anzusehen, wie sehr es sich in ihr bewegte.
    Sie hüstelte. Sofort drehte sich Flark ihr zu. »Ja?«
    Sie deutete auf den Rechner. »Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was da drinsteht, werden wir seit vielen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten von Ferrol in unseren Abneigungen und Sympathien gesteuert. Der andauernde Einfluss von Ferrol über Literatur, nein, über die ganzen Medien dient dazu, die Zentralwelt als einen tönernen Koloss darzustellen, der nie vorhat, seine Interessen notfalls militärisch wahrzunehmen. Und im Hintergrund läuft eine gigantische Aufrüstung auf Ferrol. Richtig?«
    »Oberin Alrad, das ist das, was die Unterlagen suggerieren.«
    »Warum sollte die Zentralregierung so etwas tun?«
    Flark überlegte einen Moment. »Eine Aufrüstung ist kostspielig. Ferrol könnte noch mehr rüsten, das ist klar. Aber eine subtile Beeinflussung ist billiger als der Unterhalt einer riesigen Flotte. Also wählt man wohl bei der Zentralregierung einen Mittelweg: Aufrüstung ja, aber zusätzlich eine umfassende Propaganda, um zu verschleiern, was hinter den Kulissen geschieht.«
    »Und wenn das alles gefälscht ist?«
    Er seufzte. »Dann versucht eine ferronische Gruppe mithilfe einer Fälschung zu beweisen, dass eine andere ferronische Gruppe mithilfe einer Fälschung seit Jahren etwas anderes beweisen will. – Alrad, verstehen Sie mich nicht falsch. Ich verlange nicht, dass Sie alles für bare Münze nehmen, was in den Unterlagen steht. Aber ich will, dass Sie alle Unterlagen erhalten, die ich besorgen kann, und dass Sie sich in Ruhe mit Ihren Beratern über die Frage unterhalten, wie es mit Reyan weitergehen soll.«
    »Bedingungen?«
    »Werte Oberin, keine Bedingungen, nur einen Hinweis auf zwei Selbstverständlichkeiten. Erstens möchte ich, dass so wenige Personen wie möglich von diesen Unterlagen erfahren. Noch nicht. Denn ich möchte aus verständlichen Gründen meine Quellen schützen. Zweitens würde ich darum bitten, dass wir beide auf unserer Seite die Übergriffe so weit wie möglich im Zaum halten, bis die Situation geklärt ist. Sind das akzeptable Bedingungen?«
    Alrad musste nicht lange nachdenken. »Einverstanden. Aber ich möchte wissen, wie der Plan aussieht, bevor ich mit meinen Leuten rede. Ich kenne Sie – Sie haben einen Plan. Sonst würden Sie mich nicht so weit einweihen. Wenn Sie wollen, dass ich Ihnen helfe, müssen Sie mich ganz einweihen.«
    Der Gouverneur schaute sie überrascht an. Dabei trommelte er mit den Fingerspitzen auf die Platte seines Schreibtischs und summte unmoduliert ein wenig vor sich hin.
    »Gut.« Er gab sich einen Ruck. »Ich muss Ihnen vertrauen. Sie wissen schon genug, um mich völlig zu diskreditieren, sollten Sie heimlich für Ferrol arbeiten.« Er legte eine Kunstpause ein, als hoffte er, Alrad werde sich als ferronische Agentin erweisen. Sie schwieg. Alrad sprach weiter. »Also: Sie wissen, dass wir den kompletten Raumhandel des Planeten über Rey abwickeln. Natürlich haben wir so die Möglichkeit, mit Raumfahrern der anderen Kolonien in Kontakt zu kommen. Im Laufe der Jahre ist ein ... Netzwerk ... entstanden. Ich stehe in Kontakt mit den anderen Kolonien. Rofus, die Monde ... wir alle teilen dieselben Erfahrungen mit Ferrol. Es ist uns gelungen, ein Treffen mit Vertretern der anderen Kolonien zu vereinbaren. Deswegen ist es so wichtig, dass Reyan mit einer Stimme spricht.«
    »Mit Ihrer Stimme?«, warf Alrad spöttisch ein.
    »Nicht unbedingt. Es mag auch Ihre Stimme sein.« Er schaute der Oberin direkt in die Augen. Sie wich seinem Blick nicht aus. »Es geht um mehr als nur einen Zwist zwischen Landbewohnern und Fischen , zwischen Reyan und Ferrol. Es geht darum, dass wir die Weichen für die Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten stellen. Wir sind noch nicht bereit zu einer Rebellion. Aber wir glauben, dass wir eine Chance haben, unsere Forderungen gegenüber Ferrol durchzusetzen – wenn wir geschlossen auftreten.«
    »Rebellion ist ein starkes Wort ... Wann soll dieses Treffen stattfinden?«
    »Genau das ist mein Problem: nächste Woche.« Alrad wollte ihn unterbrechen, doch er sprach sofort weiter. »Nein, ich habe Sie so früh informiert, wie es mir möglich war. Aber verständlicherweise müssen wir jede Gelegenheit

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